Die diesjährige Kurzfilmnacht-Tour, die bereits zwei Stopps in Bern und Biel hinter sich hat, bietet wieder einige Schmankerl des aktuellen Kurzfilmschaffens. Vier kuratierte Programme und die lokale Premiere des Master-Abschlussfilmes «Sono Pippa» von Yasmin Joerg versprechen eine vergnügliche Kinonacht am 6. April in den Arthouse-Kinos Le Paris (20.30 Uhr) und Uto (20. 45 Uhr).
«Aus dem wahren Leben»
Wie bei jedem Tourstopp eröffnet auch in Zürich mit «Sono Pippa» von Yasmin Joerg ein Film das Programm, der von einer lokalen Filmemacherin realisiert wurde. Der Kurzfilm erzählt von Pippa, einer 40-jährige Schauspielerin, die es noch einmal schaffen möchte. Früher einmal war sie ein Star in einer italienischen Telenovela, doch das ist lange her. Das Business ist hart, die Rollen rar und immer dieselben. Und dass ihre Tochter nach Jahren wieder in ihr Leben tritt, macht die Sache nicht gerade einfacher.
Mit viel Liebe zum Detail hat Yasmin Joerg ein Film-im-Film Melodrama inszeniert, das durch eine erfrischend direkte Art und pointiert aus dem Leben erzählt. «Ich wollte die Realität abbilden, denn so ist das Filmbusiness».
Das Beste aus der Schweiz, aus Belgien, von Tieren und dem Leben selbst
Daneben bietet die Kurzfilmnacht-Tour einmal mehr einen hübschen Überblick über das aktuelle, heimische Kurzfilmschaffen. „Swiss Shorts“ zeigt in fünf Filmen die unterschiedlichsten Facetten der Schweiz und ihrer Traditionen und Kulturen. Besonders hervorzuheben seien hier der Kurzfilm «Facing Mecca» von Jan-Eric Mack, der auf eindrückliche Art und Weise zeigt, wie sowohl Schweizer Bürokratie, als auch Nächstenliebe funktioniert oder die Doku «Ins Holz» von Thomas Horat und Corina Schwingruber Ilić, der von der alten Flössertradition erzählt.
Im Programm «Life is short» geht es in sieben Kurzfilmen um die Höhen und Tiefen des Lebens. Ob animiert oder als Spielfilm – skurrile Situationen und schwarzer Humor werden hier grossgeschrieben.
«Wie die Tiere» geht mit Augenzwinkern auf die Beziehungen von Mensch und Tier ein und in «Typisch Belgisch» – ein Programm kuratiert, dank einer Carte Blanche, von der Kurzfilmpromotionsagentur «Base Court» – geht auf die Eigenheiten des vermeintlich beschaulichen Belgien ein. Auch hier kommt Ironie und Humor nicht zu kurz.
Wer also viele Kurzfilme, ganz unterschiedlicher Themen- und Macharten auf einmal sehen will und endlich mal wieder eine Nacht im Kino verbringen möchte, dem sei die Kurzfilmnacht-Tour wärmstens empfohlen!
Tickets gibt’s unter www.arthouse.ch und an den Abendkassen
Trailer- und Bildquellen: https://www.kurzfilmnacht.ch/
No Comments