Aurore ist 50 und hat es satt, älter zu werden. Selbstbestimmt und dank der Hilfe ihrer Töchter und anderen Heldinnen kontern jedoch Humor und Solidarität den Herzschmerz und Diskriminierung. Der Film «Aurore» von Blandine Lenoire (re)präsentiert den Ernst des Lebens einer Frau in den Fünfzigern auf äusserst warmherzige und humorvolle Weise.
Aurore (Agnès Jaoui) ist 50 und kämpft mit Hitzewallungen, Sexismus und der Angst vor dem Älterwerden. Als sie das fragwürdige Verhalten ihres neuen Chefs nicht mehr aushält und kündigt, steht ihr Leben vollends Kopf. Zusammen mit Freundinnen, Töchtern und anderen Verbündeten muss sich Aurore in ihrem neuen Lebensabschnitt zurechtfinden. Das Auftauchen einer alten Liebe macht dann alles noch ein wenig komplizierter.
Was bin ich jetzt?
In «Aurore» wird der Ernst des Lebens einer Frau in den Fünfzigern mit viel Humor präsentiert. Der Film bietet insgesamt vor allem köstliche Unterhaltung. Es gibt aber auch Momente, in denen man mit der Protagonistin mitleidet, oder ob der absurden Welt, in der wir leben, den Kopf schüttelt. Bereits die erste Szene des Films kombiniert Komisches mit Ernstem: Aurore ist unsäglich heiss und sie beschwert sich bei ihrer Tochter über die Menopause und ihre eigene Mutter, die sie nach ihrer ersten Menstruation zur Frau erklärt hatte. „Was bin ich jetzt?“, fragt sie entrüstet, jetzt da die Menstruation ausbleibt. Tochter Lucie nimmts gelassen: „Du hast mir dasselbe gesagt.“
Regisseurin Blandine Lenoir («Zazou»), die auch für das Drehbuch mitverantwortlich ist, hat sich mit «Aurore» zum Ziel gesetzt, die Repräsentation von Frauen über 50 auf der Leinwand zu verbessern. Das ist ihr mit der Protagonistin Aurore auf äusserst sympathische Weise gelungen. Gleichzeitig bieten die Nebendarstellerinnen des Films Frauen jeden Alters einen Bezugspunkt. Da mag man ihr und Co-Autor Jean-Luc Gaget auch vergeben, wenn ab und zu etwas tief in die Plottrickkiste gegriffen wird. Was am Ende des Films nämlich bleibt, ist ein gutes Gefühl und die Hoffnung, dass in Zukunft mehr Heldinnen wie Aurore auf der Leinwand zu sehen sind.
Filmstart: 21. September 2017 / Regie: Blandine Lenoire / Mit: Agnès Jaoui, Thibault de Montalbert, Pascale Arbillot, Sarah Suco, Lou Roy-Lecollinet
Bild- und Trailerquelle: Look Now! Filmdistribution.
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