1. «Montage of Heck: Kurt Cobain»
Der Film hat mich in meine eigene Jugend zurück katapultiert, Kurt Cobain teilweise entmythisiert und mich daran erinnert, dass Animation Kunst ist. Für alle Kinder der 90er-Jahre eine starke Dokumentation, bei der man mit dem Grunge-König mit der eigenen Rebellion abschliessen kann. Mitsingen erlaubt, pogen nicht empfohlen (ausser der Platz erlaubt’s). – Lieblingfilm von Claudia Müller (Zum Hintergrundbericht)
2. «Victoria»
Nach drei Kinobesuchen und unzähligen Gesprächen über Sinn und Unsinn einer einzigen Plansequenz, da hatte ich „Victoria“ irgendwann aus meinem Kopf verbannt. Doch nun schaue ich zurück auf das Kino-Jahr 2015 und muss mir eingestehen, dass ich bei jedem der drei Kinobesuche gebannt vor der Leinwand sass, dass der Sog, der den Film durch diese einzigartige Erzählweise kriegt, die inhaltlichen Mängel und teilweises unglückliches Schauspiel wettmacht, und dass mich diese Liebesgeschichte, verpackt in einem Crime-Plot, schlussendlich tief berührt. Schipper hat die Kinowelt mit seinem mutigen Versuch ein bisschen aufgerüttelt, ich habe ihm hiermit noch ein letztes Mal meinen Respekt gezollt und darf mich dem Hype nun abwenden, um Platz für das Jahr 2016 zu machen. – Lieblingsfilm von Michael Karrer
3. «A Most Violent Year»
Ich habe diesen Film irgendwo in einem kleinen, feinen, roten Kino über den Dächern von Berlin gesehen. Und mich schon beim ersten Bild verliebt in die wunderbare Umsetzung dieses kleinen feinen Mafia-Dramas, das sich 1981 in New York abspielt. Es sind nicht nur die perfekt abgestimmten Kostüme, das perfekte Interieur und die perfekten Farbnuancen, die diesen Film zu einem 80er Jahre Filmerlebnis machen, sondern auch der fantastische Soundtrack von Alex Ebert (Trailer-Musik anhören!) und die wunderbar fotografierten Bilder von Kameramann Bradford Young. Der Film hat wirklich alles, was einen guten Film ausmacht. Die intensive Dramaturgie und die zwei Hauptdarsteller (Oscar Isaac und Jessica Chastain) ziehen einem von Anfang an in Bann. Das dreckige Treiben der Heizöl-Mafia und die doppelbödige Moral im Land der unbegrenzten Möglichkeiten. – Lieblingsfilm von Simon A. Keller
4. «The Wolfpack»
The Wolfpack, eine wahre Coming-of-Age Story, erzählt, wie die sechs Angulo Brüder ihr vom Vater bestimmtes Leben in einer Wohnung auf der Lower East Side von Manhattan völlig abgeschottet von der Gesellschaft verbracht haben. Ihr einziger Zugang zur Aussenwelt waren die Filme, die sie mit selbst gebastelten Requisiten nachspielten. Auch wenn ich in diesem Dokumentarfilm eine einheitliche Erzählung der Regisseruin Crystal Moselle vermisst und mit vielen offenen Fragen den Kinosaal verlassen habe, so hat mich die Geschichte dieser doch seltsamen, sympathischen Brüder, deren reale Welt der Film zu sein scheint, in den Bahn gezogen. – Lieblingsfilm von Dafi
5. «Das ewige Leben»
Ich habe mir nur einen einzigen neuen Film angeschaut dieses Jahr. Daher ist es nicht schwer, den besten zu bestimmen. Allerdings war die Brenner-Verfilmung, wie schon seine Vorgänger, äusserst gelungen. Diesmal führt Brenners Weg in die alte Heimat, zurück zur Migräne, der Jugendliebe und einem alten Kumpel, der bald tot ist. Die bewährte Mischung aus derbem Humor, einem liebenswerten Trottel als Antihelden und brutalen Bösewichten ist weiterhin sehr unterhaltsam. – Lieblingsfilm von Simon Kümin
6. «It Follows»
„It Follows“ funktioniert hervorragend als packender, atmosphärischer Horrorfilm in der Tradition von John Carpenter. Doch unter der Genre-Fassade verbirgt sich eine ungemein komplexe Auseinandersetzung mit Sexualität, Angst und dem urbanen Zerfall in den USA. Kaum ein anderer Film in diesem Jahr hat dermassen nachgehallt. – Lieblingsfilm von Alan Mattli
7. «Star Wars: The Force Awakens»
Der Film atmet wieder den Geist der Ur-Trilogie und knüpft inhaltlich und audio-visuell an seine Vorgänger an. Das Wiedersehen mit den bekannten Charakteren katapultiert den Zuschauer in die bekannte und weit entfernte Galaxie seiner Jugendzeit zurück. Langerwartet und heiss ersehnt erfüllt der Film endlich die Erwartungen der Fans und ist damit ein würdiger Nachfolger des grössten Weltraum-Spektakels unserer Zeit schlechthin. – Liebling von Roberto Liebold
8. «Krampus»
Ich bin kein großer Fan vom Horrorgenre, doch dieser Film macht einiges richtig! Er vereint Horror mit Humor, ohne dabei zu dümmlich oder zu trashig zu wirken, oder sich selbst zu ernst zu nehmen. Eine Mischung à la Gremlins, einfach ein wahres Kinovergnügen. – Liebling von Delfina Weber
9. «The Man Who Knew Infinity»
Der reizüberflutete Süden Indiens trifft auf das sterile Oxford und dann bricht unverhofft der erste Weltkrieg aus. Ein Film voller Sehnsüchte, wahrer Freundschaft und doch einem bitteren Nachgeschmack. Eine berührende Geschichte, wie sie nur das echte Leben schreiben kann. – Liebling von Joel Singh
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