Letztes Jahr konnten die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur ihr 20-jähriges Bestehen feiern. Die Wartezeit bis zur nächsten Ausgabe verkürzt die Kurzfilmnacht-Tour, die in 23 Schweizer Städten halt macht. Gezeigt werden ausgewählte Filme der Jubiläumsausgabe. Der Auftaktabend findet in Bern statt.
Immer im November verfällt Winterthur dem Film – genauer: dem Kurzfilm. Dann finden die Kurzfilmtage Winterthur statt, an diversen Spielstätten werden mehr als 200 Kurzfilme gezeigt und den Festivalbesuchern ein buntes Rahmenprogramm geboten, bei dem die halbe Stadt mitzuwirken scheint. Im Winter 2016 war die Freude besonders gross, denn die Kurzfilmtage konnten ihr 20-jähriges Jubiläum feiern. Bis es wieder so weit ist, verkürzt nun die Kurzfilmnacht-Tour das Warten. Auch sie hat bereits Tradition: Gezeigt werden jeweils ausgewählte Filme des letzten Festivals, halt macht die Tour überall in der Schweiz – dieses Jahr stehen 23 Städte auf dem Tourplan.

Lokale Premiere in jeder Stadt: In Bern ist es «In a Nutshell»
Den Auftakt macht diesen Freitag, den 24. März, Bern. In der Cinematté und im Kino Bubenberg werden ab 19 Uhr und bis spät in die Nacht Kurzfilme gezeigt. Der Eröffnungsfilm «In a Nutshell» fasst mit seinem Titel das Prinzip des Kurzfilms passend zusammen. Produziert wurde der Animationsfilm in der Region Bern, die Filmcrew um Fabio Friedli wird anwesend sein. Auch in jeder weiteren Stadt, in der die Tour halt macht, wird jeweils eine lokale (Vor-)Premiere gezeigt.
Anschliessend geht es in thematisch geordneten Blöcken weiter. Weitere Schweizer Produktionen sind im Block «Swiss Shorts» zu sehen, unter anderem auch der in Winterthur mit dem Publikumspreis ausgezeichnete «Digital Immigrants», in dem der Blick in die Archive eindrücklich zeigt, wie rasch die Digitalisierung vonstatten ging, und dass die Überforderung von SeniorInnen am Smartphone auch die «Digital Natives» betrifft.

Gérard Depardieu als Babysitter in «Rhapsody»
Dass die Familie oft zum Leidwesen der Beteiligten ein «Bund fürs Leben» ist, das führen uns die Filme aus dem Block «Familiy Ties» schmerzhaft, aber mit Witz vor Augen. Manchmal reichen da schon zwanzig Minuten in einem Badezimmer, um ganze Familienstrukturen aufzudecken. In «C’est la vie» werfen französische Filmschaffende lakonische Blicke auf das Leben, Gérard Depardieu bewährt sich als Babysitter und natürlich geht es – wie könnte es anders sein – auch um «l’amouuuuur». Zu später Stunde heisst es dann drei Mal «This Girl is on Fire»: Drei Regisseurinnen widmen sich im letzten Block der Sexualität und versuchen, sich da noch mal neu reinzudenken.
Auch wenn die Zusammenstellung in Themenblöcken Kontinuität suggeriert: Das Programm ist bunt und vielfältig, für Überraschungen wird definitiv gesorgt. Nur das Warten auf die nächsten Kurzfilmtage in Winterthur fällt nun nicht unbedingt einfacher.
Infos zur Kurzfilmnacht: www.kurzfilmnacht.ch
Trailer und Bilder: www.kurzfilmnacht.ch und www.flickr.com/kurzfilmnacht
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