Für seine dritte Regiearbeit nimmt sich Regisseur Damien Chazelle («La La Land») der Geschichte der Mondlandung an: «First Man» ist ein bildgewaltiges Weltraumspektakel mit starken Hauptdarstellern und einem bewegenden Soundtrack.
Es gab in den vergangenen Jahrzehnten bereits unzählige Versuche von Hollywood, die Mondlandung zu verfilmen. Die frühesten davon liegen so weit zurück, dass sogar Clint Eastwood noch mit der Hauptrolle in Verbindung gebracht wurde. Daraus wurde aber nichts, und so landete das Projekt wieder in der Schublade, ehe es von Damien Chazelle wieder aufgegriffen wurde um nun, kurz vor dem 50. Jubiläum dieses historischen Moments, in die Kinos zu kommen.
Für die Hauptrolle setzt der Regisseur von «La La Land» erneut auf Ryan Gosling. Dessen Neil Armstrong ist gewissermassen die Verlängerung des «Drivers» aus Nicolas Winding Refns «Drive» – ein wortkarger Zeitgenosse, der gewissenhaft seiner Mission nachgeht. Gosling spielt den ersten Menschen auf dem Mond aber so überzeugend, dass man dem Film dieses Typecasting gerne verzeiht.
Claire Foy als Mrs. Armstrong
Wunderbar ergänzt wird Ryan Goslings stoisches Spiel von Claire Foy, die als leidenschaftliche Mrs. Armstrong ihren bisweilen eigenbrötlerischen Mann immer wieder in die Verantwortung als Familienvater zwingt. Foy, die man bisher vorallem vom Fernsehen («The Crown») her kannte, dürfte sich mit dieser Rolle eine gute Ausgangslage für die kommende Award Season verschafft haben.
Was bei den Hauptfiguren gelingt, geht bei den diversen Nebenfiguren schief. Chazelle ist bemüht, ihnen Tiefe zu verleihen, doch die meisten von ihnen bleiben neben den überragenden Gosling und Foy blass. Bei der Fülle von Nebenfiguren ist das nicht immer ein Verlust, im Fall des von Jason Clarke gespielten Astronauten Ed White ist das ungenutzte Potential aber doch recht bedauernswert. Und bei Buzz Aldrin, dessen Rolle bei der Mondmission wohl zu Recht umstritten war, versteigt sich Chazelle gar zu einer Karikatur. Dieser Missgriff im Ton steht dem Film nicht sonderlich gut.
«First Man» ist ein berührendes Werk, das uns die Menschen hinter der Mondlandung zeigt. Ryan Gosling und Claire Foy überzeugen in ihren Rollen in diesem atemberaubend schönen Astronautendrama.
Wie schon «La La Land» besticht auch «First Man» durch atemberaubende Bilder und einen berührenden Soundtrack. Kameramann Linus Sandgren schafft mit seiner Kameraführung eine Nähe zu den Figuren – sowohl in den endlosen Weiten des Weltraums als auch im einengenden Vorstadtalltag auf der Erde. In Kombination mit den einfach aufgebauten Harfenmelodien von Komponist Justin Hurwitz ergibt sich so ein faszinierendes und poetisch anmutendes Weltraumballett, das nur schon wegen seiner letzten Stunde unbedingt auf der grossen Leinwand erlebt werden will.
«First Man» ist ein berührendes Werk, das uns die Menschen hinter der Mondlandung zeigt. Ryan Gosling und Claire Foy überzeugen in ihren Rollen in diesem atemberaubend schönen Astronautendrama.
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Kinostart: 8. November 2018
Regie: Damien Chazelle / Cast: Ryan Gosling, Claire Foy, Jason Clarke, Kyle Chandler, Patrick Fugit, Ciaran Hinds, Ethan Embry / Drama
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