Irgendwie mag man die Netflix-Serie um diese Truppe dann doch nach ein paar Episoden. Wenn man seinen Anspruch auf Niveau und Tiefgang weg sperren kann, und sich auf ein wenig seichte Unterhaltung einlässt, machen die gut geschriebenen Dialoge, der stereotyp gezeichnete, dafür aber sehr solid spielende und harmonische Cast sowie die kuriosen Situationen dieser Komödie nach der Arbeit Spass, um herunter zu fahren – nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Robin Scherbatsky (Cobie Smulders) spielt mit, bekannt aus «How I Met Your Mother». Und Fred Savage aus «The Wonder Years». Der Rest des Casts ist nicht sonderlich bekannt. Und die Geschichte ist auch schnell erzählt: Alles dreht sich um eine Gruppe von Freunden, die zusammen in Harvard studiert haben und sich auch in ihren 40ern immer noch treffen. Zwei dieser Freunde kehren nach New York zurück und plötzlich ist die Gang wieder zusammen. Zu den „Friends from College“ gehören Ethan (Keegan Michael Key), Max (Fred Savage), Lisa (Cobie Smulders), Sam (Annie Parisse), Nick (Nat Faxon) und Marianne (Jae Suh Park).
Eine Serie so einfach wie eine Olmabratwurst. Mit Senf oder ohne zu geniessen.
Grosse Überraschungen darf man nicht erwarten, schon wie der plumpe Name «Friends from College» – man hätte den „working title“ ja noch challengen können – vermuten lässt, treiben es die Freunde nicht nur bunt, sondern sie machen es auch miteinander, gehen fremd, streiten, lachen und versöhnen sich. Das ist lustig, manchmal sogar ein wenig tragisch, aber eben: alles sehr seicht, ohne Tiefgang, schön chronologisch erzählt und formal so interessant wie ein Glas Senf. Ideal für ein regnerisches Weekend.
Alles haben wir bereits gesehen. Aber so sehr wie dieses plumpe Muster, das wir nur zu gut aus «Friends» (lustiger!), «That ’70s Show» (Yeah!) oder «How I Met Your Mother» (Ted!) zu genüge kennen, umso sehr möchten wir immer mehr davon. Der Mensch will seicht, wir möchten manchmal keine komplizierten Handlungsstränge. Bei «Game of Thrones» hat man schon dank den tausend Figuren Mühe, und bei «House of Cards» ist es auch nicht immer leicht, die politischen Hintergründe zu verstehen.
Manchmal darf es ruhig auch mal seicht sein. Und das bedient diese Serie wie eine Bratwurst an der Olma. Bon Appétit – mit oder ohne Senf.
Trailer- und Bildquelle: Netflix Schweiz
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