Der Spin-Off des gefeierten und Emmy-prämierten Legal Dramas «The Good Wife» steht seinem Vorgänger in nichts nach. Im Gegenteil: Mit kürzeren Staffeln und Fluchwörtern – dank Ausstrahlung über die hauseigene Streamingplattform CBS All Access – hat die Anwaltsserie «The Good Fight» das Erfolgsrezept offenbar perfektioniert.
Auch «The Good Fight» beginnt mit einem Skandal: Der erfolgreiche Rindell-Investmentfonds wird als Bernie Madoff-esquer Ponzi Schema entlarvt und hunderte Gläubiger verlieren ihr Erspartes. Unter den Opfern ist auch die erfolgsverwöhnte Staranwältin Diane Lockhart (die wundervolle Christine Baranski), die eigentlich kurz davor war sich in den wohlverdienten Ruhestand in der Provence abzusetzen. Doch nachdem sie ihr ganzes Vermögen verloren hat, muss Diane wieder von vorne beginnen und als normale „Associate“-Anwältin in der afroamerikanisch geführten Anwaltskanzlei Reddick, Boseman, & Kolstad anheuern. Ebenfalls geleutert ist Maia Rindell (Rose Leslie), Dianes Patenkind und Tochter des Ehepaars Rindell, das jenes desaströse Schneeballsystem . Gemeinsam mit Luca Quinn (Cush Jumbo), ebenfalls bekannt aus «The Good Wife» und nun auch Anwältin bei Reddick, Boseman, & Kolstad, meistern Diane und Maia spektakuläre Rechtsfälle und persönliche Schicksalsschläge.
Wie schon bei «The Good Wife» setzen die Macher Robert und Michelle King bei «The Good Fight» auf ein bewährtes Konzept: Ein mitreissendes Legal Procedural bestehend aus einer Mischung von stets brandaktuellen und dramatischen juristischen Fällen (diesmal vor allem Polizeigewalt, Rassismus, Fake News, Internet-Trolls und natürlich Donald Trump), einer Prise persönlichem (Familien-)drama, und starken Frauenfiguren, die sich nach einem herben Rückschlag wieder nach oben kämpfen müssen. Dabei erlaubt die neue Distributionsform über den Streaming Service CBS All Access nicht nur das Fluchen, da die Serie nicht im familienfreundlicheren CBS ausgestrahlt wird. Die mit 10 Folgen viel kürzere erste Staffel von „The Good Fight“ überzeugt durch kompakteres, präziseres Storytelling, das trotzdem nicht an Schärfe und Witz verliert. Durch die neue afro-amerikanische Anwaltskanzlei im Zentrum der Geschichte ist das Ensemble ausserdem erfreulich vielfältig. Die Gastauftritte von altbekannten Gesichtern aus „The Good Wife“ – wie etwa Carrie Preston als charmant-verrückte Elsbeth Tascioni –bieten zudem unterhaltenden Fanservice.
Das Finale der ersten Staffel läuft am Ostersonntag auf CBS All Access, eine zweite Staffel ist für 2018 angekündigt.
Creators: Robert und Michelle King / DarstellerInnen: Christine Baranski, Rose Leslie, Cush Jumbo, Delroy Lindo, Paul Guilfoyle, Sarah Steele, uvm.
Trailer- und Bildquelle: CBS.
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