Mit «Thor: Ragnarok» von Taika Waititi («What We Do in the Shadows», «Hunt for the Wilderpeople») schickt das Marvel Cinematic Universe einen humorgeladenen Streifen mit stimmigem Soundtrack ins Rennen um das umkämpfte Herbstgeschäft und liefert so zugleich eine ernstzunehmende Kampfansage an den zwei Wochen später startenden Konkurrenzfilm «Justice League».
Im dritten Teil der Filmreihe um den nordischen Donnergott wird dessen Heimat Asgard von der übermächtigen und gnadenlosen Göttin Hela (Cate Blanchett; «Blue Jasmine») in Angst und Schrecken versetzt und so macht sich Thor (Chris Hemsworth) auf die Suche nach geeigneten Mitstreitern, um das drohende Schicksal von Asgard doch noch abzuwenden. Damit niemand überraschender Kinomomente beraubt wird, soll an dieser Stelle auf weitere Ausführungen zum Inhalt verzichtet werden.
Was einem an «Thor: Ragnarok» im Gegensatz zu seinen Vorgängern sofort auffällt, ist die Zunahme an Humor und Leichtigkeit, welche ein wenig an «Guardians of the Galaxy» erinnert. Dies war nach den Promo Clips zu «Team Thor» und den Trailern auch so zu erwarten und ist keinesfalls misslungen. Durch die Einführung neuer Charaktere und Schauplätze wird dieser Effekt noch verstärkt. Weiter positiv sticht die passende Musik- und Soundauswahl hervor, welche die jeweiligen Handlungen wunderbar unterstützt und den Zuschauer in ihren Bann zieht. Wie aus dem Marvel Cinematic Universe gewohnt, sind die Effekte wertig und in sich stimmig.
Auch schauspielerisch mag der Film zu überzeugen. Neben einem charismatischen und fast schon unheimlich durchtrainierten Chris Hemsworth sowie einer unglaublich schlagfertigen Tessa Thompson («Creed») als «Valkyrie» liefert in erster Linie Jeff Goldblum («Jurassic Park») in der Rolle des «Grandmaster» eine sowohl humorvolle als auch eindrucksvolle Leistung ab. Obwohl die Figur von Cate Blanchett als Antagonistin leider etwas eintönig ist, weiss sie vor allem in ihrer nonverbalen Kommunikation zu brillieren.
Qualitätspopcorn-Kino, das kleinere Schwächen gekonnt zu verstecken weiss
Natürlich ist «Thor: Ragnarok» nicht perfekt. So kann der zuvor hochgelobte Humor angesichts der verheerenden Ereignisse leicht verstörend wirken, wodurch es dem Film etwas an Dramatik und Tiefe fehlt und auch der Greenscreen kommt wiedermal etwas zu häufig zum Einsatz. Dennoch macht der Streifen einfach Spass und die kleineren Schwächen rücken so unauffällig in den Hintergrund. So sollte man es sich nicht nehmen lassen, an einem regnerischen Herbsttag mit ein paar Freunden und einer Tüte Popcorn «Thor: Ragnarok» im Kino (am besten im O-Ton) zu geniessen.
Kinostart: 2. November 2017 / Regie: Taika Waititi / Mit: Chris Hemsworth, Tom Hiddleston, Anthony Hopkins, Benedict Cumberbatch, Idris Elba, Mark Ruffalo, Cate Blanchet, Tessa Thompson, Karl Urban, Jeff Goldblum uvm.
Bild- und Trailerquelle: Marvel Studios / Walt Disney Switzerland.
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