Burton ist back!
Mit «Miss Peregrine’s Home for Peculiar Children» ist Tim Burton ein ausserordentlich phantasiereiches Werk gelungen, das an seine früheren Erfolge wie «Edward Scissorhands» (1990), «Sleepy Hollow» (1999), «Big Fish» (2003) oder «The Nightmare Before Christmas» (1993) anknüpft.
Lange musste man warten, auf den grossen Wurf des Altmeisters. Nach den dürren 2010er Jahren mit unglücklichen Werken wie «Alice in Wonderland» (2010) , den lauwarmen «Dark Shadows» (2012) oder den viel zu farbenfrohen und konventionellen «Big Eyes» von 2014 ist es nun endlich geglückt – Tim Burton ist aus dem Grab der Zermürbtheit gestiegen und lässt an seine frühen Filme erinnern, inklusive der passenden Musik von Florence and the Machine!
Die Geschichte basiert auf dem gleichnamigen Debutroman von Ransom Riggs aus dem Jahre 2011. Die Geschichte beginnt mit der engen Beziehung zwischen Grossvater und Enkel, sowie des schwierigen elterlichen Verhältnisses. Als der Grossvater eines Abends von Monstern attackiert wird, ist Jake Zeuge. Der Großvater erzählt ihm von Miss Peregrine’s Weisenhaus auf der Insel der besondern Kinder. Als Jake (Asa Butterfield) weitere Hinweise findet, die Realität und Zeit auf rätselhafte Weise auf den Kopf zu stellen scheinen, entdeckt er den geheimen Zufluchtsort, den ihm sein Grossvater beschrieben hat.
Je mehr Jake über die Bewohner der Insel und über ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten erfährt, desto mehr wird ihm bewusst, dass Sicherheit nur eine Illusion ist und dass Gefahr in Gestalt von übermächtigen, unsichtbaren Feinden überall lauert. Jake muss unbedingt herausfinden, was wahr ist, wem er trauen kann und wer er selbst wirklich ist. Zusätzlich ist ihm ein “Kind” dieser Insel besonders ins Auge gestochen.
Samuel L. Jackson, Eva Green und Terrence Stamp zwischen Phantasie und Realität
Mit viel Witz und Charme kreiert der Altmeister des morbiden Himmel- und Höllentheaters eine Welt voller Balance aus Phantasie und Realität. Vor allem die Kinder und ihre aussergewöhnlichen Fähigkeiten sind äusserst facettenreich, humorvoll und doch genug gruselig dargestellt. Von kämpfenden Skeletten, Monster-Tentakeln über Nazi-Bombern, Augen-Kino, frisierten Busch-Figuren (Edward!) und Unterwasser-Liebeleien bietet der neue Film von Tim Burton ein wunderbares Sammelsurium an schrägen Gestalten.
Samuel L. Jackson spielt einen grossarigen Albino-Bösewicht, Eva Green überzeugt als heroische Kämpferin, Terrence Stamp mimt etwas zurückhaltend den alternden Träumer, dafür ist Chris O’Dowd als desinteressierte Vater-Projektion hervorragend besetzt. Der Hauptdarsteller macht seine Sache wirklich sehr gut und auch die Herzensdame mit den faszinierenden Rehaugen sowie alle weiteren Kinder brillieren in einem grossartigen Abenteuer, das – der Roman hat zwei Fortsetzungen – hoffentlich bald weitergeht. Wir würden uns schaurig freuen!
Kinostart: 6. Oktober / Regie: Tim Burton / Mit: Kim Dickens, Eva Green, Samuel L. Jackson, Asa Butterfield, Allison Janney, Ella Purnell
Trailer- und Bildquelle: © 2016 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved.
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