«People come to the Oasis for all the things they can do, but they stay for all the things they can be.»
Mit «Ready Player One» kommt nach «The Post» der zweite Steven Spielberg-Film innerhalb von zwei Monaten in die Schweizer Kinos. Die beiden Filme sind exemplarisch für Spielbergs Vielseitigkeit und stehen für sein gekonntes genreübergreifendes Filmemachen. «Ready Player One» ist eine unterhaltsame, visuell und akustisch beeindruckende Achterbahnfahrt.
Wir schreiben das Jahr 2045. Der 18-jährige Wade Watts (Tye Sheridan, «X-Men: Apocalypse», «Mud») lebt in Columbus, Ohio. Futuristisch, aber nicht unbedingt der Ort, an dem man sich zu leben wünscht – so zwischen Autowracks, Schmutz und heruntergekommenen Gebäuden einer Slum-artigen Nachbarschaft. Nicht nur Wade ist dieser Meinung. Eine Grosszahl der Menschen flüchtet sich immer wieder ins Virtual Reality-Game «OASIS», sozusagen das zweite Zuhause der Menschheit.
«Easter Eggs» heisst das Stichwort, das die Geschichte antreibt. Laut Dictionary sind dies «unexpected or undocumented features in a piece of computer software or on a DVD, included as a joke or a bonus.» Solche Hinweise hat auch der verstorbene Erschaffer des Games in «OASIS» versteckt, zusammen mit dem Versprechen, dass der- oder diejenige, der sie findet, der neue Besitzer des Spiels wird. Kein Wunder also, dass sich neben verschiedenen «Gunters» («Egg hunters») wie Wade auch das Video Game-Konglomerat IOI («Innovative Online Industries») auf die Suche nach ihnen macht. Ein kompromissloses Wettrennen beginnt.

Tye Sheridan und Olivia Cooke in «Ready Player One».
«Some people can read ‚War and Peace‘ and come away thinking it’s a simple adventure story. Others can read the ingredients on a chewing gum wrapper and unlock the secrets of the universe.»
Mit atemberaubenden Visuals und fetzigem Soundtrack begibt man sich mit Wade auf eine Reise in der Virtual Reality. Während die reale Welt etwas aussen vor bleibt, konzentriert sich die Story mehrheitlich auf das Geschehen im Spiel. Trotzdem ist die Botschaft des Films unmissverständlich: Eine virtuelle Welt kann nie als Ersatz für die Realität dienen. Das Leben und damit verbunden Werte wie Freundschaft und Liebe müssen hier erfahren werden.

Columbus, Ohio im Jahr 2045.
Es ist schon erstaunlich, wie Steven Spielberg seit den 1970er-Jahren Filme auf allerhöchstem Niveau produziert. «Ready Player One» ist sein 34. Kinofilm, und ruft man sich in Erinnerung, dass er Regisseur war bei Filmen wie «Jaws» (1975), «Raiders of the Lost Ark» (1981), «E.T.» (1982), «Jurassic Park» (1993), «Schindler’s List» (1993), «Saving Private Ryan» (1998), «Minority Report» (2002) oder «Lincoln» (2013) – um nur einige wenige zu nennen – kommt man nicht darum herum, seine Karriere zu bewundern. Hinzu kommt, dass er sich regelmässig an Material wagt, welches unterschiedlicher nicht sein könnte und stets den Nerv der Zeit trifft. So auch mit «Ready Player One» der mit seiner Thematik auch eine «Black Mirror»-Episode hätte füllen können.
Selbst wenn «Ready Player One» nicht perfekt ist – man kann extensive Battle-Sequenzen am Ende von Action-Filmen lieben oder hassen – ist der Film mit all seinen Pop-Culture-References und der Thematik der Angst vom Überhandnehmen der Technologie allemal den Kinobesuch wert.
«Ready Player One» läuft ab Donnerstag, 5. April in den Schweizer Kinos.
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Written by Zak Penn and Ernest Cline / Directed by Steven Spielberg / Darsteller: Tye Sheridan, Olivia Cooke, Ben Mendelsohn, Lena Waithe, T.J. Miller, Simon Pegg, Mark Rylance, Philip Zhao und Win Morisaki
Trailer- und Bildquellen: 2018 Warner Bros. Ent. All Rights Reserved.
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