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«Bosch: The Garden of Dreams» von José Luis López-Linares

Von Alan Mattli @AlanMattli · On Oktober 10, 2016


Zum 500. Todestag des niederländischen Malers Hieronymus Bosch produzierte der Madrider Prado einen Dokumentarfilm über dessen bekanntestes Gemälde, den „Garten der Lüste“. Dass es sich dabei um eine Auftragsarbeit handelt, ist José Luis López-Linares’ „Bosch: The Garden of Dreams“ leider anzusehen.

Einen wirklich inspirierten Film über Kunst zu machen, ist schwer. Doch wenn es gelingt, entstehen unvergessliche Werke – Werke wie Alexander Sokurovs „Russian Ark“, Mike Leighs „Mr. Turner“, Jem Cohens „Museum Hours“, Lech Majewskis „The Mill and the Cross“, Frederick Wisemans „National Gallery“ oder auch Hayao Miyazakis „The Wind Rises“. Nicht jede filmische Auseinandersetzung mit dem Thema muss ein solches Niveau erreichen, doch das Wissen, dass derartige Exploits möglich sind, macht die Begegnung mit einem farb- und seelenlosen Künstler-/Gemälde-Porträt wie López-Linares’ „The Garden of Dreams“ umso enttäuschender.

Ähnlich wie Christian Labharts „Giovanni Segantini – Magie des Lichts“ – wenn auch weniger selbstgefällig überzeugt vom eigenen Konzept – wirkt das Prado-Projekt letztlich wie ein Wikipedia-Artikel in Spielfilmlänge. Wir lernen, dass sich seit eh und je etliche Legenden und Mysterien um die nebulöse Figur Hieronymus Bosch ranken. Wir hören von seinem Einfluss auf die niederländische und die spanische Renaissance. Diverse Bosch-Bewunderer – Kunsthistoriker und Comiczeichner teilen sich das Rampenlicht mit bekannten Gesichtern wie Salman Rushdie, Isabel Muñoz, Cees Nooteboom und Orhan Pamuk – stellen sich vor den atemberaubenden „Garten der Lüste“ und erzählen von ihren Lieblingsdetails.

In kleinerem Rahmen, etwa dem eines 40-minütigen Arte-Featurettes, hätte das wunderbar funktioniert. Doch im Kinoformat verzettelt sich „The Garden of Dreams“, geht in die Breite statt in die Tiefe. Stationen in Boschs Leben werden mit teils an den Haaren herbeigezogenen Assoziationen verknüpft, um die Laufzeit zu strecken; der Bosch-Kult in Holland wird mit ein paar Aufnahmen einer Karnevalsparade illustriert, in der Folge aber kaum kommentiert. Die Beschreibungen des ins Zentrum gerückten Meisterwerkes gehen praktisch nie über Gemeinplätze hinaus („Der Künstler will nicht, dass wir sein Gehemnis lüften“, „Sieht aus wie ein Fiebertraum“, „Es lädt dazu ein, selber mitzudenken“). Überraschende Äusserungen wie der Vergleich einer kleinen Tierfigur mit der Anime-Ikone Totoro sind rar.

Trotz aller Beschwörungen der Magie von Bosch und seinem „Garten“ schafft es „The Garden of Dreams“ nie, diese Faszination spürbar zu vermitteln. 90 Minuten werden darauf verwendet, dem Zuschauer vom unvergleichlichen Gefühl zu erzählen, vor dem Bild zu stehen, ohne dass diese Beteuerungen ästhetisch oder inhaltlich ansprechend verpackt würden. Es bleibt der Eindruck, die Verfilmung einer Museumsbroschüre gesehen zu haben.

Kinostart Deutschschweiz: 13.10.2016

Filmfakten: „Bosch: The Garden of Dreams“ / Regie: José Luis López-Linares / Spanien / 90 Minuten

Bild- und Trailerquelle: Xenix

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2016Bosch: The Garden of DreamsDokumentationHieronymus BoschJosé Luis López-LinaresKunstMadridNiederlandeSpanien
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Alan Mattli

«The best films are like dreams you're never sure you've really had»

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