500 Jahre nachdem Huldrych Zwingli seine Stelle als Leutpriester am Grossmünster in Zürich angetreten hat, kommt ihm zu Ehren ein Film in die Kinos. Der Besuch von «Zwingli» lohnt sich: Die überzeugenden Schauspieler, tolle Schauplätze sowie die präzise Wiedergabe von historischen Ereignissen machen den Film sehenswert.
«Zwingli» von Stefan Haupt ist mit rund sechs Millionen Franken einer der teuersten Schweizer Filme überhaupt. Nach über vier Jahren Vorbereitungen sowie Dreharbeiten vor allem in Zürich und Stein am Rhein soll das Historiendrama grosse Zuschauermassen in die Kinos locken. Ob er das schafft, ist nicht klar, zu wünschen ist es ihm aber allemal. Der Film ist, obwohl er chronologisch erzählt wird und all dies nochmals auffrischt, was die meisten im Geschichtsunterricht zwar gehört, aber wieder vergessen haben, durchgehend spannend – und darf deshalb durchaus auf ein breites Publikum hoffen.
Zürich im Jahr 1519
Der junge Priester Huldrych Zwingli (Max Simonischek) tritt seine neue Stelle am Zürcher Grossmünster an und entfacht mit seinen Predigten gegen die Missstände der Katholischen Kirche heftige Diskussionen. «Christ sii, heisst nid, vo Christus z schwätze, sondern es Lebe z füehre, wie’s Christus gfüehrt het», predigt Zwingli und lässt sämtliche Prunkstücke aus der Kirche entfernen. Die Witwe Anna Reinhart (Sarah Sophia Meyer) sorgt sich um die Zukunft ihrer drei Kinder und gerät in den Bann von Zwinglis Reden. Doch nicht alle sind von seinen Predigten angetan …

Sarah Sophia Meyer in «Zwingli»

Anatole Taubman in «Zwingli»
Zwingli von einer anderen Seite
Der Kinobesuch macht richtig Spass. Die tollen Kulissen wurden liebevoll und authentisch ins Mittelalter zurückversetzt, und es wird richtig spürbar, wie das Leben dazumal war – inklusive Pest, von der auch Zwingli befallen wurde. Man nimmt dem Film alles ab, auch dank der überzeugenden Schauspieler, die wie gemacht für ihre Rollen scheinen.
«Man nimmt dem Film alles ab, auch dank der überzeugenden Schauspieler, die wie gemacht für ihre Rollen scheinen.»
Überraschungen bietet der Film keine. Muss er aber auch nicht, denn letztlich macht er genau das, war er möchte oder soll: Er erzählt die Geschichte einer Person, die für Zürich eine enorme Bedeutung hat und dessen Lebenswerk weltbekannt ist. Ausserdem räumt er beim einen oder anderen Zuschauer wohl mit Vorurteilen auf. Einige der Mitwirkenden haben im Vorfeld erzählt, sie hätten die Person Huldrych Zwingli von einer anderen Seite kennengelernt – und so wird es auch manchem Kinobesucher gehen.
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Kinostart Deutschschweiz: 17. Januar 2019
Filmfakten: «Zwingli» / Regie: Stefan Haupt / Mit: Max Simonischek, Sara Sophia Meyer, Charlotte Schwab, Anatole Taubmann, Stefan Kurt, Oscar Sales Bingisser, Andrea Zogg, Ueli Jäggi, Rachel Braunschweig, Mathis Künzler, Michael Finger, Aaron Hitz / Schweiz / 123 Minuten
Bild- und Trailerquelle: Ascot Elite
Der Film erzählt auf authentische Weise die Geschichte von Huldrych Zwingli. Tolle Schauspieler, starke Kulissen.
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