Zwei Jugendliche, eine Krankheit, wenig Hoffnung: Der neue Film von Justin Baldoni spielt fast komplett in einem Spital, in dem nicht nur Geburt und Tod lediglich durch ein Stockwerk getrennt sind, sondern auch Freud und Leid ineinanderfliessen.
Stella (Haley Lu Richardson) lebt im Krankenhaus. Die Teenagerin leidet an der unheilbaren Erbkrankheit Zystische Fibrose, einer Stoffwechselkrankheit, die für Erkrankte meist mit dem Tod endet. Während ihre Freunde Party machen und auf Reisen gehen, muss sich Stella täglich mit dem Thema Sterben auseinandersetzen. Ihre freie Zeit verbringt sie am liebsten auf der Etage mit den Neugeborenen. In Justin Baldonis Kinodebüt wird deutlich, wie nah Leben und Tod beziehungsweise Hoffnung und Verzweiflung beieinanderliegen.
Wie bereits der Titel (der auf Deutsch «Drei Schritte zu dir» lautet) andeutet, muss Stella zu den anderen Patienten im Krankenhaus einen bestimmten Sicherheitsabstand einhalten. Ansonsten könnten Bakterien übertragen werden, die sie töten könnten. Diese Vorschrift hält Stella rigoros und scheinbar ohne grosse Probleme ein – zumindest bis sie sich in den Patienten Will (Cole Sprouse) verliebt. Stella und Will versuchen, eine emotionale Nähe zueinander aufzubauen und Regisseur Baldoni lässt dem Publikum viel Zeit, dieses Kennenlernen zu beobachten.
«Menschliche Berührung ist das erste, was ein Neugeborenes spürt», sagt Stella ihren Followern auf Social Media, beziehungsweise uns. «Berührung sorgt für Sicherheit und Geborgenheit, sie lindert Angst und kann erregen. Wir brauchen menschliche Berührungen fast so sehr, wie den Atem.» Doch die Berührung zu dem Menschen, den sie am meisten liebt, bleibt ihr verwehrt.
«Wir brauchen menschliche Berührungen fast so sehr wie den Atem»
«Five Feet Apart» spielt fast komplett in einem Spital. Dass sich fast der ganze Film an nur einem Ort abspielt, stört aber nicht – im Gegenteil. Die Kamera fängt Details liebevoll ein und schafft viele intime Momente. Auch die Darsteller bringen die Gefühle authentisch rüber und vor allem Haley Lu Richardson sorgt für viele Gänsehaut-Momente.
Romantisch ist das Drama allemal, wenn auch mit ein wenig zu viel Kitsch.
Die Geschichte zweier sich liebender Teenager, wobei mindestens einer eine schwere Krankheit hat, ist altbekannt (zum Beispiel «The Fault in Our Stars»). Entsprechend bietet sich in «Five Feet Apart» diesbezüglich kaum Neues, auch die Dialoge wirken stellenweise etwas platt. Trotzdem: Romantisch ist das Drama allemal, wenn auch mit ein wenig zu viel Kitsch.
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Kinostart Deutschschweiz: 20. Juni 2019
Filmfakten: «Five Feet Apart» / Regie: Justin Baldoni / Mit: Haley Lu Richardson, Cole Sprouse, Moisés Arias / USA / 116 Minuten
Bild- und Trailerquelle: Impuls Pictures.
Die Geschichte ist bei weitem nicht neu, die Schauspieler bringen die Gefühle aber authentisch rüber und sorgen für Gänsehaut-Momente.
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