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«A Ghost Story» von David Lowery

Von Alan Mattli @AlanMattli · On Februar 1, 2018


Was passiert, wenn man eine Geistergeschichte aus der Sicht des Geistes erzählt? Dieser Frage geht die texanische Regiehoffnung David Lowery in «A Ghost Story» nach. Die Antwort ist ein Meisterwerk.

Die Zürcher Premiere präsentieren wir euch am 1. März 2018 im KOSMOS Zürich. Hier gehts zum Event.

Zugegeben, Lowery macht es einem in seiner dritten Regiearbeit – nach dem Sundance-Erfolg «Ain’t Them Bodies Saints» (2013) und dem Disney-Remake (!) «Pete’s Dragon» (2016) – nicht einfach. Es gilt, sich einzulassen auf diesen eigenwilligen, enorm langsam erzählten Film. Man muss bereit sein, Rooney Mara neun Minuten lang dabei zuzusehen, wie sie weinend einen Kuchen hinunter schlingt – für Lowery ein Lackmustest: «Hier kann sich das Publikum entscheiden, ob es dem Film eine Chance geben will. Wenn nicht, dann ist es ein guter Moment, das Kino zu verlassen», gab er im Interview mit Yahoo lachend zu Protokoll.

Wer bleibt, kommt in den Genuss eines originellen, intelligenten, poetischen und tief berührenden Films. In dessen Zentrum steht das Paar C (Casey Affleck) und M (Mara), das ein kleines Haus am Stadtrand von Dallas bewohnt. Als C bei einem Autounfall stirbt, kehrt er als Geist zurück: unsichtbar für die Lebenden, visualisiert im klassischen Geisterkostüm – eine Figur mit einem Bettlaken über dem Kopf. So beobachtet die Gestalt fortan, was im Haus von M und C vor sich geht.

«A Ghost Story» geht es um die grossen Themen – Liebe, Tod, Zeit –, was auf den ersten Blick prätentiös wirken mag. Tatsächlich erinnert der Film vorab auch an Werke, die an diesem Anspruch gescheitert sind: Denis Villeneuves Science-Fiction-Drama «Arrival» (2016) etwa, oder «The Tree of Life» (2011) und «Song to Song» (2017) von Terrence Malick. Doch anders als Malick ertränkt Lowery seine Vision nicht in Voiceovern; und im Gegensatz zu Villeneuve erliegt er auch nicht dem Fehlschluss, seine Ideen allzu explizit erläutern zu müssen.

«A Ghost Story»

Rooney Mara in «A Ghost Story».

Stattdessen belässt er es bei einfachen Szenen, langen, starren Einstellungen, wenigen Worten, expressiv-melancholischer Musik und einem starken Leitmotiv: dem urmenschlichen Nachdenken darüber, was nach dem Tod denn eigentlich von einer Person übrig bleibt. So wird der stumme, oft bewegungslose Bettlaken-Geist mit seinen erstaunlich ausdrucksvollen Augenlöchern zu einem faszinierenden Sinnbild für Erinnerungen an und Taten und Werke von C, für die Gefühle, welche die Lebenden mit ihm verbinden – und bleibt dennoch stets eine Horrorgestalt.

Indem Lowery das grundlegend Fremde zum Dreh- und Angelpunkt seines Films macht, gelingt ihm ein ähnliches Kunststück, wie es Jonathan Glazer in seinem enigmatischen Alien-Horrordrama «Under the Skin» (2013) vollführte: Er lässt einen das alltägliche Menschsein mit neuen Augen sehen – und zeigt darüber hinaus, dass die Gespenstergeschichte für den die Lebenden heimsuchenden Geist eben auch keine erheiternde Komödie, sondern eine niemals endende Tragödie ist.

–––

Kinostart: Der Film läuft seit dem 1.2.2018 exklusiv im Kino Rex in Bern.

Filmfakten: «A Ghost Story» / Regie: David Lowery / Mit: Rooney Mara, Casey Affleck, Will Oldham / USA / 92 Minuten

Bild- und Trailerquelle: A24

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Alan Mattli

«The best films are like dreams you're never sure you've really had»

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