«Cate Blanchett: Puts a spell on you»: So heisst die Filmreihe, die das Filmpodium Zürich der australischen Schauspielerin zu Ehren im August und September zeigt. Der Titel könnte treffender nicht sein, denn ganz egal, ob als Königin Englands, Femme fatale oder als Bob Dylan – Cate Blanchett schafft es immer wieder aufs Neue, das Publikum in ihren Bann zu ziehen.
Man kennt Cate Blanchett aus den verschiedensten Genres, von australischen Indie-Filmen bis hin zu den grossen Kassenschlagern. Es gibt scheinbar nichts, was die 54-jährige Schauspielerin nicht kann. Mit Leichtigkeit schafft sie es, hochkomplexe Figuren wie die machtbesessene Dirigentin im Film «Tár» (2022) so glaubwürdig darzustellen, dass diese beim Publikum für Verwirrung sorgen: Viele Zuschauer*innen glaubten etwa, es handle sich bei der fiktiven Musikerin um eine reale Person. Blanchett meistert aber nicht nur emotionale Tiefgänge in die dunkelsten Ecken der menschlichen Seele, sondern auch humorvolle Rollen liegen ihr.
Vom 1. August bis zum 30. September kann man sich im Filmpodium Zürich selber von diesen Qualitäten überzeugen lassen. In diesen zwei Monaten zeigt das Programmkino 18 ihrer Filme auf Grossleinwand. Die Filmreihe lässt einen in die Vielfalt Cate Blanchetts eintauchen, die für ihre Karriere so bezeichnend ist. Welche Highlights du keinesfalls verpassen solltest, erfährst du hier.
Die Anfänge
Sich Cate Blanchetts Anfängen zu widmen, lohnt sich, denn schon in ihren ersten Filmen zeichnete sich ab, dass die zwar noch sehr junge, aber äusserst talentierte Schauspielerin die menschlichen Emotionen im Detail beherrscht – sowohl die Höhen als auch die Tiefen. Als englische Monarchin schaffte sie mit «Elizabeth» (1998) im Alter von 29 Jahren ihren grossen Durchbruch und wurde sogleich für einen Oscar nominiert.
Davor war sie bereits in Gillian Armstrongs «Oscar and Lucinda» (1998) zu sehen, wo sie an der Seite von Ralph Fiennes als Lucinda Leplastrier dem Glücksspiel verfällt. In «Heaven» (2002) von Tom Tykwer wiederum zeigt sich auch ihr Talent für Sprachen: Im von Krzysztof Kieślowski («Trois couleurs») mitverfassten Thriller spricht sie in vielen Szenen italienisch.
Die Meilensteine
Seither hat sich Cate Blanchett zweifellos als eine der grössten Schauspielerinnen unserer Zeit etabliert und steht entsprechend regelmässig auf der Favoritinnenliste für die grossen Auszeichnungen der Filmbranche. In «The Aviator» (2004) von Martin Scorsese mimte sie die legendäre Hollywood-Schauspielerin Katharine Hepburn und gewann dafür ihren ersten Oscar als beste Nebendarstellerin.
Der zweite Oscar folgte für «Blue Jasmine» (2013), wo sie den emotionalen Zerfall einer Frau, die am Abgrund ihrer bisherigen Existenz steht, in all seinen Facetten einfängt. Und auch für ihre Leistungen in «Notes on a Scandal» (2006), im queeren Liebesdrama «Carol» (2015) und in «Tár» wurde sie gefeiert. Zu letzterem Film findet im Rahmen der Filmreihe am 11. August ein Werkstattgespräch mit der Schnittmeisterin Monika Willi statt.
Die Geheimtipps für den Deep-Dive
Es sind aber nicht nur ihre «grossen» Filme, die verdeutlichen, wofür Cate Blanchett steht: Kleine und grosse Rollen unterstreichen ihre Fähigkeiten gleichermassen. Sehenswert ist sicherlich ein weiterer Film, den sie neben «Carol» mit Regisseur Todd Haynes gedreht hat – und zwar «I’m Not There» (2007), wo sie in die Schuhe eines aufmüpfigen Bob Dylan schlüpft.
In «Little Fish» (2005) kommt man indes in den Genuss ihres australischen Dialekts, den man heute nur noch selten hört. Und wer Cate Blanchett in einem einzigen Film in all ihren Facetten sehen will, ist mit «Manifesto» (2015) von Julian Rosefeldt bestens bedient – denn im ursprünglich als Installation konzipierten Film spielt sie gleich zwölf Rollen.
Das ganze Programm zur Filmreihe «Cate Blanchett: Puts a spell on you» ist hier zu finden.
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Titelbild aus «Carol» / Pathé Films AG © Courtesy of Number 9 Films Ltd Photography by Wilson Webb
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