Dunkel ist die erste deutschsprachige Serie «Dark» von Netflix auf alle Fälle – und das auf allen Ebenen. Die Narration ist komplex und unheimlich, die meisten Figuren tiefgründig gezeichnet und in Winden, dem Hauptschauplatz der Serie, scheint es immer regnerisch und kalt zu sein. All diese Elemente fügen sich zusammen zu einer ebenso dunklen Ästhetik, die den fast unerträglichen Spannungsbogen auf zehn Episoden verteilt, gekonnt bekräftigt.
Im kleinen Dorf Winden kennt sich jede und jeder. Umso grösser ist der Aufruhr, als ein dreizehnjähriger Junge spurlos verschwindet. Die Polizei ist ratlos, was das kleine Dorf immer mehr beunruhigt und die gegenseitigen Anschuldigungen schürt. Doch was ein simpler Entführungsfall zu sein scheint, kristallisiert sich bald als ein nur kleiner Teil von etwas viel Grösserem heraus.
Die Frage ist nicht wo, sondern wann
Mit dieser Logline wirbt Netflix, unter anderem im Trailer der Serie, und beleuchtet somit nur die Oberfläche der komplexen Handlung. Mehr sei an dieser Stelle auch nicht verraten. Die Schwierigkeit die Handlung von «Dark» in Worte zu fassen, beweist dessen hohe audiovisuelle Qualität. Doch genau diese Komplexität trägt auch zum einzigartigen Reiz der Serie bei. «Dark» verlangt seinen Zuschauern nicht nur volle Aufmerksamkeit ab – was nicht unbedingt als Erkennungsmerkmal von Netflix produzierten Serien gilt – sondern ist auch durchaus anspruchsvoll und verlangt ein gewisses Mitdenken. So sympathisiert man stark mit den einzelnen Figuren, welche alle ihre eigene und vor allem erzählenswerte Geschichte haben, die sich in den Verwirrungen rund um die Entführung wie in einem Spinnennetz verfangen. Dies wird begleitet durch ein detailverliebtes Szenenbild welches die düstere Stimmung von Winden direkt in die eigene Stube bringt und umso mehr in den Bann der unheimlichen und unerklärlichen Ereignisse zieht. Sahnhäubchen auf der ganzen Geschichte ist der Theme Song «Goodbye» Apparat feat. Soap&Skin.
Fazit
Mit «Dark» gelang dem Streaming Giganten definitiv ein kleines Meisterwerk und während auf diversen Plattformen die erste Staffel noch hitzig diskutiert wird, ist die zweite bereits in Produktion und wird auch sehnsüchtig erwartet. Kurz gesagt, wer sich das entgehen lässt, ist selber schuld. Egal wann.
Verfügbar auf Netflix Schweiz.
Regie: Baran bo Odar / Darsteller: Mark Waschke, Maja Schöne, Oliver Masucci, Jördies Triebel, Stephan Kampwirth, Sebastian Rudolph, Karoline Eichhorn, Anna König, Anatole Taubman, Anne Ratte-Polle, Andreas Pietschmann, Lisa Vicari, Michael Mendl
Bild- und Trailerquelle: Netflix
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