Klimakollaps, Serienmörder-Selbsthilfe, Taiwan: Unsere Vorschau aufs NIFFF 2021
Das grosse 20-Jahre-Jubiläum des Neuchâtel International Fantastic Film Festival (NIFFF) hätte eigentlich letztes Jahr gefeiert werden sollen, doch wegen Corona fand am Ende nur eine Online-Ausgabe statt. Jetzt ist das NIFFF aber vom 2. bis 10. Juli 2021 zurück in Neuchâtel – mit einer ganzen Menge an neuen Filmen für Fans von fantastischem und asiatischem Kino.
Wer es allerdings nicht nach Neuchâtel schafft, kann dank der diesjährigen Hybrid-Ausgabe einige Filme online streamen (nur aus der Schweiz). Das Programm ist abwechslungsreich; von gesellschaftskritischer Science Fiction bis zur blutspritzenden Slasherkomödie ist alles vorhanden.
Von Klimakatastrophe bis Serienmörder-Selbsthilfegruppe
Im Sci-Fi-Film «Tides» (2021) des Schweizer Regisseurs Tim Fehlbaum («Hell») geht es etwa um die Rückkehr auf die von einer Klimakatastrophe zerstörten Erde. Klassischen Horror gibt es mit «Son» (2021) von Ivan Kavanagh, in dem die rätselhafte Krankheit ihres Sohnes eine Mutter an die Grenzen von Wahnsinn und Realität treibt.
Humor bietet «Boys from County Hell» (2020) von Chris Baugh: Eine Gruppe Bauarbeiter zerstört versehentlich ein altes Grab und bemerkt daraufhin, dass die hiesigen Vampirlegenden vielleicht doch nicht so unwahr sind. Ebenfalls für Lacher und viel Blutspritzer dürfte «Vicious Fun» (2020) von Cody Calahan sorgen, wo ein Drehbuchautor aus Versehen ins Treffen einer lokalen Serienmörder-Selbsthilfegruppe stolpert.
Es geht aber auch ohne Blutfontänen humorvoll, wie etwa in «Marygoround» (2020) von Daria Woszek: Die 50-jährige, streng katholische Mary erhält wegen ihrer Menopause eine Hormontherapie, die in der Jungfrau plötzlich eine unbekannte sexuelle Lust entfacht. Und in «Okay! Madam» (2020) von Lee Cheol-Ha wird eine Mutter während des lang ersehnten Familienurlaubs überraschend zur Actionheldin, als eine Flugzeugsentführung ihr verdrängtes Kampftraining aktiviert.
Das sind nur einige Highlights des vielfältigen Programms des NIFFF 2021. In der Reihe «FORMOSA FANTASTICA» erhalten dieses Jahr zudem Werke aus Taiwan einen besonderen Schwerpunkt.
Corona-Massnahmen und NIFFF Extended
Aufgrund der aktuellen Lage sind die Publikumszahlen pro Vorstellung beschränkt, früh reservieren lohnt sich also. Zum Ausgleich finden dieses Jahr pro Film mehr Vorstellungen als üblich statt. Zurück ist überdies das schöne Open-Air-Kino in der Altstadt, in der auch in dieses Jahr unter anderem alte Genreklassiker kostenlos gezeigt werden.
Beim NIFFF Extended Programm sind wiederum diverse Fachpersonen eingeladen, die an Panels Einblicke ins Filmschaffen geben. So wird zum Beispiel Visual-Effects-Pionier Volker Enge über seine Arbeit an «Godzilla» (1998) sprechen.
Das NIFFF findet vom 2. bis 10. Juli in Neuchâtel statt. Tickets und mehr Informationen gibt es auf der Webseite des NIFFF.
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Titelbild aus «Get the Hell Out» von Wang I-Fan
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