Ein Mädchen verschwindet spurlos und ihr Freund wird tot aufgefunden.
Eine privilegierte Gemeinschaft gutbetuchter Vorstädter, zum eigenen Schutz von Mauern umgeben, erfährt am eigenen Leib, wie trügerisch diese selbst inszenierte Sicherheit sein kann. Denn die wirkliche Gefahr geht von all dem Verschwiegenem, direkt aus ihrer Mitte aus. An einem Ort, an dem Lügen scheinbar so viel leichter wiegen als die Wahrheit, droht ein Ausbrechen aus dem sicheren Kreis, alles zu sprengen. «Safe», die neue Perle unter den Netflix-Krimiserien, bringt viele Lügen, falsche Sicherheit und viele elterliche Sorgen mit sich.
Der verwitwete Chirurg, Tom Delaney (Michael C.Hall), lebt mit seinen zwei Töchtern in einem abgesicherten Wohnkomplex, in einem wohlgesitteten Vorort in der Nähe Manchesters. Denn es lebt sich sicherer unter Gleichgesinnten. Und Sicherheit ist ihm als Vater wichtig. Wie all den privilegierten Nachbarn und ihren Sprösslingen. Man glaubt an dieses sichere Stückchen Erde, an dem man sich kennt, sich auf der Straße grüßt und die Kinder behütet aufwachsen können. Doch wie instabil ein solches Konstrukt ist, beweist das Verschwinden von Jenny Delaney, Toms ältester Tochter. Nachdem diese von einer Party, nicht wieder nach Hause kommt, beginnt für den Vater der Albtraum eines jeden Elternteils.
Die polizeilichen Ermittlungen, unter der Aufsicht von Detective Sergeant Sophie Mason (Amanda Abbington), ihrerseits ebenfalls Bewohnerin dieses Vorstadtareals, bringen zuerst keine Erkenntnisse. Denn da ist ja auch noch der andere Fall, mit der Französischlehrerin (Audrey Fleurot) und dem Studenten. Also macht sich Tom selbst auf die Suche nach seiner Tochter. Doch niemand, der ihm die Tür öffnet ist bereit die Wahrheit preis zu geben, zu dem Abend des Verschwindens. Denn man möchte nichts riskieren und ist bereit viel zu tun um den Anschein der Vorzeigbarkeit zu wahren.
Lügen, falsche Sicherheit und elterliche Sorgen
«Safe» ist die Wahrheit über all die Lügen, einer kleinen Gemeinde. Über den Mikrokosmos im Mikrokosmos. In dem sich jeder selbst der Nächste ist und Hilfe nur bis zur Haustür geht, wird es ein schwieriges Unterfangen für Tom die Rätsel um Jennys Verschwinden zu lösen.
Neben einer hervorragenden Amanda Abbington, als Sophie Mason, ist es besonders Michael C. Hall, der diese Netflix-Serie koproduzierte und auch den Hauptcharakter mimt, dem als Tom Delaney eine väterliche Figur gelungen ist, der erkennen muss welche Rolle er selbst in diesem Sumpf aus Lügen inne hat, umso seiner Tochter auf jegliche Weise wieder näher kommen zu können.
«Safe» handelt von Lügen, falscher Sicherheit und nicht zuletzt elterlichen Sorgen. Denn kein Geld, keine Mauern, keine Überwachung, bieten den ultimativen Schutz, wenn ein Teil nicht mitspielt und ausbricht, aus diesem Kreis der Behüteten.
Als Zuschauer wissen wir nur ein wenig mehr, als der ahnungslose Vater, die unwissende Polizistin oder die lauschenden Nachbarn. Doch auch wir erhaschen vom gesamten Konstrukt oft nur einen Hauch von Ahnungen. Doch wir dürfen uns freuen, denn wir kriegen Antworten. «Safe», anders als viele seiner seriellen Konkurrenten, belohnt zum Schluss mit Auflösungen.
So dürfen wir 8 Episoden lang mitfiebern und bangen, was da für Wahrheiten lauern, hinter all den schicken Türen in diesem noblen Sicherheitstrakt.
Trailer- und Bildquelle: https://www.netflix.com
No Comments