«Loveling» ist das zweite gemeinsame Filmprojekt von Filmemacher Gustavo Pizzi («Craft (Riscado)» und Schauspielerin Karine Teles. Das Drehbuch stammt erneut aus den Federn des Ehepaares und basiert auf ihren eigenen Erfahrungen als Eltern. Wie bereits in «Craft», ist Teles auch in ihrem neusten Film in der weiblichen Hauptrolle zu sehen. An ihrer Seite spielen die sechsjährigen Zwillinge Francisco und Arthur Teles (ihre Kinder) sowie Luan Teles, ihr Neffe. So ist «Loveling» ein persönliches Familienprojekt, das die Höhen und Tiefen einer quirligen, brasilianischen Grossfamilie thematisiert, wobei der Fokus auf der Hoffnung und dem Humor im Leben liegt.
«Das ist eine Art Coming-of-Age Story, aber die einer Mutter.» Gustavo Pizzi
Irene (Karine Teles) lebt mit Ehemann Klaus (Otávio Müller) und den vier Söhnen in Petropolis bei Rio de Janeiro. Von undichten Wasserleitungen und einer klemmenden Haustüre in ihrem baufälligen Haus lässt sie sich als pragmatisch veranlagte Frau nicht beirren; sogleich wird eine Leiter vor die Fensterfront gestellt, über welche die Familie fortan ein und aus geht. Nebst ihrer Rolle als Hausfrau und Mutter, geht Irene einer Arbeit nach, schafft ihren Sekundarschulabschluss und stellt sich zwischen ihre Schwester Sônia (Adriana Esteves) und deren gewalttätigen Mann (César Troncoso). Kurzum: Irene ist der Fels in der Brandung. Als ihr ältester Sohn (Konstantinos Sarris), ein talentierter Handballer, einen Profivertrag in Deutschland erhält, gerät Irenes Welt jedoch ins Wanken; Fernando soll bereits in drei Wochen abreisen, womit ein schwieriger Ablösungsprozess beginnt.
«Im Leben geschehen gewissen Dinge, es kommt vieles zusammen und man muss schauen, wie man damit zurechtkommt.» Gustavo Pizzi
Gustavo Pizzi inszeniert diese realitätsnahe Familiengeschichte dynamisch, temporeich sowie einfühlsam, wobei Pedro Faersteins Kombination aus unruhiger Kameraführung und bunten Filmbildern die Lebhaftigkeit der Grossfamilie widerspiegelt.
Teles glänzt in ihrer Rolle als Irene und hat ihre stärksten Momente in der Stille, wenn ihre Mimik das verdeutlicht, was auszusprechen zu schmerzhaft wäre. Inmitten des organisierten Familienchaos verkörpert Teles eine Mutter, die zwischen Liebe und Überforderung schwankt, während sie sich neu erfinden muss und dabei die Zuversicht nicht verliert.
«Manchmal ist es schwierig und nicht fair, du musst manche Hürden überwinden. Aber im Leben, auch in ganz normalen Momenten, kannst du Freude empfinden, das gute Gefühl spüren, dass du etwas geschafft hast – und glücklich sein.» Gustavo Pizzi
«Loveling» ist eine gelungene Mischung aus warmherzigem Humor und authentischem Drama.
Ein Film, der das Leben als bunte Wundertüte liebevoll umarmt.
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Kinostart Deutschschweiz: 20. Dezember 2018
Filmfakten: «Loveling» / Regie: Gustavo Pizzi / Mit: Karine Teles, Otávio Müller, Adriana Esteves, César Troncoso, Konstantinos Sarris, Mateus Solano, Camilo Pellegrini, Ariclenes Barroso, Luan Teles, Francisco und Arthur Teles Pizzi /Brasilien / 95 Minuten
Bild- und Trailerquelle: trigon-film
Ein authentisches, buntes Portrait einer brasilianischen Grossfamilie.
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