Eine Mischung wie «Trailer Park Boys» kommt selten – die Serie mit Erstausstrahlung 2001 hat’s nun endlich auf Netflix Schweiz geschafft. Die kanadische Comedy-Serie ist eine absurd-kuriose Mischung aus Mockumentary, schrägen Figuren, White Trash und hat zwischen all dem Müll auch Momente voller Poesie. Ein fulminanter Mix aus «Twin Peaks» ohne Mystery, den jungen Arbeiten von Steven Soderbergh («Sex, Lies and Videotape», «Schizopolis»), dem abgefucktem Setting à la «Trainspotting» oder «Flodder», dazu die Ausweglosigkeit und Tristesse von «La Merditude des Choses» und witzige Dialoge à la «The Office». Wie gesagt, eine solche Ladung kommt selten: nicht verpassen!
Alles beginnt nachdem die zwei Freunde Julian (John Paul Tremblay) und Ricky (Robb Wells) aus dem Gefängnis kommen. 18 Monate haben sie hinter Gittern verbracht. Da ist die Freude umso größer, dass sie endlich wieder einen Fuß in ihre geliebte Trailer-Park-Siedlung Sunnyvale setzen können. Doch hier hat sich einiges verändert, während Julian und Ricky weg waren. Also wird es höchste Zeit, die Siedlung wieder zurückzuerobern. Gemeinsam mit Bubbles (Mike Smith) nehmen Julian und Ricky ihr Vorhaben mehr schlecht als recht in Angriff.
Das Herz am rechten Fleck
Das Ganze geschieht natürlich mit etlichen Missgeschicken, verpatzten Dates, verpatzten Jobs und verpatzten Terminen. Dazu kommen Ausraster, Streitereien, Überfälle, Raub; und natürlich auch Versöhnung, Freundschaft und Liebe. Denn am Ende haben sie das Herz am rechten Fleck, vor allem der süsse Bubbles rührt einem auch ab und zu zu Tränen mit seiner absoluten Katzenliebe.
Keine Hochglanz-Filter, Anti-Helden, Alkohol und Drogen. Das sind die Zutaten der Comedy-Serie aus Kanada, die am Ende auch immer wieder darauf aufmerksam macht: Hey, wir verarschen dich mit unserer Serie nur, hab Spass, schau rein und: Make like a tree and fuck off!
Bild- und Trailerquelle: Netflix.
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