MAXIMUM CINEMA
  • Filmtipps
    • Schweizer Film
    • #MaximumFive
  • Serientipps
  • Podcast
  • Toplisten
  • Newsletter
  • Über Maximum Cinema
    • Schreiber gesucht
    • Maximum Vorpremieren
    • Werbung auf Maximum Cinema
    • Impressum
Filmtipps, Schweizer Film 0

«Almost There» von Jacqueline Zünd

Von Simon Keller @suubmarine · On September 5, 2017


Mit dem Dokumentarfilm «Almost There» gelingt der Schweizerin Jacqueline Zünd ein brillant fotografiertes Werk dreier alternder Männer, die sich nochmals auf die Suche nach sich selbst und dem Sinn des Lebens begeben. Das Werk besticht durch die geometrische Auflösung von Realität und der wahnsinnig schön kadrierten Bilder; leider vergisst Zünd vor lauter kameratechnischem Kalkül beinahe ihre Protagonisten, die fast zum Dekor degradiert werden. Natürlich hört man sie und sieht man sie, aber die Regisseurin stellt Form zu fest vor Inhalt und so lernt man die Figuren leider halt auch nur fast kennen – we were almost there.

Es sind alles verlorene Seelen diese drei Herren, gefangen zwischen Romantik und Nostalgie. Wir haben Bob, der sein sicheres Zuhause gegen ein Wohnmobil eintauscht und in der unwirklichen Wüste Kaliforniens nach dem Kerl in sich forscht. Wir haben Dragqueen und Standup-Comedian Steve, der genug hat vom garstigen England und sich in den Betonburgen Benidorms mit seiner Vergangenheit versöhnt. Und wir haben Yamada, der durch das Vorlesen von Kinderbüchern in Tokyo sein Lächeln zurück gewinnt.

Der Seele dieser drei alternden Herren ein Gehör zu verschaffen, Emotionen wie Ängste, Freud und Leid zu zeigen und diese spürbar zu machen, gelingt «Almost There» leider nicht ganz. Die Filmemacherin sucht verkrampft nach den Orten, die das innere der Protagonisten zeigen und setzt diese in Hamsterkäfige. Leider wirken diese Hamster aber nicht glücklich dabei, denn sie sind da nicht zuhause.

Almost There Yamada Bunny

Genji Yamada in «Almost There»

Zu perfekt platziert

Der Film wirkt zu verkopft, zu inszeniert. Und auch die tristen Verse von Sybille-Berg unterstützen die Konstruiertheit, die sicherlich gewollt ist, aber leider nicht hilft, die Geschichten der drei Protagonisten wahrhaft zu erzählen. Zu schön die wunderbaren Frames, zu perfekt platziert die gelangweilten Insassen. Wir kommen den Figuren nicht nah, zu abstrahiert werden sie in dieser Form aufgelöst. Alles ist deprimierend, es gibt wenig Lachen und wenig Sonnenschein – und so wirkt Zünds Blick zu wenig differenziert auf diese wahrscheinlich durchaus kauzigen alten Herren.

Schade haben wir sie nicht richtig gesehen, nicht richtig kennengelernt. Sie haben extra in die Kamera gestarrt, aber da keine Mimik ihre Geister verraten hat, haben wir sie nicht erkannt. Sie waren nicht dort.

Kinostart: 6.9.2017 / Regie: Jacqueline Zünd / Mit: Robert Pearson, Steve Phillips, Genji Yamada

Trailer- und Bildquelle: First Hand Films. 

Das Poster zum Film, sehr gelungen:

Almost There Poster

«Almost There» Poster


Share
2016DokumentationSchweizSchweizer FilmSchweizer Regisseur*in
Share! Tweet

Simon Keller

Vive le cinéma!

You Might Also Like

  • WONKA_FILM_KINO_SCHWEIZ_KRITIK Filmtipps

    «Wonka» von Paul King

  • WISH_FILM_KINO_SCHWEIZ_KRITIK Filmtipps

    «Wish» von Chris Buck und Fawn Veerasunthorn

  • THE KILLER_FILM_KINO_SCHWEIZ_KRITIK Filmtipps

    «The Killer» von David Fincher

No Comments

Leave a reply Cancel reply

Maximum Cinema auf Pinterest

Follow Me on Pinterest

Maximum Support!

Maximum Cinema auf Facebook

Facebook

Maximum Cinema auf Twitter

Follow @maximumcinema

Letzte Posts

  • WONKA_FILM_KINO_SCHWEIZ_KRITIK
    8

    «Wonka» von Paul King

    Dezember 7, 2023
  • WISH_FILM_KINO_SCHWEIZ_KRITIK
    3

    «Wish» von Chris Buck und Fawn Veerasunthorn

    Dezember 5, 2023
  • THE KILLER_FILM_KINO_SCHWEIZ_KRITIK
    7

    «The Killer» von David Fincher

    November 27, 2023
  • Über Maximum Cinema
  • Impressum
  • Werbung auf Maximum Cinema
  • Newsletter
  • Schreiber gesucht

Maximum Instagram

Disney feiert sein 100-Jahr-Jubiläum mit «Wish», seinem 62. abendfüllenden Animationsfilm. Was als zukunftsweisende Hommage an die eigene Geschichte gemeint ist, erweist sich aber als ideenlose Selbstbeweihräucherung aus der Retorte.

Warum der neuste Disney-Film eher Rohrkrepierer als Feuerwerk ist, bespricht Alan Mattli in seiner Kritik auf maxiumcinema.ch.

#maximumcinema #kinoschweiz #filmkritik #filmtipp #cinemalovers #jetztimkino #disney
Disney feiert sein 100-Jahr-Jubiläum mit «Wish», seinem 62. abendfüllenden Animationsfilm. Was als zukunftsweisende Hommage an die eigene Geschichte gemeint ist, erweist sich aber als ideenlose Selbstbeweihräucherung aus der Retorte.

Warum der neuste Disney-Film eher Rohrkrepierer als Feuerwerk ist, bespricht Alan Mattli in seiner Kritik auf maxiumcinema.ch.

#maximumcinema #kinoschweiz #filmkritik #filmtipp #cinemalovers #jetztimkino #disney
Disney feiert sein 100-Jahr-Jubiläum mit «Wish», seinem 62. abendfüllenden Animationsfilm. Was als zukunftsweisende Hommage an die eigene Geschichte gemeint ist, erweist sich aber als ideenlose Selbstbeweihräucherung aus der Retorte.

Warum der neuste Disney-Film eher Rohrkrepierer als Feuerwerk ist, bespricht Alan Mattli in seiner Kritik auf maxiumcinema.ch.

#maximumcinema #kinoschweiz #filmkritik #filmtipp #cinemalovers #jetztimkino #disney
maximumcinema.ch
maximumcinema.ch
•
Follow
Disney feiert sein 100-Jahr-Jubiläum mit «Wish», seinem 62. abendfüllenden Animationsfilm. Was als zukunftsweisende Hommage an die eigene Geschichte gemeint ist, erweist sich aber als ideenlose Selbstbeweihräucherung aus der Retorte. Warum der neuste Disney-Film eher Rohrkrepierer als Feuerwerk ist, bespricht Alan Mattli in seiner Kritik auf maxiumcinema.ch. #maximumcinema #kinoschweiz #filmkritik #filmtipp #cinemalovers #jetztimkino #disney
5 Tagen ago
View on Instagram |
1/1

Meist Gelesen

  • Maximum Cinema Autor*innen gesucht!
  • «A Quiet Place» von John Krasinski
  • Saul Bass Supercut
  • «La La Land» von Damien Chazelle
  • «Peaky Blinders» von Steven Knight

© 2023 Maximum Cinema, Inc. All rights reserved.