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«Isle of Dogs» von Wes Anderson

Von Simon Keller · On Mai 2, 2018

Oscars犬ヶ島 – Wes at his best!

«Isle of Dogs» ist ein vollkommener Wes Anderson. Vielleicht sogar der reifste, den der Filmemacher aus Texas je gemacht hat. «Isle of Dogs», das zwei- und vierbeinige Abenteuer in einem fiktiven Japan, bedient alle Aspekte eines Anderson-Films: symmetrische Bilder, Filmreferenzen und ein temporeicher Soundtrack werden ergänzt von den üblichen Verdächtigen wie Bill Murray, Jason Schwartzman und Tilda Swinton. Andersons zweiter Trickfilm lebt von einer unglaublichen Vielfalt an detailverliebten Sets und einzigartigen Figuren, sodass man alle 130’000 handgefertigten Einzelbilder als gerahmte Kunstwerke aufhängen möchte. Eine herzerwärmende und zauberhafte Odyssee eines Jungen und seines Hundes. 

Maximum Cinema präsentierte  «Isle of Dogs» am 9.5. im KOSMOS. Hier ein paar Impressionen. 

Im neunten Film von Wes Anderson («The Darjeeling Limited», «The Grand Budapest Hotel») erzählt der Regisseur von einem Jungen, der nach seinem verlorenen vierbeinigen Begleiter sucht. Wir erleben die Geschichte von Atari Kobayashi (gesprochen von Koyu Rankin), dem zwölfjährigen Pflegesohn des korrupten Bürgermeisters Kobayashi (Kunichi Nomura): Als durch einen Regierungserlass alle Hunde der Stadt Megasaki City auf eine riesige Mülldeponie verbannt werden, macht sich Atari alleine auf den Weg nach Trash Island, um nach seinem Bodyguard-Hund Spots (Liev Schreiber) zu suchen.

Dort freundet er sich mit den Mischlingshunden Rex (Edward Norton), King (Bob Balaban), Duke (Jeff Goldblum), Boss (Bill Murray) und Chief (Bryan Cranston) an, und bricht mit ihrer Hilfe zu einer epischen Reise auf, die das Schicksal und die Zukunft der ganzen Präfektur entscheiden wird.

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Die Geschichte eines Jungen auf der Suche nach seinem Hund – erzählt in 130’000 Einzelbildern.

Lost in Translation

Abgesehen vom enormen Produktionsaufwand der Setdesigns und rund 1’000 handgefertigten Puppen, muss man Wes Anderson in diesem Film hoch anrechnen, dass die Geschichte des Films nicht, wie noch bei «Fantastic Mr. Fox» (2009), auf einer Vorlage basiert, sondern in Zusammenarbeit mit Roman Coppola, Jason Schwartzman und Kunichi Nomura als Originaldrehbuch geschrieben wurde.

«Isle of Dogs» greift Themen wie Tierquälerei, Deportation und Faschismus auf und zeigt dabei eine abstrahierte Form von Japan, das den nostalgischen Blick auf die traditionsreiche Geschichte des Landes mit Hommagen an die filmischen Werke von Yasujirō Ozu und Akira Kurosawa und die japanische Comicliteratur sowie einer dystopischen Zukunftsvision formfreudig verbindet.

Anderson löst auch die Sprachbarriere im Film geschickt: So wird das Japanisch zwar gesprochen, aber nicht immer übersetzt. Zudem sprechen die Hunde Englisch, verstehen aber das Japanisch ebenso wenig wie der westliche Zuschauer. So legt Wes Anderson mehr Gewicht auf Mimik und verlegt die Kommunikation – wie man es zwischen Hund und Mensch auch nicht anders kennt – auf die Gefühlsebene.

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Japan aus der Zentralperspektive

Ebenfalls hervorzuheben ist neben der symmetrischen Auflösung von Realität im Bild auch deren akustische Komponente. Die Musik des zweifachen Oscarpreisträgers Alexandre Desplat übersetzt die unterschiedlichen Elemente traditioneller japanischer Musik in einen temporeichen zeitgenössischen Filmscore, in dem Taiko-Trommeln und Flöten den Ton angeben.

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Und wenn in den Kampfszenen Baumwollwatte zu Rauch oder Glyzerinseifen zu Flammen werden, wird die Animation plötzlich zu einem ganz eigenen Charakter in diesem wunderbar verspielten Abenteuer. Auch die Sushi-Zubereitungs-Sequenzen sind unglaublich präzise inszeniert, sodass es eine wahre Freude ist, die Geschichte kurz zu verlassen und der Stop-Motion die Bühne zu überlassen. Diese Konstruiertheit hat aber auch seinen Nachteil: Man wird emotional weniger abgeholt, als wenn die Geschichte «normal» erzählt worden wäre.

Nichtsdestotrotz muss man «Isle of Dogs» mindestens zweimal sehen – und auch dann hat man nur die Hälfte dieses liebevollen Animations-Godzillas erfahren, der in seiner brillanten Komplexität seinesgleichen sucht. Einfach wow!

–––

Kinostart Deutschschweiz: 10.5.2018

Filmfakten: «Isle of Dogs» / Regie: Wes Anderson / Mit: Bryan Cranston, Koyu Rankin, Edward Norton, Bob Balaban, Bill Murray, Jeff Goldblum, Kunichi Nomura, Akira Takayama, Greta Gerwig, Frances McDormand, Akira Ito, Scarlett Johansson, Harvey Keitel, F. Murray Abraham, Yoko Ono, Tilda Swinton, Ken Watanabe, Liev Schreiber, Courtney B. Vance / USA, Deutschland / 101 Minuten

Bild- und Trailerquelle: © 2018 Twentieth Century Fox Film Corporation.

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Simon Keller

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