In «The Dark Tower» versucht Regisseur Nikolaj Arcel die Grundgeschichte der gleichnamigen, acht Bänder umfassenden Romanreihe des erfolgreichen US-Schriftstellers Stephan King in einem neunzigminutigen Film aufzuzeigen.
Der junge Jake Chambers (hervorragend gespielt von Tom Taylor) wird in jeder Nacht von unerklärlichen Alpträumen um einen dunklen Turm und den Mann in Schwarz (Matthew McConaughey; «Dallas Buyers Club», «Interstellar») heimgesucht. Dieser versucht den dunklen Turm, das Zentrum aller Welten, zu zerstören und somit den Weltuntergang heraufzubeschwören. Nur der Revolvermann Roland (Idris Elba; «Mandela – Long Walkt to Freedom»), der ebenfalls in Jake’s Träumen erscheint, kann den Mann in Schwarz noch aufhalten. Jake spürt jedoch von Anfang an, dass es sich dabei um keine gewöhnlichen Träume handelt, die ihn nachts nicht schlafen lassen, sondern um Visionen aus einer anderen Welt.
Das Aufeinandertreffen der beiden Schauspielgrössen Matthew McConaughey und Idris Elba wurde im Vorfeld mit Spannung erwartet. McConaughey spielt seine Rolle als Antagonist sehr überzeugend und auch sein Gegenspieler zeigt, dass er den Revolvermann ohne grosse Worte glaubhaft zu verkörpern vermag. Zeitweise wurde ihnen die Show allerdings durch den jungen und talentierten Tom Taylor gestohlen, der während des gesamten Films ein breites Spektrum an unterschiedlichen Facetten auf die Leinwand bringt.
Die Story des Streifens ist aber leider dann doch sehr dünn. Dies verwundert nicht, wenn man bedenkt, dass der eher kurze Film einer ganzen Buchreihe gegenübertritt. Man erfährt sehr wenig über die Hintergründe der Handlung, wie zum Beispiel über die Geschichte der Revolvermänner und diejenige des dunklen Turms. Dies führt dazu, dass es dem Zuschauer nicht leicht fällt, gedanklich so richtig in den Film einzutauchen. Obwohl die Grundgeschichte schlussendlich befriedigend erscheint, wird man mehr als einmal fragend im Kinosessel zurückgelassen. So wurde bedauerlicherweise sehr viel Potenzial verschenkt, da der Film ansonsten einige gut choreografierte Kampfszenen wie auch einen passablen Gesamtlook aufweist.
Fans der Romanreihe werden wahrscheinlich nicht auf ihre Kosten kommen
Da die Story im Vergleich zu den Romanen unglaublich heruntergebrochen und zum Teil auch abgeändert wurde, habe ich die Befürchtung, dass die Liebhaber der Buchreihe das Kino mehrheitlich enttäuscht verlassen werden. Als nicht eingefleischten Fan der Romanreihe, habe ich mich von «The Dark Tower», obwohl der Plot etwas dürftig ausfällt, über neunzig Minuten grundsätzlich gut unterhalten gefühlt und so kann der Film durchaus Spass machen, wenn man seine Erwartungen an den Streifen etwas senkt.
Filmstart: 10. August 2017 / Regie: Nikolaj Arcel / Mit: Idris Elba, Matthew McConaughey, Tom Taylor, Katherin Winnick, Michael Barbieri, Kim Soo-Hyun
Bild- und Trailerquelle: Sony Pictures Releasing Switzerland GmbH
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