Netflix schiesst Action-Ikone Arnold Schwarzenegger in die zweite Runde. Für frischen Wind sorgt Carrie-Anne Moss; sonst bleibt sich alles gleich. Mit flachen Gags, knalligen Schauplätzen und noch mehr schnulzigen Momenten bleibt «FUBAR» unterhaltsam.
«FUBAR» ist nach wie vor selbstsicher. Die Netflix-Produktion, die irgendwo zwischen Vater-Tochter-Therapie, Actionthriller und Selbstglorifizierung schlenkert, erfindet auch in der zweiten Staffel nichts Neues. Arnold Schwarzenegger, der den in die Jahre gekommenen aber immer noch als Koryphäe geltenden CIA Agenten Luke Brunner spielt, entdeckte in der ersten Staffel, dass seine Tochter Emma (Monica Barbaro) in seine Fussstapfen tritt und sich ebenfalls als Agentin beweist. Natürlich folgt ein einziges Chaos, denn die beiden werden für die gleichen Missionen eingeteilt.
Die zweite Staffel fängt da an, wo die erste aufhörte: gute Chemie zwischen den Hauptdarsteller*innen, Eskapismus mit dem Action-Urgestein und manch trüber One-Liner. Das Hin und Her zwischen Spionage-Action und Familien-Sitcom funktioniert – gewissermassen. Nach den Ereignissen der ersten Staffel ist allerdings die Ausgangslage neu: Die Tarnidentitäten des CIA-Spezialteams fliegen auf. Zum Schutz zieht die Familie Brunner samt Arbeitskollegen Aldon (Travis Van Winkle) und Roo (Fortune Feimster) und ehemaligen romantischen Partnern wie Kindergartenlehrer Carter (Jay Baruchel) zusammen in ein Safe-House – die Nerven liegen blank. Und bald folgen neue Herausforderungen: Luke begegnet einer tot geglaubten alten Konkurrentin aus dem Geheimdienst (Carrie-Anne Moss).

Monica Barbaro und Arnold Schwarzenegger in «FUBAR» / Cr. Courtesy of Netflix/© 2025
Auf weitere grosse Überraschungen muss man allerdings nicht warten. Die Witze bleiben trocken, die Action ist nach wie vor lauwarm. Schiessereien, tickende Bomben, eine CIA-Kommandozentrale mit Brillenträgern. Grösster Kritikpunkt ist noch immer das unscharf definierte Zielpublikum der Serie. Der Cast ist divers, feministische Anliegen werden – zumindest zum Teil – grossgeschrieben. Aber trotzdem geht es hier um altbackene Themen wie Daddy-Issues oder die romantischen Beziehungen des ehemaligen kalifornischen Gouverneurs Schwarzenegger – Handlungsstränge, die eindimensionaler nicht sein könnten. Vielleicht ist das alles auch Kritik oder Satire – ganz sicher kann man sich irgendwie nie sein.
«Dass die Serie im Grossen und Ganzen funktioniert, ist dem tollen Cast zu verdanken.»
Dass die Serie aber im Grossen und Ganzen funktioniert, ist dem tollen Cast zu verdanken. Nicht nur ist Carrie-Ann Moss («The Matrix») in «FUBAR» – wie im Grunde überall – eine Bereicherung; auch das Agent*innen-Team mit den beiden jungen Geheimdienstlern Tina (Aparna Brielle) und Barry (Milan Carter) als scheinbar reizendes Liebespaar passt zusammen. «Arnie» merkt man die Freude am Spiel indes an, und auch Monica Barbaro, die mittlerweile in Filmen wie «A Complete Unknown» (2024) auf Oscar-Niveau zu sehen ist, wirkt angetan ob all der Leichtigkeit.

Aparna Brielle und Milan Carter in «FUBAR» / Cr. Courtesy of Netflix/© 2025
«Gegen Ende einer beachtlichen Karriere in Film und Politik serviert uns der Ex-Terminator – wie ganz am Anfang – leicht verdauliche und schnell vergängliche Actionkost.»
Grundsätzlich gilt: Wer sich auf den Trash einlässt, wird zufrieden sein. «FUBAR» besitzt keine künstlerische Tiefe à la «Mr. & Mrs. Smith» (2024– ), setzt aber auf so ziemlich alles, was man sich vom «Governator» wünscht. Als Eskapismus erfüllt die Serie ihren Zweck; und unterhaltsam ist sie ohnehin. Gegen Ende einer beachtlichen Karriere in Film und Politik serviert uns der Ex-Terminator – wie ganz am Anfang – leicht verdauliche und schnell vergängliche Actionkost.
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Serienfakten: «FUBAR» (2. Staffel) / Creator: Nick Santora / Mit: Arnold Schwarzenegger, Carie-Anne Moss, Monica Barbaro, Milan Carter, Travis Van Winkle, Fortune Feimster, Jay Baruchel, Aparna Brielle / USA / 8 Episoden à 46–50 Minuten
Bild- und Trailerquelle: Netflix
Geballer, Grossvater-Erotik und Seifenoper-Drama – das ist «FUBAR» mit Arnold Schwarzenegger. Bestens geeignet, wenn man einfach nur zuschauen und nicht allzu viel nachdenken will.











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