Am 16. Dezember feiert 3+ mit einem eigenen Krimiserienformat Premiere und bläst zum Angriff auf das SRF. Wir haben uns den ersten Trailer zu «Bernegger und Juric. Die Kommissare» angesehen und verraten euch, ob der Privatsender mit seinem neuen Ermittlerduo auf der richtigen Spur ist.
Spätestens im Vorfeld der «No Billag»-Abstimmung wurde klar: Was eigenproduzierte Serien betrifft, so ist das SRF in der Schweiz allein auf weiter Flur. Und auch der Branchenkrösus zeigt neben «Der Bestatter» und «Seitentriebe» vorerst noch etwas gar viel Zurückhaltung im Entwickeln eigener Serienformate. Vielleicht kommt es da gerade recht, dass nun auch der grösste Schweizer Privatsender 3+ ein Stück von diesem Kuchen möchte. Bekannt für seine eher seichten Realityformate wie «Der Bachelor», «Bauer, ledig, sucht…» oder anno dazumal «Jung, wild und sexy» lanciert der noch relative junge Schweizer Sender im November seine erste Krimiserie.
«Bernegger und Juric. Die Kommissare» heisst das neue Format, das hoffentlich weniger uninspiriert daherkommt, als sein Untertitel. Dabei wird jede Folge in sich abgeschlossen eine eigene Geschichte erzählen – sollte die einstündige Pilotfolge am 16. Dezember um 20.15 Uhr den erwarteten Zuspruch beim Publikum finden, gibt 3+ eine ganze Staffel mit sechs Folgen in Auftrag. Dabei ist man beim Sender speziell stolz darauf, dass man mit einem Bruchteil des Budgets gearbeitet hat, das dem SRF für seine Formate zur Verfügung steht. Zumindest dem Trailer sieht man dieses reduzierte Budget nicht an, ob das auch für die eigentliche Serie gilt, wird sich zeigen.
In den Hauptrollen zu sehen sind Tanja Lehmann als gewissenhafte Kommissarin Eva Bernegger, der mit dem unkonventionellen Nikola Juric (Martin Schäfer) kein einfacher Partner zur Seite gestellt wird. Lehmann und Schäfer sind beide noch relativ unverbrauchte Gesichter, was dieser Serie nur entgegenkommen dürfte, wenn sie sich von bisherigen SRF-Produktionen abheben möchte. Um dem Publikum aber doch noch etwas Vertrautes zu bieten, spielt in der ersten Folge Gilles Tschudi den undurchsichtigen Dorfpatron. Ein riskanter Zug, der entweder sehr gut ausgehen, oder aber sehr schieflaufen könnte – je nachdem, was die Drehbuchautoren mit ihm anzustellen wissen.
Die Pilotfolge von «Bernegger und Juric. Die Kommissare» erzählt davon, wie die beiden Kommissare in einem kleinen Bergdorf das Verschwinden eines kleinen Mädchens aufklären müssen. Bei den Dorfbewohnern werden Erinnerungen an den Mord an einem kleinen Jungen zwei Jahre zuvor wach und urplötzlich finden sich die beiden Ermittler im Herzen einer Verschwörung wieder.
Der rasante Trailer verspricht jene Spannung, die der Prämisse und dem Format noch ein bisschen zu fehlen scheint. Zu sehr erinnert dieses Anthologien-Krimi-Konzept an den grossen SRF-Bruder «Tatort» – ja selbst die Paarung «gewissenhafte junge Ermittlerin» und «locker-verplanter Oldie» kennen wir spätestens aus dem Luzerner Ableger. Bleibt also zu hoffen, dass «Bernegger und Juric. Die Kommissare» mehr zu bieten hat als einen «Tatort» zum Sparpreis. Das Potential ist auf jeden Fall da.
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Die Pilotfolge erste fiktionale Eigenproduktion «Bernegger und Juric» findet am Sonntag, 16. Dezember, um 20:15 Uhr sowie am Montag, 17. Dezember gleich im Anschluss an das Finale von «Der Bachelor» statt.
Hinweis der Redaktion: Unser Autor Stefan Nyffenegger spielt eine Nebenrolle in «Bernegger und Juric». Dies hatte keinen Einfluss auf die Publikation und den Inhalt des Artikels.
Trailer- und Bildquellen: ©3Plus
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