Ein wenig Retroromantik, die Beschwörung des unbeschwerten kalifornischen Lebensgefühls, skurrile Figuren und ein ebensolch skurriler Plot: «The Nice Guys» erinnert an einen grossartigen Kultfilm – ohne selbst einer zu sein.
Jackson Healy (Russell Crowe) ist abgebrüht. Seine Arbeit verrichtet er mit seinen Fäusten und das äusserst effizient. Dies auch, als er dem Privatdetektiv Holland March (Ryan Gosling) unsanft von seinem neuen Auftrag abrät. Dieser ist zwar nicht ganz so unbeholfen, wie er sich gern gibt, aber dennoch äusserst liebenswert. Die Geschichte fährt fort, wie sie fortfahren muss: Das ungleiche Duo spannt trotz der nicht gerade freundschaftlichen Erstbegegnung zusammen und gerät immer tiefer in den Strudel eines abstrusen Kriminalfalls.
Auf der Suche nach der verschwundenen Tochter einer Staatsanwältin geraten die beiden an merkwürdige Verschwörungstheoretiker, Späthippies, aber auch mitten in Los Angeles’ aufstrebende Pornoszene und natürlich an skrupellose Gangster. Mit viel Witz, Ironie und Tempo stürzen und torkeln die beiden Helden zu einem grandiosen Finale, stets begleitet von Marchs kecker und kesser Teenager-Tochter (Angourie Rice). Ein toller Soundtrack pflastert den Weg genau so wie die eine oder andere Leiche.
Der Film bietet viel leichte, aber manchmal auch etwas seichte Unterhaltung. Zu vorhersehbar ist hier vieles und die Dialoge driften oft ins Platte ab. So ist der Film im Vergleich zu «The Big Lebowski» dann doch zu konstruiert, ohne jemals an dessen grandiosen Aberwitz heranzukommen. Für einen lustigen Abend mit einer grossen Portion Popcorn genügt er aber allemal.
Ein Film von Shane Black, mit Russell Crowe, Ryan Gosling / Ab 2. Juni im Kino
Trailer- und Bildquelle: http://www.ascot-elite.ch/
No Comments