MAXIMUM CINEMA
  • Filmtipps
    • Schweizer Film
    • #MaximumFive
  • Serientipps
  • Podcast
  • Toplisten
  • Newsletter
  • Über Maximum Cinema
    • Schreiber gesucht
    • Maximum Vorpremieren
    • Werbung auf Maximum Cinema
    • Impressum
Festival 0

Best of NIFFF 2025: Weltraumpoesie, Geister-Talentshows und Horrormärchen

Von Nicoletta Steiger · On Juli 21, 2025


Während zehn Tagen wurde mit 127 Werken am schönen Neuenburgersee das fantastische Kino gefeiert. Mit Filmen aus über 40 Ländern zeigte das Neuchâtel Fantastic Film Festival (NIFFF) die ganze Vielfalt des Genrekinos. Wir haben für euch Filme gesichtet und die besten herausgesucht – einer davon läuft gar schon auf Netflix.

«Rewrite» von Daigo Matsui

Die Highschool-Schülerin Miyuki (Elaiza Ikeda) trifft auf den Zeitreisenden Yasuhiko (Kei Adachi), der, inspiriert von einem Buch, das Miyuki in der Zukunft schreiben wird, in die Vergangenheit gereist ist. Zwischen den beiden entwickelt sich eine perfekte Sommerromanze. Zu perfekt? Korrekt. Co-Drehbuchautor Makoto Ueda hat bereits in Filmen wie «River» (2023) gerne mit Zeitebenen gespielt; und auch «Rewrite» ist ein gelungener Wurf. Die kleine Romanze entwickelt sich bald zu einer rasanten, immer kompliziert werdenden Komödie aus Zeitspielereien, gefüllt mit Überraschungen und neuen Wendungen an jeder Ecke. Dafür erhielt der Film am NIFFF den Publikumspreis für den besten asiatischen Film gewonnen.

«The Ugly Stepsister» von Emilie Kristine Blichfeldt

Wir alle kennen das Märchen von Aschenputtel. Aber hat sich jemand schon einmal gefragt, wie ihre Stiefschwestern die Geschichte erzählen würden? «The Ugly Stepsister» macht genau das: Stiefschwester Elvira (Lea Myren) dreht das Märchen in eine Erzählung über den Wunsch, unbedingt dem perfekten Schönheitsideal zu entsprechen. Elvira soll sich gefälligst einen guten Ehemann angeln, und was wäre besser als ein Prinz? Dabei scheut Regisseurin Emilie Kristine Blichfeldt vor intensivem Body-Horror nicht zurück, um Elviras Fall in den Wahnsinn und den Druck, den ihrer Mutter auf sie ausübt, zu verdeutlichen – womit sie wohl gar näher bei den ursprünglichen, oft blutigen Märchen der Gebrüder Grimm liegt, als die Disney-Versionen. Liebhaber*innen verschiedenster Aschenputtel-Versionen dürften ausserdem die eine und andere sorgfältig eingebaute Referenz bemerken.

«U Are the Universe» von Pavlo Ostrikov

Die NIFFF-Topempfehlung: «U Are the Universe» gewann sowohl den Preis der Jugendjury als auch den Publikumspreis gewonnen – und das absolut zu Recht. Der Film dreht sich um Weltall-Lastwagenfahrer Andriy (Volodymyr Kravchuk), der sich plötzlich in der Rolle des letzten Menschen im Universum wiederfindet, als die Erde explodiert – bis er eines Tages einen einzelnen Funkspruch einer anderen Überlebenden empfängt. Andriy ist kein Sci-Fi-Held mit einem Plan, die Welt zu retten. Er ist lediglich ein Mensch, der in eine unmögliche Situation geworfen wird – ein Mensch mit dem verzweifelten Wunsch nach Verbindung. Dieses emotionale Dilemma fängt Ostrikov in seinem kammerspielartigen Film mit sarkastischem Humor, einfühlsamer Poesie und gelungenen Twists ein. Ganz grosses Kino.

«Alpha» von Julia Ducournau

Eine mysteriöse, durch Körperflüssigkeit übertragene Krankheit lässt Menschen langsam zu Marmorstatuen erstarren. Die 13-jährige Alpha (Mélissa Boros) kommt nach einer Party mit einem neuen Tattoo, gestochen mit irgendeiner Nadel, nach Hause. Ihre Mutter (Golshifteh Farahani), eine Ärztin, flippt aus. Julia Ducournaus neuer Film hat beim Filmfestival von Cannes für gespaltene Meinungen gesorgt – und manche Kritik ist berechtigt. So gibt sie den Leidenden der Krankheit, die eine offensichtliche Metapher für AIDS ist, kaum eine Stimme. Umso eindringlicher schreien dafür die inneren Stimmen des Mutter-Tochter-Duos. Denn «Alpha» ist auch ein Film über Trauma, das über Generationen weitergegeben wird, über den tiefen Schmerz, der kein Ende findet. Diese Emotionen bringt Ducournau, zusammen mit ihrem grandiosen Schauspielerinnen-Duo, in ihrer gewohnt viszeral-kompromisslosen Art und mit hypnotischen Bildern auf die Leinwand. Eine beindruckende Tour de force, die einen in ihren Bann zieht.

«Dead Talents Society» von John Hsu

Erst grade jung verstorben, steht ein Neulingsgeist (Gingle Wang) schon vor dem nächsten Problem: Sie muss innert 30 Tagen genügend Lebende erschrecken, um eine Lizenz der «Dead Talents Society» zu erhalten. Wenn ihr das nicht gelingt, wird sie für immer verschwinden. Dumm nur, dass sie sich dabei nicht sonderlich talentiert anstellt. Mit Talentshows und Influencer-Hype für Geister nimmt John Hsus Film die Sucht nach dem Gesehenwerden wunderbar humorvoll auf die Schippe und parodiert dabei gelungen bekannte (asiatische) Horrorszenarien. Dazu ist die Geschichte aber auch prall gefüllt mit liebenswerten, gut geschriebenen Figuren und einer Geschichte, die ans Herz geht. Denn am Ende ist das Bedürfnis, gesehen zu werden, ja auch etwas zutiefst Menschliches. «Dead Talents Society» ist damit durchaus auch etwas für Nicht-Horror-Fans – solange ihnen Blut nichts ausmacht. / Verfügbar auf Netflix

–––

Titelbild aus «Dead Talents Soctey» / © Sony Pictures/NIFFF

Share
AlphaDaigo MatsuiDead Talents SocietyDen stygge stesøsterenEmilie Kristine BlichfeldtFilmfestivalGuǐcái zhī dàoJohn HsuJulia DucournauNeuchâtelNIFFFPavlo OstrikovRewriteRiraitoThe Ugly StepsisterTi – KosmosU Are the Universe
Share! Tweet

Nicoletta Steiger

Liebt gute Geschichten, egal ob als anspruchsvolles Arthouse-Kino oder leichte Popcorn-Unterhaltung.

You Might Also Like

  • DOSSIER 137_FILM_KINO_SCHWEIZ Festival

    Fünf ZFF-Highlights abseits der Gala-Premieren

  • THE UGLY STEPSISTER_FILM_KINO_SCHWEIZ Festival

    Die wunderbare Vielfalt des Genrekinos: Unsere Vorschau aufs NIFFF 2025

  • BRUGGORE_FILMFESTVAL_2025 Festival

    Viel selbstironischer Horror am Brugggore 2025

No Comments

Leave a reply Cancel reply

Maximum Cinema auf Pinterest

Follow Me on Pinterest

Maximum Support!

Maximum Cinema auf Facebook

Facebook

Maximum Cinema auf Twitter

Follow @maximumcinema

Letzte Posts

  • DOSSIER 137_FILM_KINO_SCHWEIZ

    Fünf ZFF-Highlights abseits der Gala-Premieren

    September 24, 2025
  • MIROIRS NO. 3_FILM_KINO_SCHWEIZ_KRITIK
    8

    «Miroirs No. 3» von Christian Petzold

    September 23, 2025
  • Pod_2025_11_PokemonConcierge_Still

    Podcast #89: «Pokémon Concierge» & «When Life Gives You Tangerines»

    September 23, 2025
  • Über Maximum Cinema
  • Impressum
  • Werbung auf Maximum Cinema
  • Newsletter
  • Schreiber gesucht

© 2025 Maximum Cinema, Inc. All rights reserved.