Vom 5. – 10. Dezember ist es wieder soweit – im Riffraff Kino und im Kulturhaus KOSMOS in Zürich findet zum vierten Mal das Human Rights Film Festival statt. Während 6 Tagen laufen Filme, die nicht so schnell vergessen werden. Filme, die nicht nur zum Nachdenken anregen werden, sondern auch berühren, schockieren, und möglicherweise auch Mitgefühl, Unbehagen oder Trauer auslösen. Ehrengast ist dieses Jahr die weltbekannte Sängerin und Menschenrechtsaktivistin Barbara Hendricks.
Während sechs Tagen wird Zürich wieder zur Menschenrechts- und Film- Hauptstadt und lädt das Publikum ins Kino ein, um in unbekannte Welten abzutauchen, wo die Tiefenschärfe Spannendes, Entlarvendes, Schmerzhaftes und Beglückendes ans Licht bringt. Die Oberfläche wird von den Filmemachern durch ganz unterschiedliche, künstlerische Strategien durchleuchtet, angekratzt, weggeschoben oder gänzlich durchbrochen.
«Was dann zum Vorschein kommt ist oft schmerzlich mitanzusehen, doch zeigen die Filme auch Wege, wie die Ohnmacht überwunden und die Verletzungen heilen können. Es ist dies die Leistung unserer diesjährigen Filmauswahl, dass sie uns nie im dunklen Abgrund zurücklässt, sondern auch aufzeigt, wo das Licht durchsickert!»
Sascha Lara Bleuler, Festivaldirektorin

«LOS VERSOS DEL OLVIDO» von Alireza Khatami
Vergessen und Erinnern
Im Eröffnungsfilm «LOS VERSOS DEL OLVIDO» bebildert der iranische Regisseur Alireza Khatami die Sehnsucht nach den Verschwundenen und spiegelt das Erbe des Erinnerns von Chile indirekt mit dem seiner Heimat Iran. «NAILA AND THE UPRISING» verwebt geschickt Archivaufnahmen, Animationen und Interviews zur einer Chronik des weiblichen Widerstands von Palästinenserinnen und erschliesst eine Welt, die bisher wenig mediale Beachtung erfuhr. «THE SILENCE OF THE OTHERS» schafft durch intelligente Montage und Zeugeninterviews mit Opfern des Franco-Regimes ein Abbild eines immer noch zwischen Vergessen und Aufarbeitung gespaltenen Spaniens. «THE ISLAND OF THE HUNGRY GHOSTS» porträtiert die Arbeit einer Therapeutin, die traumatisierte Flüchtlinge ermutigt, ihre unsäglichen Erfahrungen zu beschreiben. In «ON HER SHOULDERS» gibt die Friedensnobelpreisträgerin Nadia Murad dem Völkermord an den Jesiden eine Stimme und der kroatische Film «SREBENKA» verhandelt die Frage, ob Kunst den Kreislauf der Rache durchbrechen kann.

«On Her Shoulders» von Alexandria Bombach
Tag der Menschenrechte – 70 Jahre Allgemeine Erklärung der Menschenrechte
Neben den Panels im Kinosaal finden neu BIG DEBATES im Forum des Kosmos statt, welche dringliche Themen wie Klimawandel, Rassismus und den Nahostkonflikt behandeln. Am Tag der Menschenrechte am 10. Dezember stellt das Festival im Rahmen von Kosmopolitics die provokative Frage „Are we living in a post-human rights era?“
Art Connection
Wie neben der 7. Kunst des Kinos auch weitere Kunstformen Menschenrechte eindrücklich umsetzten, zeigt die Fotoausstellung mit Portraits von bekannten Menschenrechtsverteidiger des Fotografen Eddie Adams, sowie die Virtual Reality Nische von Ärzte ohne Grenzen, welche einen 360-Grad Einblick in den Alltag von Menschen auf der Flucht ermöglicht.
Das gesamte Programm findet ihr hier: https://www.humanrightsfilmfestival.ch
Trailer- und Bildquellen: https://humanrightsfilmfestival.ch/
Titelbild aus «SREBENKA»
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