Best-of 2021: Das sind die 26 Lieblingsfilme und -serien der Maximum-Cinema-Redaktion
Das Kino- und Serienjahr 2021 war eine grosse Achterbahn. Wir schauen auf 2021 zurück und präsentieren – wie letztes Jahr – die 26 Lieblingstitel unserer Redakteurinnen und Redakteure. Viel Spass mit dem Maximum-Cinema-Best-of 2021!
«The French Dispatch» von Wes Anderson
Wes Anderson, so scheint es, ist in den letzten Jahren zu einem umstrittenen Regisseur geworden: Entweder liebt man seine symmetrische, detailvernarrte Diorama-Ästhetik, oder man echauffiert sich über ihre scheinbar inhaltslose Nostalgie. Bekehren wird «The French Dispatch» solche Kritiker*innen nicht – aber das ist auch gut so: In seinem wohl stilisiertesten Werk seit «The Grand Budapest Hotel» (2014) präsentiert Anderson eine Anthologie rund um das Schaffen einer fiktiven Exil-Zeitung in Frankreich und zeigt dabei einmal mehr, dass Form und Inhalt nicht als Gegensätze verstanden werden sollten, sondern dass grosse Kunst dann entsteht, wenn sie zu einem einzigartigen Ganzen verschmelzen. / Sara Bucher / Zur ausführlichen Kritik
«I Care a Lot» von J Blakeson
Dass sie für die Interpretation von skrupellosen Frauenfiguren gemacht ist, hat Rosamund Pike bereits in «Gone Girl» (2014) bewiesen. In «I Care a Lot» beweist sie das einmal mehr: Man möchte gar nicht mehr aufhören, ihr beim Rentnerinnen-Ausnehmen zuzusehen. Grosses Unterhaltungskino, gespickt mit einigen gesellschaftskritischen Untertönen. / Aline Schlunegger / Zur Podcast-Besprechung
«The White Lotus» von Mike White
«The White Lotus» ist ein Luxusresort in Hawaii, in dem etwas naive ignorante Mehr-Bessere das vermeintliche Paradies finden. Doch hinter der malerischen Kulisse brodelt es. Die gekonnt erzählte Gesellschaftssatire lässt unerträgliche Figuren in dem genial gewählten Mikrokosmos aufeinandertreffen und wechselt dabei geschickt zwischen Komödie und Drama. Ein wahrlich bittersüsser Genuss! / Christine Albrecht
«The Sparks Brothers» von Edgar Wright
Mit grellen Bildern und diversen Zeitzeugen erzählt Edgar Wright («Shaun of the Dead», «Last Night in Soho») die 55-jährige Bandgeschichte der kalifornischen Band Sparks. Dabei schafft es der Brite, die Faszination und den Mythos um die beispiellose Popgruppe mit seltenen Konzertmitschnitten, aber auch Animationen aller Art dem Publikum näher zu bringen. In 140 harmonischen Minuten meistert Wright das Genre des Dokumentationsfilms und lässt die Zuschauer*innen andauernd das Handy zücken, um ihre Musiklisten zu ergänzen. / Tizian Fürer
«Tschugger» von David Constantin und Leandro Russo
«Tschugger» von und mit David Constantin (und mitinszeniert von Leandro Russo): Endlich mal eine richtig lustige, actionreiche Schweizer Serie mit viel Drive und schrägen Charakteren. Da wird das Wallis plötzlich Kult. / Franziska Merz
«Grosse Freiheit» von Sebastian Meise
«Grosse Freiheit» erzählt die Geschichte von Hans Hoffmann (Franz Rogowski), der wegen seiner Homosexualität im Deutschland der Nachkriegszeit wiederholt Gefängnisstrafen absitzen muss. Seine Zellengenossenschaft mit Viktor (Georg Friedrich) wandelt sich trotz anfänglicher Abneigung über die Jahrzehnte hinweg in so etwas wie Freundschaft. Sebastian Meise beleuchtet mit seinem Film ein dunkles Kapitel deutscher Geschichte. Rogowski und Friedrich sind eine schauspielerische Erleuchtung. / Mirjam Schilliger
«Don’t Look Up» von Adam McKay
Der neue Film von Adam McKay («The Big Short») mit Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence in den Hauptrollen ist schrill, laut, surreal, trieft von dunkelschwarzem Humor und verweist doch sehr bewusst auf aktuelle Begebenheiten abseits der Fiktion. Selten hat man mit mulmigen Bauchgefühl so sehr gelacht. / Aline Schlunegger / Zur ausführlichen Kritik
«Brand New Cherry Flavor» von Nick Antosca und Lenore Zion
Okkult-Horror, Hollywood, Katzen und eine fantastische Zwielicht-Atmosphäre: Wenn das interessant klingt, dann unbedingt bei «Brand New Cherry Flavor» einschalten. Die Netflix-Miniserie präsentiert einen abgedrehten Machtkampf aus weltlichen und übersinnlichen Intrigen zwischen drei hochinteressanten Figuren, deren Darsteller*innen das Kräftemessen mit komplexen Nuancen füllen. Dabei wollte Protagonistin Lisa Nova (Rosa Salazar) doch nur eine*n Produzent*in für ihren ersten Film in Hollywood finden, aber jeder kämpft hier nur für seine eigenen Interessen – und auch Lisa hat eine Leiche im Keller. / Nicoletta Steiger
«The Green Knight» von David Lowery
Geschichten sind etwas Wunderbares – und kein Film hat das 2021 eindrücklicher demonstriert als «The Green Knight», David Lowerys mystisch überhöhte Adaption der anonym verfassten mittelalterlichen Ritterromanze «Sir Gawain and the Green Knight». In der Rolle des Gawain, seines Zeichens Neffe von König Artus (Sean Harris) und Möchtegern-Ritter von der traurigen Gestalt, reitet, wandert, stolpert und kriecht Dev Patel durch ein herrlich bizarres Fantasie-England, trifft auf kopflose Heilige, surreale Riesen und sprechende Füchse – und das alles, um sich vom mysteriösen Grünen Ritter (Ralph Ineson) den Kopf abschlagen zu lassen und damit seine Ritterehre unter Beweis zu stellen. «A Ghost Story»-Regisseur Lowery ist mit «The Green Knight» ein grandios eigensinniger Abenteuerfilm gelungen, der seinem Publikum einiges zutraut und es mit atemberaubenden Bildern und faszinierenden Ideen belohnt. / Alan Mattli / Zur ausführlichen Kritik
«Another Round» von Thomas Vinterberg
What a life! Mit «Another Round» (dänischer Originaltitel: «Druk») kamen die Kinos im April aus ihrem pandemiebedingten Winterschlaf zurück, und kaum ein Film hätte besser zur Wiedereröffnung gepasst als Thomas Vinterbergs charmanter Oscar-Gewinnerfilm über vier Freunde, deren Trink-Experiment gehörig aus dem Ruder läuft. Eine leichtfüssige, bittersüsse Komödie, die sich nicht zu schade ist, ernst genommen zu werden. In diesem Sinne: skål! / Olivier Samter / Zur Podcast-Besprechung
«Insecure» von Issa Rae und Larry Wilmore
Schon lange nicht mehr hat eine Serie so präzise und authentisch Freundschaften unter (schwarzen) Frauen porträtiert – aber auch die Nicht-mehr-ganz-Teen-eher-Ende-20-Angst und der Wunsch nach Liebe und dem «Ankommen». All dies vor der atemberaubenden Kulisse L.A. und untermalt mit einem supercoolen Soundtrack. / Christine Albrecht
«Minari» von Lee Isaac Chung
«Minari» ist so ein Film, den man einfach lieben muss – weil er berührt und bleibt. Ein Film, der einen lachen und weinen lässt, und bei dem man hofft, er möge nie zu Ende sein. Das Porträt einer koreanischen Familie, die sich in den ländlichen USA niederlässt, wird sehr feinfühlig, differenziert und intim erzählt. Regisseur Lee Isaac Chung gelingt das Kunststück, die Immigrationsgeschichte ohne Zeigefinger und USA-Rassismus-Stereotypen zu erzählen, und ohne grosses Drama. Es ist diese Reduktion aufs Wesentliche, die diesen Film prägen – das Menschsein, in all seinen Facetten: Erwachsenwerden, Erziehen und Beziehungen, Lernen, Verantwortung und Misserfolge. Stiller Herzschmerz zum Verlieben. / Simon Keller / Zur ausführlichen Kritik
«Herr Bachmann und seine Klasse» von Maria Speth
Über ein Jahr begleitete Maria Speth in ihrem Langzeitdokumentarfilm den Lehrer Dieter Bachmann und seine Schüler*innen, die an der Grenze zwischen Kindsein und Jugend stehen. Mit viel Empathie und Humor ist ein beeindruckendes, intimes und aufschlussreiches Zeitdokument entstanden, das auch mit einer Länge von über drei Stunden keine Minute zu lang geraten ist. / Aurel Graf
«Dune» von Denis Villeneuve
Die grösstmögliche Leinwand ist knapp gross genug für «Dune». Denis Villeneuve prunkt in seinem Science-Fiction-Epos mit einem erstaunlichen Cast und wuchtet Frank Herberts Messias-Story um Paul Atreides (Timothée Chalamet) mit hervorragend eingesetzten ausserweltlichen Schauwerten in die Lichtspielhäuser. Der wummernd-atmosphärische Score von Hans Zimmer drückt die Zuschauer*innen regelrecht in die Kinosessel und sorgt neben dem sorgfältigen Worldbuilding dafür, dass sie tief in die Welt des Wüstenplaneten Arrakis eintauchen können. Das macht «Dune» 2021 zu einem konkurrenzlosen Kinoerlebnis. Erzählerisch ist der Film – zugegebenermassen – nicht mehr als ein Horsd’œuvre auf das, was noch kommen mag, doch das ist Kritik, die angesichts des Bombasts im Sande verläuft. / Matthias Ettlin / Zur ausführlichen Kritik
«Promising Young Woman» von Emerald Fennell
Gnadenlos ehrlich und unberechenbar humoristisch analysiert die britische Regisseurin Emerald Fennell den Geschlechterkampf des 21. Jahrhunderts. Dabei hinterfragt sie mehrfach die moralischen Vorstellungen auf beiden Seiten, was trotz der brisanten Thematik Spass macht und in ein furioses Finale mündet. / Tizian Fürer / Zur Podcast-Besprechung
«Apples» von Christos Nikou
Mit lakonischem und stillem Humor erzählt Regisseur Christos Nikou davon, was geschieht, wenn wir unsere Erinnerungen und mit ihnen unsere Identität verlieren. Dass sein surreales Drama an die Werke von Yorgos Lanthimos («The Killing of a Sacred Deer», «The Favourite») erinnert, kommt nicht von ungefähr: Für den oscarnominierten Filmemacher war Nikou bereits als Regieassistent tätig. Mit «Apples» legt er nun sein bemerkenswertes Regiedebüt vor. Das Resultat: Griechisches Arthouse-Kino vom Feinsten! / Yanick Ammann
«Arcane» von Christian Linke und Alex Yee
Mit «Dune», «The Wheel of Time», der zweiten Staffel von «The Witcher» und diversen weiteren Highlights war 2021 ein gutes Jahr für Sci-Fi- und Fantasy-Fans. Die grösste positive Überraschung war jedoch «Arcane», eine Netflix-Serie, welche die Entstehungsgeschichte einiger «League of Legends»-Held*innen beleuchtet. Wer aber glaubt, die Serie sei nur etwas für waschechte Nerds, täuscht sich. Auch, oder gerade wenn, man nichts über «LoL» weiss, reisst einen «Arcane» förmlich mit. Besonders die Zeit, die sich die Serie für ihre Figuren und deren Entwicklung nimmt, sticht dabei hervor. Damit liefert «Arcane» statt seichter Popcorn-Serienunterhaltung faszinierende Charakterstudien, die auch jenseits des Videospielmediums ihresgleichen suchen. / Selina Wolfisberg
«Titane» von Julia Ducournau
«Titane» wird, genauso wie Julia Ducournaus vorheriger Film «Grave» (2016), gerne als Skandalfilm verkauft – und Ducournau spielt genau damit, nur um den Film letztlich in eine ganz andere Richtung zu führen. Was mit grosser Kelle angerührt, mit mehreren Morden und einem Hochglanz-Striptease auf einem Auto beginnt, wird Schritt für Schritt zu einem immer intimeren, in sich gekehrteren Film, der sowohl seine Figuren als auch standardisierte gesellschaftliche Vorstellungen auseinandernimmt. Mit Absicht seinen eigenen Film zu unterwandern, ist ein Kunststück; Ducournau gelingt es meisterhaft. / Nicoletta Steiger / Zur ausführlichen Kritik
«Bo Burnham: Inside» von Bo Burnham
2021 setzte Bo Burnhams «Inside» die Messlatte für Lockdown-Kunstwerke – und setzte sie ungemein hoch: Während im März 2020 die ganze Welt zum Stillstand kam, schrieb, filmte und schnitt Komiker/Musiker/Schauspieler Burnham eigenhändig dieses musikalische Comedy-Special, das die Stimmung jener verwirrenden, einsamen, überwältigenden Monate festhält. Beeindruckend ist dabei nicht nur, dass Burnham (Regisseur von «Eighth Grade») dabei visuell alles aus seinem Setting und seinen begrenzten Mitteln herausholt und Bilder kreiert, die so manche High-Budget-Produktion an Kreativität übertreffen, sondern auch die ungeahnten Tiefen, die unter der witzigen, ohrwurmverdächtigen Oberfläche schlummern. / Sara Bucher
«Lamb» von Valdimar Jóhannsson
María (Noomi Rapace) und Ingvar (Hilmir Snær Guðnason) führen ein einfaches Leben auf ihrem abgeschiedenen Bauernhof in Island, bis die Geburt eines aussergewöhnlichen Lamms ihre Welt auf den Kopf stellt. In atmosphärischen Bildern, mit charismatischen Tierdarsteller*innen und unglaublicher Suspense schafft «Lamb» den Spagat zwischen mystischem Horrorthriller und psychologischem Drama. Die Auseinandersetzung mit Themen der Trauer und Sehnsucht gerät zu einer grundsätzlichen Reflexion über das Menschsein. / Mirjam Schilliger
«Nomadland» von Chloé Zhao
Ein kinematografisches Meisterwerk in Weite und Tiefe – und dies in dreierlei Hinsicht: Zum einen sind es die endlosen Highways und die weiten Landschaften des amerikanischen Südwestens, in dem sich die Geschichte des semifiktionalen Roadmovies um die Nomadin Fern (Frances McDormand) abspielt. Und Regisseurin Chloé Zhao («The Rider») versteht es gekonnt, die Innenwelt der Protagonistin in schon fast Antonioni’scher Manier durch die kontrastreichen Bilder nach aussen zu kehren, und erzeugt so eine Art existenzielles Paralleluniversum innerhalb von Campervans. Zum anderen ist da die meisterhafte Darstellung von Frances McDormand, die in ihrer Stille so viel aussagt, dass es einen zu Tränen rührt. Und nicht zuletzt sind es die ausgeklügelte Kameraarbeit von Joshua James Richards und der Soundtrack von Ludovico Einaudi, die diesen Film in Tiefe und Weite audiovisuell verdichten. / Simon Keller / Zur ausführlichen Kritik
«Luca» von Enrico Casarosa
«Luca» dürfte all denen Trost spenden, die 2021 auf ihren Sommerurlaub verzichteten. Der neuste Pixar-Eintrag will nicht komplexe Themen wie Emotionen («Inside Out») oder die Seele («Soul») unterhaltsam erklären, sondern erzählt ein sommerlich-kindliches Abenteuer über zwei Meerwesen, die mit viel Flausen im Kopf die Welt an Land entdecken und das Dorf Portorosso an der italienischen Riviera unsicher machen. Ihr grösstes Ziel: an einem Triathlon teilnehmen, um die begehrte Vespa zu gewinnen, die in ihrer kindlichen Welt die grosse Freiheit verspricht. Gespickt mit toll getimten Slapstick-Einlagen und einer an die Filme von Hayao Miyazaki erinnernde Atmosphäre bietet «Luca» volle Pulle Sommerferien-Feeling. Silenzio, Bruno! / Matthias Ettlin / Zur ausführlichen Kritik
«First Cow» von Kelly Reichardt
Oregon, 1820: Die weissen Siedler sind dabei, sich in den Wäldern des Pazifischen Nordwestens auszubreiten – profitgierige Glücksritter ringen um das grosse Geld und einen Platz in der noch jungen US-Historie. Doch Meisterregisseurin Kelly Reichardt («Meek’s Cutoff», «Certain Women»), die es 2021 das allererste Mal auf die Schweizer Kinoleinwände schaffte, interessiert sich in «First Cow» für jene, deren Ziele bescheidener, alltäglicher sind: Cookie (John Magaro) und King-Lu (Orion Lee) melken heimlich die Kuh des lokalen Machthabers (Toby Jones), verarbeiten die Milch zu Süssgebäck und verkaufen es in der Hoffnung, sich mit dem verdienten Geld irgendwo zur Ruhe setzen zu können. Reichardts Film ist ein leises, geduldiges Porträt von Menschen, die im Strom der Geschichte untergegangen sind; ein tief berührender Western ohne Bösewichte, der in jeder Figur ein einzigartiges Individuum sieht, an das es sich zu erinnern lohnt – ob sie nun «Grosses» vollbracht hat oder nicht. / Alan Mattli / Zur ausführlichen Kritik
«Hive» von Blerta Basholli
Fahrijes Mann wird seit dem Kosovokrieg vermisst, die Familie kann sich finanziell kaum über Wasser halten, und die patriarchale Struktur verlangt, dass die Frauen zu Hause bleiben. Die Hoffnung, eine ganze Generation Männer wiederzufinden, oder die sterblichen Überreste zu identifizieren, zermalmt die Menschen im Dorf Krusha; doch Fahrije (Yllka Gashi) kann sich nicht nur mit dem persönlichen Trauma auseinandersetzen, wenn sie eine ganze Familie ernähren soll. Daher beschliesst sie, den Führerschein zu machen, um Arbeit zu finden und daneben auch ihr eigenes Business aufzubauen. Mit diesem mutigen Schritt bringt sie das ganze Dorf gegen sich auf. Basierend auf Fahrije Hotis Leben, die mittlerweile mit den «Witwen von Krusha» ein erfolgreiches Unternehmen führt und Ajvar in die ganze Welt exportiert, zeichnet dieses grossartige stille Erstlingswerk von Blerta Basholli ein schonungsloses, aber auch hoffnungsvolles Bild vom Kosovo der Nachkriegszeit. / Beate Steininger / Zur ausführlichen Kritik
«Ted Lasso» von Bill Lawrence, Jason Sudeikis, Brendan Hunt und Joe Kelly
«Ted Lasso» ist eine wohltuende Umarmung in Serienform und hat mit bisher zwei Staffeln die Herzen der Zuschauer*innen erobert. Zu Recht, denn die Comedyserie bleibt nicht bei ihrer banalen Prämisse – ein American-Football-Coach (Jason Sudeikis) versucht sich im fremden England als Fussballtrainer – stehen. Liebenswürdige Charaktere, pointenreiche Dialoge und rührende Beziehungen bilden die Grundlage, auf der ernstere Themen wie Selbstakzeptanz und Loyalität mit überraschender Sensibilität behandelt werden. Während die Serie in diesem Jahr weiterhin mit der Darstellung starker Frauenfiguren glänzt, ergründet die zweite Staffel die Charaktere vertiefter und stellt dabei besonders psychische Gesundheit und Männerfreundschaften ins Zentrum. / Sara Michel / Zur ausführlichen Kritik
«Hinter den Schlagzeilen» von Daniel Andreas Sager
Nach dem geheimen Treffen mit Edward Snowden und den späteren Enthüllungen der Panama Papers stehen die Journalisten der Investigativredaktion der «Süddeutschen Zeitung» vor neuen Herausforderungen, als ihnen 2019 ein brisantes Video zugespielt wird, welches den österreichischen Vizekanzler Heinz-Christian Strache sehr belastet. Die Ereignisse überschlagen sich, da die Journalisten Frederik Obermaier und Bastian Obermayer noch mitten in der Recherche zum politischen Mord der maltesischen Journalistin Daphne Caruana Galizia stecken und einem angeblichen Informanten des iranischen Atomraketenprogramms hinterherreisen. In dieser spannenden Dokumentation erlaubt Deutschlands grösste Tageszeitung einen intimen Einblick in die vielseitigen Arbeitsprozesse im Spannungsfeld zwischen Recherche und Brisanz, Forensik und juristischen Konsequenzen, und in die Gefahr, denen Investigativjournalist*innen ausgesetzt sind. / Beate Steininger
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