Das eindrucksvolle Drama «To the Bone», welches das sensible Thema der Magersucht in den Mittelpunkt rückt, bringt den Zuschauer längerfristig zum Nachdenken und hat dabei viel mehr zu bieten als «John Wick» Darsteller Keanu Reeves in seiner Rolle als verständnisvollen Therapeuten.
«To the Bone» zeigt das anstrengende Leben einer Magersüchtigen aus der Sicht der zwanzigjährigen Ellen (Lily Collins; «Rules Don’t Apply»), welche nach mehreren erfolglosen Therapieversuchen von ihrer Stiefmutter (Carrie Preston; «Woman Wanted») zu einem letzten Anlauf in der stationären Behandlung von Dr. William Beckham (Keanu Reeves) überredet wird. Dort lernt sie viele unterschiedliche Persönlichkeiten kennen, welche ihr Leiden teilen. Dazu gehört unteranderem Luke (Alex Sharp; «How to Talk to Girls at Parties»), welchem sie sich nach anfänglicher Abneigung immer mehr öffnet und so beginnt ein Auf und Ab mit der zentralen Frage, ob Ellen der Magersucht und so auch dem Tod entrinnen kann.
Die schauspielerischen Einzelleistungen von Lily Collins und Alex Sharp sind beeindruckend und werden so dem Thema des Films gerecht. Auch Keanu Reeves, der etwas weniger Screen Time einnimmt, als man nach den Trailern hätte vermuten können, überzeugt durch die beruhigende und ehrliche Art seines Charakters. Gezielt sparsam eingesetzte, erschütternde Filmsequenzen und Bilder sorgen dafür, dass die Netflix Eigenproduktion den Zuschauer immer wieder von neuem in seinen Bann zieht.
Keanu Reeves und Lily Collins in «To The Bone» auf Netflix
«This is the torture chamber, also known as the dining room.»
Es ist bekannt, dass es immer mit gewissen Risiken verbunden ist, Spielfilme über das Leiden psychische kranker Personen zu verwirklichen. Jedoch hat man aber gerade so die Möglichkeit ein heikles Thema einem viel grösserem Publikum zugänglich zu machen, als es vielleicht mit einer Dokumentation möglich wäre. «To the Bone» schafft es, niemanden vor den Kopf zu stossen und dies vielleicht gerade auch, weil man nichts verharmlosen will und so Zuschauern einen gewissen Einblick in die Tiefen der Krankheit gibt.
Filmstart: 14. Juli 2017 (Netflix Original) / Regie: Marti Noxon / Mit: Lily Collins, Alex Sharp, Keanu Reeves, Carrie Preston, Liana Liberato, Lily Taylor, Maya Eshet
Trailer- und Filmquelle: Netflix.
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