Das Kinojahr 2016 fängt gut an. Stéphane Brizé verhalf Vincent Lindon mit seinem kleinen Meisterwerk «La loi du marché» zum Schauspielerpreis in Cannes 2015. Und dies zu Recht!
Französisches Sozialdrama auf höchstem Niveau: Kaum Schnitte innerhalb einer Szene, die Kamera bleibt konsequent beobachtend, dafür mit einer langen Brennweite immer nah auf den Gesichtern, und in der Inszenierung wie auch den Dialogen spürt man den hohen Anspruch auf Realismus. Und genau dadurch gewinnt die unspektakulär erzählte Geschichte von einem Familienvater aus der unteren Mittelschicht (Vincent Lindon) an Kraft. Mehr Porträt als Drama, dafür mehr Authentizität als so manche Filme im letzten Jahr.
Die einzige dramatische Wendung spart sich Regisseur Stéphane Brizé für das letzte Viertel auf, und auch diese wird, man könnte beinahe sagen, belanglos eingeführt. So weicht der Film dem einzigen Fettnäpfchen, in das er hätte treten können, gekonnt aus und gibt dem Zuschauer genau das, was ihn erwartet: trockenen, ehrlichen Sozialrealismus.
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Kinostart Deutschschweiz: 11.2.2016
Filmfakten: «La loi du marché» / Regie: Stéphane Brizé / Mit: Vincent Lindon, Yves Ory, Karine De Mirbeck, Matthieu Schaller / Frankreich / 93 Minuten
Bild- und Trailerquelle: Xenix Filmdistribution GmbH
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