«Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales» von Joachim Rønning und Espen Sandberg
Carina: «I’m not looking for trouble!» – Jack: «What a horrible way to live.»
Jack Sparrow is back. In seinem fünften und (vorläufig) finalen Abenteuer schliesst er sich mit zwei Neulingen zusammen und tritt Untoten, die in der Zwischenzeit unter dem Kommando von Captain Salazar die Gewässer der Karibik beseelen, gegenüber. Reich an Handlung, witzig, und visuell triftig – der neuste Blockbuster macht Spass.
Die Geschichte beginnt mit einer mystischen Rückblende. Ein junger Henry Turner sucht seinen Vater auf dem Schiff auf, an das er für alle Ewigkeit gebunden ist – die Flying Dutchman. Die Sequenz erinnert stark an die Eröffnungsszene des ersten Films und etabliert die Rahmenhandlung der Geschichte: Die Befreiung von Will Turner. So jedenfalls das Ziel des in der Zwischenzeit älter gewordenen Henry (Brenton Thwaites). Um den Bann zu brechen, muss er sich auf die Suche nach Poseidons Dreizack begeben. Und dafür ist er auf die Hilfe von Jack Sparrow (Johnny Depp) angewiesen – was für ein witziges erstes Aufeinandertreffen sorgt. Jack wiederum hat aber ein ganz anderes Problem: Captain Salazar (Javier Bardem) und seine Armee von Untoten ist hinter ihm her, die Jack vor langer Zeit zu einem Leben als Geister verdammt hat. Und als ob das noch nicht genug wäre, tritt auch (der inzwischen äusserst dekadente) Captain Barbossa (Geoffrey Rush) und seine spassige Gefolgschaft wieder ins Bild. Die Piratenparty kann starten.
Die dichte Handlung und der Einbezug erfolgreicher Elemente aus den vier bisherigen Filmen sorgen dafür, dass «Dead Men Tell No Tales» eine gefreute Angelegenheit ist. Die Dynamik zwischen Jack, Henry und der Wissenschaftlerin Carina Smyth (Kaya Scodelario) erinnert stark an Jack, Will und Elizabeth, was sich als positiv herausstellt. Langeweile kommt eigentlich nie auf, obwohl in der Mitte des Films ein paar Längen vorkommen. Ein furioser Showdown macht diese aber wieder wett.
Henry: «Where are your pants?» – Jack: «A great pirate doesn’t need such intricacies.»
Viele werden «Dead Men Tell No Tales» direkt mit den anderen vier «Pirates»-Filmen vergleichen. Er ist zweifellos besser als «On Stranger Tides». So gut wie «The Curse of the Black Pearl» aber bestimmt nicht, dafür fehlt ihm dessen perfekt orchestrierte Choreographie, dessen Originalität und der pointierte Witz. Dies lässt ihn schliesslich im oberen Mittelfeld zurück, zusammen mit «Dead Man’s Chest» und «At World’s End». Trotz vielen Momenten der Brillanz, die sich besonders auf visueller Ebene und in Dialogen bemerkbar machen, wirken einige Szenen etwas ermüdend. «Been there, done that» – vermutlich für die Filmemacher wahr und auch für den Zuschauer bemerkbar. Dass nach fünf Filmen die Luft langsam raus ist, dürfte aber keine grosse Überraschung darstellen.
Es dominiert ein guter Mix aus neuen und altbekannten Figuren. Johnny Depp ist in absoluter Hochform, genauso Geoffrey Rush («The King’s Speech») als Barbossa. Orlando Blooms Szenen sind kurz, aber effektiv und eine Handvoll weiterer Kurzauftritte, die an dieser Stelle nicht verraten werden sollen, versprechen Humor und gar ein wenig Gänsehaut. Javier Bardem als Bösewicht und Brenton Thwaites («The Giver», «Maleficent») und Kaya Scodelario («The Maze Runner», «Skins») als nächste Generation überzeugen ebenfalls. Alles in allem also ein überzeugender Film, der vor allem Spass macht. Und doch ist nun gut, wenn man Jack Sparrow & Co. eine Weile sein lässt.
«Pirates of the Caribbean: Dead Men Tell No Tales» (Deutsche Version: «Salazar’s Revenge») läuft ab Donnerstag, 25. Mai im Kino.
Written by Jeff Nathanson und Terry Rossio / Directed by Joachim Rønning und Espen Sandberg / Darsteller: Johnny Depp, Brenton Thwaites, Kaya Scodelario, Geoffrey Rush, Javier Bardem und Orlando Bloom
Bild- und Filmquelle: ©Disney Enterprises, Inc. All Rights Reserved.
No Comments