Eine Tänzerin lässt sich auf den Boden fallen. Ohad Naharin fordert sie auf, es zu wiederholen und dieses Mal noch mehr loszulassen. Sie lässt sich wieder fallen, liegt reglos da. Ohad bleibt hartnäckig, bis die Bewegung – ein unkontrolliertes Sich-Fallenlassen ohne sich dabei zu verletzen – perfekt ist.
Er ist ein strenger Lehrer. Umso vollkommener sehen seine Choreografien auf der Bühne aus. Das viele Archivmaterial von vergangenen Vorstellungen zeigt, wie sinnlich und voller Energie sich seine Tänzer und Tänzerinnen bewegen. Aussehen tut es wie Poesie auf den Körper übersetzt – absolut atemberaubend. Ohad Naharins Lebensgeschichte wird im Verlauf dieses Dokumentarfilmes aufgearbeitet und in diesem Prozess offenbart sich ein so faszinierender Charakter, der einen einfach in den Bann ziehen muss. Wie der Regisseur Tomer Heymann selbst sagt, habe Ohad Naharin einen äusserst komplexen und widersprüchlichen Charakter. Es wird klar, dass sich das Vertrauen zwischen Choreograph und Regisseur erst über die Jahre entwickelt hat. Denn nur so konnte ein derart intimes Portrait entstehen.
Mr. Gaga ist viel mehr als ein Film für Tanzbegeisterte; Er ist so stark wie Ohads Chroeografien und so vielschichtig wie seine Persönlichkeit.
Kinostart: 15.9. / Regie: Tomer Heymann / Mit: Ohad Naharin
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