Schon wieder ein Found-Footage Film?
„Ja, aber … Der ist wirklich gut.“ Beschwichtigungsversuche des Gastgebers, und zeitgleichen Filmvorführers des Abends. Eine gesellige Runde, unterschiedlichste Geschmäcker. Und dann ein Found Footage Horror? Allgemeine Empörung über die Filmauswahl.
Doch die Rechnung geht auf. „Creep“ überrascht. Doch warum? Die Geschichte ist schnell erzählt:
Ein Kameramann nimmt einen Job einer Online Annonce an. Er soll den krebskranken Josef, über das Wochenende, während seines normalen Alltags, in dessen Haus inmitten eines Waldes, filmen. Die Aufnahmen will dieser, seinem noch ungeborenen Kind hinterlassen. Als Aaron jedoch zum ersten Mal auf Josef trifft, wird der Titel des Films überdeutlich. Dem Zuschauer, wie auch Aaron, ist schnell klar: Mit diesem Typen stimmt was nicht. Doch das satte Honorar, und die intelligenten Umschmeichelungen des Auftraggebers überzeugen Aaron davon, sich auf Josef einzulassen.
„Creep“ verzichtet auf das Übernatürliche, zeigt von Beginn an, offen das Monstrum der Geschichte. Eine glaubhafte, verstörende Geschichte, die dadurch umso erschreckender ist. Mark Duplass der vielen wohl eher in Kombination mit seinem Bruder Jay Duplass bekannt sein dürfte, schuf hier gemeinsam mit Patrick Brice einen No-Budget Film, der vielen kostspieligeren Genrebeispielen zeigt, wo der Hase lang laufen sollte. Auch mit der Länge von gerade mal 78 Minuten wurde hier alles richtig gemacht. Found-Footage, wie er sein sollte.
In der Schweiz gibts den Film auf Netflix.
Creep, USA 2014, Regie: Patrick Brice
No Comments