«Female Trouble» heisst die diesjährige Retroperspektive des Neuchâtel International Fantastic Film Festival (NIFFF), das vom 30. Juni bis zum 8. Juli 2023 in Neuchâtel wieder das fantastische Genrekino feiert.
Vom Drama mit fanatischen Elementen bis hin zum blutspritzenden Splatterfilm: Auch dieses Jahr bietet das NIFFF eine breite Palette an Genrefilmen. In der Retroperspektive «Female Trouble» liegt der Fokus ganz auf weiblichen Stereotypen im Genrekino, wobei das Programm die Unterwanderung von klassischen Stereotypen beleuchtet – sowohl in von alten Klassikern wie «Cat People» (1942) als auch in neuen Werken wie «Cerdita» (2022).
Im Zentrum steht aber natürlich der internationale Wettbewerb, der mit einer hochkarätigen Jury aufwartet: Neben «Die Hard»– und «Predator»-Regisseur John McTiernan sind Schauspielerin Josiane Balasko («Grâce à Dieu»), Regisseurin Veronika Franz («Ich seh Ich seh»), Cartoonist Charles Burns («Black Hole») und Filmemacher Olivier Babinet («Poissonsexe») mit von der Partie.
Schrullige UFO-Suche und blutrünstige Feen
In der «Third Kind»-Kategorie laufen die etwas anderen Filme – so etwa «UFO Sweden» (2022), in dem sich die junge Tala mit einer UFO-Gesellschaft voller schrulliger Figuren zusammentut, um zu beweisen, dass ihr Vater von Aliens entführt wurde. Der Film von Victor Danell sieht nach einer guten Mischung aus Komödie, Mystery, einer Portion Action und viel Herz aus.
In den «Ultra Movies» wiederum sind die härteren Filme mit hohem Blutzoll eingereiht. Einer davon ist wesentlich besser als sein mittelmässiger Vorgänger: «Evil Dead Rise» (2023) von Lee Cronin bringt frischen Wind in die Franchise, anstatt, wie «Evil Dead» (2013), die alten «Evil Dead»-Filme mittelmässig zu imitieren.
Ebenfalls unzimperlich in Sachen Gewalt ist der philippinische Schocker «In My Mother’s Skin» (2023), der in der «Asian Cinema»-Kategorie läuft und als sehr düsterer Märchenfilm mit unheimlichen Feen beschrieben wird. Der auf den von den Japanern besetzten Philippinen der Vierzigerjahre spielende Folk-Horrorfilm hat bereits am Sundance Film Festival gute Kritiken gesammelt.
Saurer Regen aus Frankreich zum Abschluss
Als Abschlussfilm figuriert der französische Film «Acide» (2023), in dem eine Familie versucht, in einer Realität zu überleben, in der die Klimaerwärmung Regen in starke Säure verwandelt hat. Der Film basiert auf dem gleichnamigen, ebenfalls von Just Philippot gedrehten Kurzfilm von 2018, wo es dem Regisseur bereits gelang, mit wenig Mitteln viel Spannung zu erzeugen. Wenn er diese Qualität in einem ganzen Langfilm durchziehen kann, könnte «Acid» ausserordentlich gut werden. Der Trailer verspricht jedenfalls apokalyptische Bilder.
Das Neuchâtel International Fantastic Film Festival (NIFFF) findet vom 30. Juni bis zum 8. Juli 2023 in Neuchâtel statt. Tickets und mehr Informationen sind auf der Website des Festivals erhältlich.
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Titelbild aus «In My Mother’s Skin» von Kenneth Dagatan / Copyright: Epicmedia Productions
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