• Filmtipps
    • Schweizer Film
    • #MaximumFive
  • Serientipps
  • Podcast
  • Toplisten
  • Newsletter
  • Über Maximum Cinema
    • Schreiber gesucht
    • Maximum Vorpremieren
    • Werbung auf Maximum Cinema
    • Impressum
MAXIMUM CINEMA
Festival 0

Animationsperlen nach dem Lockdown: Unsere Vorschau aufs Fantoche 2020

Von Olivier Samter @oliviersamter · On August 28, 2020


Als eines der ersten grossen Festivals der Schweiz, das seit dem Shutdown im März wieder stattfinden kann, sieht sich das Fantoche in diesem Jahr mit zwei grossen Fragen konfrontiert: Wie gestaltet man ein Filmfestival während einer Pandemie? Und: Was zeigt man überhaupt in einem Jahr, in dem viele Trickfilme nicht fertiggestellt werden konnten oder verschoben werden mussten? Das grösste Schweizer Trickfilmfestival hat für sein 25-jähriges Jubiläum vom 1. bis 6. September auf beide Fragen eine Antwort gefunden und präsentiert ein kunterbuntes und spannendes Programm.

Neben den gängigen Sicherheits- und Hygieneregeln gibt es am Fantoche auch längere Einlasszeiten, um Staus zu vermeiden, sowie lange Pausen zwischen den einzelnen Vorstellungen. Während sich die Pandemie kaum auf die Zahl der Vorstellungen niederschlägt, wird sie bei der Filmwahl deutlich spürbar. Dieses Jahr gibt es nur wenige neue Langfilme zu sehen, weshalb das Fantoche kreative Lösungen finden musste.

Vorhang auf für die «After Lockdown Pleasures», eine Sammlung von Lieblingsfilmen der Animations-Community, die das Langfilmprogramm ergänzen. Wer also schon immer mal die süsse Kinderbuchverfilmung «Ernest et Célestine» (2012), den herrlich verspielten «Les Triplettes de Belleville» (2003) oder den Schweizer Oscar-Kandidaten «Ma vie de Courgette» (2016) auf der grossen Leinwand sehen möchte, hat dieses Jahr am Fantoche die Gelegenheit dazu.

«Calamity, une enfance de Martha Jane Cannary» von Rémi Chayé

Bei all der Nostalgie dürfen aber auch die neueren Filme nicht vergessen gehen: allen voran «Calamity, une enfance de Martha Jane Cannary» von Rémi Chayé, der mit seinem flächig-stilisierten Stil die Geschichte der legendären Westernheldin «Calamity Jane» schildert. Der Film eröffnet nicht nur das Festival; Chayé wird (coronabedingt leider nur virtuell) auch am Fantoche dabei sein und in einer Masterclass Einblick in seine Arbeit am Film geben.

Wer nach «Calamity» noch nicht genug hat, der sei auch «Tout en haut du monde» ans Herz gelegt, mit dem Chayé bereits 2015 das Fantoche eroberte: Hier begibt sich eine junge russische Adlige entgegen den Wünschen ihrer Familie auf die Suche nach ihrem im Eismeer verschollenen Grossvater. Der Film wird dieses Jahr auch am Fantoche gezeigt.

Ebenfalls im Auge behalten sollte man dieses Jahr die Fantasy-Geschichte «Weathering with You» von Makoto Shinkai (der 2016 mit «Your Name» den erfolgreichsten Anime aller Zeiten drehte) und den schwedischen «Topp 3», der in kurzweiligen und farbenfrohen 45 Minuten das Wesen und Scheitern einer Liebesbeziehung ergründet.

Sinnliche Statistiken und hormongesteuerte Lachsmänner

Auch die Wettbewerbskategorien präsentieren sich in diesem Jahr unverändert stark: Im «Internationalen Wettbewerb» buhlen gleich 35 Filme um die Preise. Speziell freuen können wir uns auf «Something to Remember», den neuen Kurzfilm von Niki Lindroth von Bahr, die vor einigen Jahren mit ihrem herrlich absurden tierischen Puppentrickmusical «The Burden» (2017) bereits die Festivalszene aufgemischt hat. Auch Theodore Ushev, dessen Kurzfilm «Blind Vaysha» 2016 für den Oscar nominiert war, ist mit seinem eben erst mit dem Hauptpreis am Trickfilmfestival von Annecy ausgezeichneten philosophischen Selbstfindungstrip «Physique de la tristesse» am Start.

«Physique de la tristesse» von Theodore Ushev

Im Internationalen Wettbewerb finden sich auch zwei Schweizer Beiträge: In «Average Happiness» zeigt Maja Gehrig augenzwinkernd, wie sinnlich Statistik doch sein kann – der verspielte Film wurde diesen Frühling mit dem Schweizer Filmpreis für den Besten Animationsfilm ausgezeichnet. Derweil legt Joder von Rotz in seinem Kurzfilm-Trip «Little Miss Fate» das Schicksal in die Hände der falschen Person – mit gravierenden Folgen.

Beide Filme gehen auch im Schweizer Wettbewerb an den Start – durch ihre Doppelselektion natürlich aus einer Favoritenrolle. Dort müssen sie sich gleich gegen 17 Filme behaupten. Doch das dürfte alles andere als einfach sein, denn das Niveau im «Schweizer Wettbewerb» ist wie schon in den Vorjahren sehr hoch: Im unlängst am Locarno Film Festival ausgezeichneten «Lachsmänner» lassen Manuela Leuenberger, Veronica L. Montaño und Joel Hofmann ihre hormongesteuerten Titelhelden ein sinnliches Liebesspiel der Extraklasse erleben. Der Film besticht durch seinen charmanten Stil und viel Witz.

In Zeiten von Social Distancing und Selbstisolation passt es auch gut, dass sich der Schweizer Wettbewerb eindringlich mit einsamen Figuren und verlorenen Seelen auseinandersetzt. Der skizzenhaft-essayistische «Alleswasichberühre» von Marion Täschler befasst sich mit der Sehnsucht – und Angst – vor Berührung. Derweil zeigt uns Dustin Rees in «Signs» einen einsamen Elektriker, der nachts Leuchtschilder aufstellen muss, während um ihn herum das Leben vorbeizieht. Einsam geht es auch in «The Edge» zu und her: In diesem visuell beeindruckenden Kurzfilm von Géraldine Cammisar und Zaide Kutay erlebt ein Lastwagenfahrer den Kollaps des Raum-Zeit-Kontinuums aus nächster Nähe.

Géraldine Cammisar und Dustin Rees erzählen im Maximum Cinema Filmpodcast über die Arbeit an ihren Kurzfilmen.

«The Edge» von Géraldine Cammisar und Zaide Kutay

Das 18. Fantoche findet vom 1. bis 6. September 2020 in Baden statt. Das komplette Programm findet sich auf der Webseite des Festivals.

Titelbild: «Lachsmänner» von Manuela Leuenberger, Veronica L. Montaño und Joel Hofmann 

–––

Themenbezogene Interessensbindung des Autoren: Olivier Samter moderiert am Fantoche und ist mit einigen der vorgestellten Filmschaffenden befreundet. Das bedeutet aber noch nicht, dass sie auch zwangsläufig mit ihm befreundet sind.

Share
AlleswasichberühreAnimationAnimationsfilmAverage HappinessBadenBenjamin RennerCalamity a Childhood of Martha Jane CannaryCalamity une enfance de Martha Jane CannaryClaude BarrasCOVID-19Dustin ReesErnest & CelestineErnest et CélestineFantocheFilmfestivalGeorge DunningGéraldine CammisarJoder von RotzJoel HofmannLachsmännerLittle Miss FateLong Way NorthMa vie de CourgetteMaja GehrigMakoto ShinkaiManuela LeuenbergerMarion TäschlerMy Life as a ZucchiniNågot att minnasNiki Lindroth von BahrPhysique de la tristesseRémi ChayéSalmon MenSchweizSignsSofie EdvardssonSomething to RememberStéphane AubierTenki no KoThe EdgeThe Physics of SorrowTheodore UshevTop 3Topp 3Tout en haut du mondeTrickfilmVeronica L. MontañoVincent PatarWeathering with YouZaide Kuta
Share! Tweet

Olivier Samter

Der Trickfilmsnob vom Dienst pflegt eine Hassliebe zu Disney, Star Wars und James Bond. Über ihn wurde auch schon gerätselt: «Ich frage mich, was man bei solch gefrusteten, unzufriedenen Leuten denn noch alles bringen muss, damit auch sie mal etwas gut finden.» Er wüsste es auch gerne.

You Might Also Like

  • Hofkino_Landesmuseum_Zuerich_2022_2 Festival

    Das neue Hofkino im Landesmuseum: Diese Filme solltet ihr nicht verpassen!

  • Best_of_Zurich_Filmfestival_Highlights_2021 Festival

    Best of #ZFF2021: Das waren unsere zehn Highlights des 17. Zurich Film Festivals

  • Zurich_Film_Festival_Tipps_2021_Schweiz Festival

    Sieben Highlights, die man am 17. Zurich Film Festival nicht verpassen sollte

No Comments

Leave a reply Cancel reply

Maximum Cinema auf Pinterest

Follow Me on Pinterest

Maximum Cinema auf Facebook

Facebook

Maximum Cinema auf Twitter

Follow @maximumcinema

Letzte Posts

  • NOPE_KINO_SCHWEIZ_FILMTIPP_REVIEW
    9

    «Nope» von Jordan Peele

    August 11, 2022
  • Filmpodcast-Maximum-Cinema

    Podcast #47: «Boiling Point», «Men», «The Gray Man»

    August 2, 2022
  • Shorta_Streaming_Filmtipp_Schweiz_Apple_TV
    4

    «Shorta» von Anders Ølholm und Frederik Louis Hviid

    Juli 31, 2022
  • Über Maximum Cinema
  • Impressum
  • Werbung auf Maximum Cinema
  • Newsletter
  • Schreiber gesucht

Maximum Instagram

Wir sagen Ja zum @filmgesetz  und haben neun Film- und Serienvorschläge zusammengetragen, die wir uns nach der Annahme des Filmgesetztes auf Netflix und Co. wünschen -> Klick Link in Bio. 

Artwork: @oliviersamter 

#JazumFilmgesetz! 🗳
#filmgesetzja #jazumfilmgesetz #filmgesetzNein #LexNetflix #LexNetflixJa #filmgesetz #abst22 #chvote #digital #streaming
Wir sagen Ja zum @filmgesetz  und haben neun Film- und Serienvorschläge zusammengetragen, die wir uns nach der Annahme des Filmgesetztes auf Netflix und Co. wünschen -> Klick Link in Bio. 

Artwork: @oliviersamter 

#JazumFilmgesetz! 🗳
#filmgesetzja #jazumfilmgesetz #filmgesetzNein #LexNetflix #LexNetflixJa #filmgesetz #abst22 #chvote #digital #streaming
maximumcinema.ch
maximumcinema.ch
•
Follow
Wir sagen Ja zum @filmgesetz und haben neun Film- und Serienvorschläge zusammengetragen, die wir uns nach der Annahme des Filmgesetztes auf Netflix und Co. wünschen -> Klick Link in Bio. Artwork: @oliviersamter #JazumFilmgesetz! 🗳 #filmgesetzja #jazumfilmgesetz #filmgesetzNein #LexNetflix #LexNetflixJa #filmgesetz #abst22 #chvote #digital #streaming
vor 4 Monaten
View on Instagram |
1/1

Meist Gelesen

  • Maximum Cinema Autor*innen gesucht!
  • «A Quiet Place» von John Krasinski
  • Saul Bass Supercut
  • «La La Land» von Damien Chazelle
  • «Peaky Blinders» von Steven Knight

© 2022 Maximum Cinema, Inc. All rights reserved.