«You can be better than me.»
Eine unkenntlich gemachte Nicole Kidman verkörpert Erin Bell, eine gebrochene LAPD-Detektivin, die sich auf eigene Faust ihrer Vergangenheit annimmt, als diese sie wieder einzuholen droht. «Destroyer» ist ein durchschittlicher Krimi mit einer äusserst engagierten Hauptdarstellerin.
Der Blick auf Erin Bell (Nicole Kidman) ist kein angenehmer. Vom ersten Augenblick an ist klar, dass der Detektivin in der Vergangenheit Schlimmes widerfahren sein muss, dass sie so daherkommt. Abgehalftert, ungepflegt und ungehobelt präsentiert sie sich Arbeitskollegen, ja selbst der eigenen Tochter gegenüber. Was genau passiert ist, erfährt man mittels Rückblenden in eine glücklichere Zeit.
Erin und ihr LAPD-Partner Chris (Sebastian Stan, «I, Tonya», «Captain America») mischten sich unter eine kriminelle Gang, um diese bei einem Banküberfall auffliegen zu lassen. Zwischen den beiden entwickelte sich eine Romanze, von welcher Erin schwanger wurde. Sowohl ihr Auftrag wie auch die Beziehung nahmen ein ungutes Ende und Erin blieb als gebrochene Frau zurück.
Die Geschichte nimmt ihren Lauf in der Gegenwart, als Erin Anzeichen erkennt, dass der damalige Gang-Boss erneut sein Unwesen treibt.
«I didn’t want you to be like me. I’m mad, I’m still fucking mad, it’s burned a circuit in my brain.»
Nicole Kidman hat insbesondere in den letzten paar Jahren bewiesen, in welchem Masse sie eine die Verwandlungskünstlerin Hollywoods ist. In Serien wie «Big Little Lies» und «Top of the Lake», aber auch in Filmen wie «How to Talk to Girls at Parties» und «The Killing of a Sacred Deer» war sie auf den ersten Blick oftmals nicht zu erkennen. Die bislang mutigste Verwandlung vollzieht sie nun in «Destroyer» von Karyn Kusama («Æon Flux», «Jennifer’s Body»). Kidman verkörpert Erin Bell mit solcher Inbrunst, dass allein dieser Umstand den Film bemerkenswert macht.
Die Story an sich ist dann weitaus weniger komplex als das Innenleben der Protagonistin. Ziemlich geradlinig – auch wenn mit verschiedenen Zeitebenen gespielt wird – geht die Geschichte der gebrochenen Detektivin vonstatten. Dies soll nicht bedeuten, dass der Film uninteressant ist, das Setting und einzelne Sequenzen sind extrem packend gestaltet. Insbesondere ein finaler Twist, auf den ersten Blick total unscheinbar, bleibt in Erinnerung.
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«Destroyer» läuft ab Donnerstag, 4. April 2019 in den Schweizer Kinos. / Streambar auf Sky Show Schweiz
Drehbuch: Phil Hay und Matt Manfredi / Regie: Karyn Kusama / Darsteller: Nicole Kidman, Sebastian Stan, Tatiana Maslany, Toby Kebbell, Jade Pettyjohn, Bradley Whitford, Scoot McNairy
Bild- und Trailerquelle: Ascot Elite
Eine passionierte Nicole Kidman verhilft einem durchschnittlichen Krimi beim Zuschauer in Erinnerung zu bleiben.
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