«So we’re, like, seriously using the word murder?»
HBO wagt sich nach «True Detective» wieder an eine Murder-Mystery-Geschichte heran. In der siebenteiligen Miniserie «Big Little Lies» von David E. Kelley werden eine Handvoll wohlhabende Eltern, deren Kinder dieselbe Privatschule in Monterey, CA besuchen, in eine düstere Geschichte voller Irrungen und Wirrungen hineingezogen. Dass die Grenzen zwischen Schein und Sein bei diesen Vorzeigefamilien langsam verwischen, ist vorprogrammiert.
Man weiss noch nicht viel nach der ersten Episode von «Big Little Lies». Doch was man weiss und was man sieht, sieht vielversprechend aus. Die Opening Credits zeigen die Familien, vorwiegend die Sonnenbrille tragenden und perfekt zurechtgemachten Mütter und die Kinder, wie sie auf der California State Route 1 der kalifornischen Küste entlangfahren – das aufschäumende und spritzende Salzwasser des Pazifiks nur wenige Meter entfernt. Untermalt wird die Sequenz von Michael Kiwanukas «Cold Little Heart» – was dem ohnehin schon eleganten Ambiente eine zusätzlich sinnliche und mystische Note verleiht. Etwas liegt in der Luft, und dieses Etwas bleibt der Geschichte die ganze Episode über erhalten. Ein guter Vorbote für den Rest der Mystery-Serie.
«Things never blow over. They blow up.»
Die Vorzeigefrau Madeleine Martha Mckenzie (Reese Witherspoon), die undurchschaubare Celeste Wright (Nicole Kidman) und die junge, alleinerziehende Mutter Jane Chapman (Shailene Woodley) bilden das Trio der Hauptfiguren. Ähnlich wie bei «True Detective» spielen sich die Geschehnisse auf mehreren Zeitebenen ab. Die eigentliche Geschichte beginnt mit dem ersten Schultag, wodurch die Mütter nach den Sommerferien wieder aufeinandertreffen. Die Frauenfiguren scheinen von den Drehbuchautoren trennscharf gezeichnet zu sein, ihre spezifischen Probleme und Ängste sind – wenn auch in den Kontext einer «White Picket-Fence»-Gesellschaft gesetzt – universell und bleiben (bis anhin) auf dem Boden der Realität. Durch Flash-Fowards und polizeiliche Befragungen von Freunden und Feinden der Mütter erfährt man schliesslich von einem Mord, der an einer öffentlichen Schulverantstaltung begangen wird. Wer Täter und wer Opfer ist, bleibt unbekannt.

Die kalifornische Küste und die Weite des pazifischen Ozeans verleihen der Serie eine mystische und sinnliche Atmosphäre.
David E. Kelley (seineszeichen verantwortlich für Serien wie «The Practice», «Ally McBeal» und «Boston Legal») adaptierte das gleichnamige Buch von Liane Moriarty als dunkle Dramedy für HBO. Dieser stach in einem Bieterkrieg Netflix für die Rechte an der Serie aus. Alle sieben Episoden werden von Jean-Marc Vallée («Wild», «Dallas Buyers Club») dirigiert und weisen einen immens hochkarätigen Cast auf. Neben Witherspoon, Kidman und Woodley agieren Laura Dern («Enlightened»), Alexander Skarsgård («True Blood», «The Legend of Tarzan») und Zoë Kravitz in Hauptrollen.
Die sieben Episoden von «Big Little Lies» sind auf HBO oder als DVD / Blu Ray erhältlich.
Created by David E. Kelley / Written by David E. Kelley / Directed by Jean-Marc Vallée / Darsteller: Reese Witherspoon, Nicole Kidman, Shailene Woodley, Laura Dern, Alexander Skarsgård, Zoë Kravitz, Adam Scott, James Tupper und Jeffrey Nordling
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