«The Hustle» von Chris Addison

Zwei Frauen kämpfen in «The Hustle» (oder «Glam Girls», wie er hierzulande heisst) mit ihren ganz eigenen Mitteln um zahlungskräftige Männer. Auch wenn die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten, haben sie doch mehr gemeinsam als ihnen lieb ist. Ein ungewöhnliches Remake.

Penny (Rebel Wilson) bestreitet ihren Lebensunterhalt auf eine etwas seltsame Art und Weise: Sie knöpft ahnungslosen Männern ihr Geld ab, indem sie ihnen von einer imaginären, gutaussehenden Schwester erzählt, die sich dringend eine Brustvergrösserung wünscht. Mit dieser Mitleidsmasche kommt sie ganz gut über die Runden und finanziert sich so ihr Nomadenleben. Josephine (Anne Hathaway) hat es da auf die etwas grösseren Fische abgesehen – sie zieht reiche Männer über den Tisch, womit sie sich einen formidablen Lebensstil leisten kann.

Als die beiden in Josephines Jagdrevier in Südfrankreich, wo sich die Reichen und Schönen tummeln, aufeinandertreffen, erkennen sie ihre Gemeinsamkeiten. Josephine, die in Penny eine echte Konkurrenz sieht, beschliesst, diese unter ihre Fittiche zu nehmen, und ihr ihre Tricks beizubringen. Das geht so lange gut, bis ein reicher Tech-Milliardär auftaucht und die beiden eine Wette um ihn abschliessen.

Savoir-vivre trifft auf Spring Break!

Der grösste Unterhaltungswert dieses Remakes liegt vor allem in den Unterschieden zwischen den beiden Protagonistinnen. Josephine, eine Dame von Welt, vielsprachig, bereist und gebildet in Kunst und Kultur trifft auf Penny, die eher an einer Spring-Break- als an einer Cocktailparty auftaucht und als Rucksacktouristin die Gegend unsicher macht. Dass diese Welten aufeinandertreffen, ist hauptsächlich ihrer Gemeinsamkeit – Männer abzuzocken – zu verdanken. Anne Hathaway überzeugt in der galanten Rolle genauso wie Rebel Wilson in ihrer ungehobelten. Daneben gibt es eine unglaublich amüsante Schwesternszene, die schon im Original von 1988 sehr unterhaltend war.

Der grösste Unterhaltungswert dieses Remakes liegt vor allem in den Unterschieden zwischen den beiden Protagonistinnen.

«The Hustle» ist ein Remake im doppelte Sinn: Denn bereits der Vorgänger «Dirty Rotten Scoundrels» mit Steve Martin und Michael Caine war eine Neuinterpretation von «Bedtime Story» von 1964 mit Marlon Brando und David Niven in den Hauptrollen. Die Idee, anstelle der beiden Männer nun auf zwei Frauen zu setzen, ist daher umso effektvoller. Zwar muss man sich als Zuschauer erst einmal daran gewöhnen, dass die Figur der «Ulknudel», die sich so richtig zum Affen macht, nun weiblich besetzt ist. Es scheint, als sei diese Rolle auch heute noch immer vorwiegend männlich besetzt, sodass es etwas Zeit braucht, die Figur der Penny zu akzeptieren. Hat man das aber geschafft, ist der Film sehr lustig.

–

Kinostart Deutschweiz: 9. Mai 2019

Filmfakten: «The Hustle»/ Regie: Chris Addison / Mit: Rebel Wilson, Anne Hathaway, Alex Sharp, Tim Blake Nelson / USA / 94 min

Trailer- und Bildquelle: Universal Pictures International Switzerland