Neues Kino aus dem Kosovo, Israel, Japan und von Schwarzen Filmemacher*innen: Das bieten die Filmfestivals Kino Kosova, Yesh!, Ginmaku und das Black Film Festival. Die abwechslungsreichen Programme dieser vier unterschiedlichen Festivals flimmern demnächst über die Leinwände der Zürcher Kinos Riffraff und Houdini. Wir geben einen Überblick.
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Kino Kosova (11.–14. Mai 2023)
Das Kino Kosova findet vom 11. bis 14. Mai bereits zum dritten Mal in Zürich statt und bietet eine Plattform für die aktuellsten Filme aus dem Kosovo und der Diaspora. Das Festival umfasst eine herausragende Auswahl an Kurz-, Dokumentar- und Spielfilmen, die vielfältige Perspektiven aus dem jungen Land am Rande Europas aufzeigen. Hervorzuheben ist vor allem die Perspektive der Frauen zwischen Patriarchat, Vergangenheit und Zukunft, auf die das Festival den thematischen Fokus legt. Dokumentarfilme wie «Zhurma e grave» («Der Lärm der Frauen») von Arzije Asani und Céline Stettler und «Gratë e lirisë» («Women of Liberty») von Lum Çitaku unterstrichen diesen Fokus.
Über fünf Tage hinweg werden Geschichten von den Herausforderungen und Hoffnungen verschiedenster Menschen erzählt, während das Festival ein Ort des Austauschs ist. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, um Filmemacher*innen, Autor*innen und Musiker*innen zu treffen, und moderierte Q&A-Sitzungen nach den Filmen bieten tiefere Einblicke in deren kulturelle Arbeit. Dem Festival Kino Kosova ist es ein Anliegen, ein Nachdenken über die komplexen und oft intimen Inhalte der Filme anzustossen. Ob es sich um politische, philosophische oder experimentelle Themen handelt, oder nur um Fragmente aus einer sehr spezifischen Ecke der Welt – das Ziel des Festivals ist es, das Publikum dazu anzuregen, den eigenen Blick auf die Welt zu hinterfragen und zu erweitern.
Das ganze Programm und weitere Informationen findet ihr auf der Filmfestival-Website.
GINMAKU Japanese Film Festival (25.–29. Mai 2023)
Das GINMAKU Japanese Film Festival stellt neue und aufstrebende japanische Filme und Filmschaffende vor. In diesem Jahr eröffnet der Film «Tokyo High Tide» von Hiroyasu Murakami die inzwischen siebte Ausgabe. Der Fokus liegt heuer auf Spiel- und Dokumentarlangfilmen, die das Leben in Japan widerspiegeln. So sind zum Beispiel auch der aktuelle Kinofilm «Plan 75» und «The Chocolate Man» im Programm. Letzterer ist der Abschlussfilm des Festivals, bei welchem Regisseur Yuji Suzuki anwesend sein wird. Der Dokumentarfilm erzählt die Geschichte einer beliebten Schokoladenmarke in der Stadt Toyohashi. Die Marke hat 52 Standorte und bietet Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund einen vielfältigen und integrativen Arbeitsplatz. Der Film schildert die 19-jährige Reise der Marke auf der Suche nach ihren Idealen.
Ziel des Festivals ist es, einen Einblick ins zeitgenössische Japan zu geben und eine kulturelle Verbindung zwischen den Nationen zu schaffen. Die Veranstaltung fand 2014 erstmals statt und fiel mit dem 150-jährigen Jubiläum der diplomatischen Beziehungen zwischen der Schweiz und Japan zusammen. Das Wort «Ginmaku» bedeutet «Silberleinwand» und wurde gewählt, um die grossen Pionieren des japanischen Films zu ehren, die durch ihre Leidenschaft die japanische Filmindustrie zu dem gemacht haben, was sie heute ist. Das übergreifende Projekt des Festivals ist es, neue Talente in der japanischen Filmindustrie zu entdecken und gemeinsam zu wachsen sowie den kulturellen Austausch zwischen der Schweiz und Japan zu fördern.
Das ganze Programm und weitere Informationen findet ihr auf der Filmfestival-Website.
Yesh! Neues aus der jüdischen Filmwelt (1.–8. Juni 2023)
«Yesh! Neues aus der jüdischen Filmwelt» geht in seine neunte Ausgabe und findet in diesem Jahr vom 1. bis 8. Juni in den Zürcher Kinos Houdini, Arthouse Uto und Arthouse Le Paris statt. Zahlreiche Filmschaffende werden anwesend sein, um ihre Werke zu präsentieren. Den Fokus setzt die neue Ausgabe auf Israel: Hier spiegelt das Filmschaffen ein Land wider, das am Rande eines Bürgerkriegs steht. Tel Aviv verkörpert Hedonismus, Jerusalem die Ultraorthodoxie, die Knesset eine unheilige Allianz. In diesem Land, das wehrhaft, chaotisch, heilig und alles andere als jungfräulich ist, wird Militarisierung ideologisiert und der Staat idealisiert. Der israelische Film scheut sich nicht davor, das alles abzubilden. Eröffnet wird das Festival mit der Schweizer Premiere des Films «Karaoke» von Moshe Rosenthal, der am Premierenabend anwesend sein wird.
Das Festival bietet zahlreiche Schweizer Premieren und mehrfach ausgezeichnete Werke. Filmemacher*innen und andere Expert*innen werden live auftreten. In Zusammenarbeit mit den Fachstellen «schule&kultur» der kantonalen Bildungsdirektion sowie «Schulkultur» des Stadtzürcher Schulamts werden auch Schulvorstellungen angeboten. Die Primarschulen werden «Le Voyage de Fanny» («Fannys Reise») sehen, in der Fanny und ihre Schwestern vor den Nazis aus Frankreich in die Schweiz flüchten. Die Oberstufenschüler*innen wiederum werden «Ein nasser Hund» zu sehen bekommen – ein Jugenddrama, in dem der 16-jährige Soheil den Respekt und die Freundschaft einer islamischen Gang in Berlin gewinnt, bis seine jüdische Identität entdeckt wird und der Antisemitismus zurück in sein Leben tritt.
Das ganze Programm und weitere Informationen findet ihr auf der Filmfestival-Website.
Black Film Festival (16.–18. Juni 2023)
Das Black Film Festival Zurich konzentriert sich auf Filme von Schwarzen Filmemacher*innen und legt den Fokus auf unabhängige Filmkunst. Die gezeigten Filme bieten einen ungewöhnlichen Einblick in die Erfahrungen Schwarzer Menschen und eröffnen somit neue Perspektiven. Das Festival stellt Schwarze Erzählungen in den Vordergrund und setzt sich damit kritisch mit dem von weissen Filmemachern dominierten Mainstream-Kino auseinander. Während des dreitägigen Festivals werden 15 Spiel-, Dokumentar- und Kurzfilme gezeigt, die bewegen, aufmerksam machen und dazu einladen, den eigenen Horizont zu erweitern. Eröffnet wird die diesjährige Ausgabe mit dem Film «Enterrés»(«Buried») von Françoise Ellong. Gezeigt werden die Filme im Kino Houdini.
Die Filme in dieser Ausgabe des Festivals nehmen die Zuschauer*innen mit auf eine poetische und faszinierende Reise in neue Welten und Geschichten. Sie werden von Dialogen begleitet, die mal laut, mal leise sind, aber immer dazu anregen, über ihre Bedeutung nachzudenken. Diese Filme behandeln Themen der heutigen Zeit auf tiefgründige und komplexe Weise. Sie bleiben im Gedächtnis, weil sie eine Vielzahl von Perspektiven vereinen, von scharfem Zynismus bis hin zu hoffnungsvoller Zuversicht.
Das diesjährige Rahmenprogramm des Black Film Festivals bietet eine Chance, vor und nach den Filmen mit Regisseur*innen und Expert*innen zu sprechen. Zudem sind zwei Workshops geplant, die in Kooperation mit Curl-ish und Ify Odenigbo von Ijeoma Parenting stattfinden und sich mit der Vielfalt der Haarstrukturen von People of Color befassen. Im MAXIM Theater werden ausserdem Werke von drei aufstrebenden Künstler*innen präsentiert, während der Dokumentarfilm «Sur les traces de Frantz Fanon» im Zusammenhang mit der Ausstellung «Blinde Flecken: Zürich und der Kolonialismus» gezeigt wird.
Das ganze Programm und weitere Informationen findet ihr auf der Filmfestival-Website.
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*Werbung: Bei diesem Artikel handelt es sich um einen bezahlten Beitrag. Er entstand in Zusammenarbeit mit der Neugass Kino AG.
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Titelbild aus Production Images aus folgenden Filmen: «Plan 75» Cr: First Hand Films & Ginmaku / «Karaoke» Cr: GREENWICH ENTERTAINMENT & Yesh / «Sorry to Bother You» Cr: Doug Emmett & Annapurna Pictures & Black Film Festival / «PARIAH STATE» Cr: Kino Kosova & Aulona Selmani
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