Reto Stalder: Die fünf liebsten Kinderfilme und -serien des Schweizer Schauspielers
Mit seiner Nebenrolle als Praktikant Fabio Testi in der SRF-Krimi-Serie «Der Bestatter» spielte sich Reto Stalder neben Mike Müller in die Herzen des Schweizer Publikums. Nun spielt er im Kinofilm «Der Bestatter – Der Film» von Regisseur Markus Fischer seine erste Hauptrolle auf der grossen Leinwand. Anlässlich des Kinostarts wollten wir von Reto Stalder wissen, welches seine liebsten fünf Kinderfilme und -serien waren. Was sein erster Film im Kino war, welchen Film er auf VHS aufnahm und welche Kinderfigur er gerne als Nachbarin gehabt hätte, könnt ihr in seinen #MaximumFive lesen.
«Pippi Langstrumpf» von Olle Hellbom
Als Kind liebte ich die Verfilmung des gleichnamigen Kinderbuchs von Astrid Lindgren. Das Mädchen mit den ungewöhnlichen Fähigkeiten, welches sich gegen die Erwachsenen wehrt, die es in ein normales Leben zwingen wollen, hätte ich gerne als Nachbarin gehabt. Oder wenigstens Herrn Nilsson, Pippis Affen, als Haustier. Der Film besticht durch liebevoll gezeichnete Charaktere, humorvolle Szenen und eine Botschaft von Selbstvertrauen und Unabhängigkeit. Und er hat mein Bild von Schweden geprägt. Besonders im Sommer ist Schweden immer eine Reise wert.
«Es war einmal… das Leben» von Albert Barillé
Die Zeichentrickserie aus den Achtzigerahren vermittelt Kindern Wissen über den menschlichen Körper. Allein schon die Titelmelodie ist Kult – unbedingt anhören. Jede Folge widmet sich einem bestimmten Aspekt des Körpers, zum Beispiel dem Abwehrsystem oder dem Blutkreislauf. Die Zuschauerinnen und Zuschauer begleiten die kleinen Figuren Maestro, Pierrette und ihre Freunde auf einer unterhaltsamen Reise durch den Körper. Ein zeitloser Klassiker mit futuristischem Touch, aus dem man auch heute noch etwas lernen kann.
«Bambi» von David Hand
«Bambi», der Disney-Zeichentrickfilm von 1942, war der erste Film, den ich im Kino gesehen habe. Der Tod von Bambis Mutter, die von einem Jäger erschossen wird, führte zum Gebrauch mehrerer Taschentücher. Auch der spätere Waldbrand, bei dem Bambi von Jägern angeschossen wird – der Himmel färbt sich tiefrot – liess die Tränen wieder fliessen. Und wenn ich so zurückdenke, dann hat der Film wohl das Bewusstsein für die Bedeutung des Naturschutzes geweckt. Bambis liebevoll gezeichnete Freunde, das Kaninchen Klopfer und das Stinktier Blume, haben dafür gesorgt, dass ich das Kino nicht mit Tränen in den Augen verlassen habe.
«Mary Poppins» von Robert Stevenson
Das Musical von 1964 ist wahrscheinlich der Familienfilm, den ich am häufigsten gesehen habe. Ich habe ihn auch extra auf VHS-Kassette aufgenommen, um ihn mir immer wieder anschauen zu können. Die beschwingten Melodien wie «Wenn ein Löffelchen voll Zucker» oder der temperamentvolle «Dachfirsttanz» sind unvergesslich und verbreiten auch heute noch gute Laune. Die Mischung aus strengem, aber liebevollem Kindermädchen mit magischen Kräften und den schrulligen Mitmenschen ist einzigartig. Kein Wunder, dass der Film mit fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Von der Neuverfilmung war ich dann eher enttäuscht, also unbedingt das Original anschauen.
«Urmel aus dem Eis» von Harald Schäfer
Die Verfilmung der Augsburger Puppenkiste aus dem Jahr 1969 wirkt heute selbst wie ein Dinosaurier: Die Marionettenfäden und Seifenblasen, die eine Unterwasserszenerie darstellen, haben einen wunderbar analogen Charme. Dennoch sind die liebenswerten Figuren mit ihren eigenwilligen Sprachfehlern auch heute noch sehenswert. Unvergessen sind Urmels erste Worte, gefolgt von «Aber nicht petzen!». Oder wie Urmel das weibliche Hausschwein Wutz, das übrigens von einem Mann gesprochen wird, dazu bringt, ihm ein Gutenachtlied zu singen.
Mehr zu Reto Stalder:
Die SRF-Krimiserie und der Kinofilm «Der Bestatter» machte Reto Stalder einem breiten Publikum bekannt, in der er die Rolle des Bestatter-Praktikanten Fabio Testi spielte. Ursprünglich absolvierte der gebürtige Berner eine Ausbildung als Konstrukteur und bildete sich danach an der Hochschule der Künste Bern zum Schauspieler aus. Neben unterschiedlichen Theaterprojekten spielte Reto Stalder in Kurzfilmen wie «A Trunk Full of Carrots», bei Fernsehproduktionen wie «WaPo Bodensee» und «Tag und Nacht», aber auch Kinofilmen wie «Die fruchtbaren Jahre sind vorbei» von Natascha Beller oder «Der grosse Sommer» von Stefan Jäger mit.
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Wofür steht #MaximumFive?
Maximum Cinema (MXC) ist ein unabhängiges Schweizer Online-Filmmagazin, das rund um die Themen Film, Kino und Serien informiert und inspiriert. Unter #MaximumFive lassen wir Persönlichkeiten oder Unternehmen fünf besondere Filme vorstellen – Filme, die sie inspiriert haben, sie zum Nachdenken, Weinen oder Lachen gebracht haben, oder ganz einfach Meisterwerke, die sie unseren Leser*innen besonders ans Herz legen möchten. Hier gibt es mehr #MaximumFive.
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Titelbild: Copyright: Reto Stalder
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