Grosswildjagd in Afrika: Ulrich Seidls «Safari» ist ein Urlaubsfilm über das Töten und ein Film über die menschliche Natur.
Stolz wird das erlegte Zebra, der erlegten Elefant oder die erlegte Giraffe präsentiert. Sei es die Grosswildjagd in Afrika, Russland oder in Europa, stets empören tausendfach geteilte Bilder der Gräueltaten an Tieren die Gemüter.
Was sind diese Grosswildjäger für Menschen? Ulrich Seidl zeigt in seinem neuen Film «Safari» das Portrait von deutschen und österreichischen Jagdtouristen, die durch den Busch fahren, sich auf die Lauer legen und auf die Pirsch gehen. Dann schiessen sie, weinen vor Aufregung und posieren vor ihren erlegten Tieren. Seidl selbst sagt zu seiner Motivation zum neuen Film:
„Mit «Safari» wollte ich nicht die Reichen, die Adeligen, die Scheichs und Oligarchen bei ihrer Großwildjagd zeigen, sondern das Normale und Alltägliche. Die Jagd in Afrika ist heutzutage längst auch für den westlichen Durchschnittsmenschen erschwinglich geworden. Dabei war es meine Intention, die Beweggründe des Jagens und die Besessenheit daran herauszufinden und darzustellen. Somit ist der Film auch ein Film über das Töten geworden.“ Ulrich Seidl
Ulrich Seidl gelingt es in seinen Filmen – mit seinem zum Teil inszenierten Dokumentarstil – die menschliche Seele in seine Einzelheiten zu zerlegen. In «Safari» ist es der Mensch und sein Urinstinkt, der Mensch als Tier und der Mensch als tötendes Monster. Mit «Safari» drückt Seidl erneut seinen Finger auf gesellschaftliche Wunden und zeigt wo es weh tut – bis es weh tut.
Kinostart Schweiz noch unbekannt | Dokumentarfilm 2016 | Regie: Ulrich Seidl | Konzept: Ulrich Seidl, Veronika Franz /
Quelle © Ulrich Seidl Film Produktion http://www.ulrichseidl.com/
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