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«The Neon Demon» von Nicolas Winding Refn

Von Alan Mattli @AlanMattli · On Juni 20, 2016


Mit „Drive“ öffneten sich für den dänischen Regisseur Nicolas Winding Refn 2011 die Tore in Hollywood. Zwei Jahre später stiess er sie mit „Only God Forgives“ wieder zu – und sein neu gewonnenes Publikum vor den Kopf. Wer mit dem surrealen Horror-Artfilm Mühe hatte, wird sich auch mit der brillanten Seltsamkeit von „The Neon Demon“ nicht anfreunden können.

Inhaltlich steckt Refns Psychothriller über die Modesezene von Los Angeles – die Stadt, die er bereits in „Drive“ so grossartig in Szene setzte – voller Widersprüche. Lange Zeit verhält er sich kohärenter als der Bangkok-Albtraum „Only God Forgives“ – nur um im letzten Drittel wieder von surrealistischen, äusserst konzeptuellen Schreckensvisionen eingeholt zu werden. Er ist weniger blutig als seine beiden englischsprachigen Vorgänger, weniger brutal als ein „Pusher“ (1996) oder ein „Valhalla Rising“ (2009) – und doch dürfte er zu den am schwersten verdaulichen Filmen Refns gehören.

Das ist der fundamentalen Eigenartigkeit von „The Neon Demon“ geschuldet, der sich überwiegend um die Bekanntschaften dreht, die das 16-jährige Model Jesse (Elle Fanning) in der Stadt der Engel schliesst – vom zwielichtigen Motelbesitzer (Keanu Reeves) bis zur besitzergreifenden Make-up-Künstlerin Ruby (Jena Malone). Der Film hat den archaischen Moralismus eines originalen Grimm-Märchens, die aseptische Kälte einer David-Cronenberg-Produktion und den vertrackten Humor der fiesesten Arbeiten Luis Buñuels. Es ist kein Zufall, dass, nachdem der kompromisslose „Only God Forgives“ als Refns „Un chien andalou“ tituliert wurde, „The Neon Demon“ nun mit der hintergründigeren Subversion von Buñuels „Viridiana“ verglichen wird.

Trotz einiger Parallelen zu Sofia Coppolas unterbewertetem „The Bling Ring“ ist Refns Neuester weniger ein Angriff auf den Narzissmus-Kult von L. A. als ein surrealistisches Spiel mit Symbolik und Authentizität. Wie Cronenbergs rabenschwarze Grotesken „Cosmopolis“ und „Maps to the Stars“ irritiert „The Neon Demon“ mit stellenweise fast leblos vorgetragenen Dialogen und einem radikal reduzierten Tondesign. Zusammen mit Natasha Braiers virtuos überstilisierten Bildern in Blau, Rot und Lila, tranceartigen Einspielern sowie Cliff Martinez‘ einmal mehr grandiosem Electro-Score wirkt das Ganze dermassen konstruiert und komponiert, dass die Künstlichkeit der filmischen Welt jedem Zuschauer bewusst werden muss.

„The Neon Demon“ ist eine famos arrangierte Satire auf die perfekten Oberflächen der Modewelt – und fordert sein Publikum damit immer wieder aufs Neue heraus. Man kann darüber streiten, ob sich alle Elemente problemlos ins Gesamtkonzept einreihen oder wo sich Refns Vision auf dem Feminismus-Spektrum platzieren lässt. Eines steht jedoch fest: Auch dieser Film wird die Kinogänger spalten. Refn eckt an, und das auf höchstem Niveau. Deshalb gehört der Däne zu den besten Regisseuren der Gegenwart.

Kinostart Deutschschweiz: 23.6.2016 / Regie:  Nicolas Winding Refn  Mit: Elle Fanning, Keanu Reeves, Christina Hendricks, Jena Malone

Bildquelle: Impuls Pictures AG

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Alan Mattli

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