Jeden Herbst sieht Bern Pink: Während fünf Tagen im Oktober findet das internationale Kurzfilmfestival «shnit» statt. Dieses Jahr schon zum 15. Mal – und das Jubiläum wird natürlich gross gefeiert.
Die Tage werden kürzer und grauer, da ist das leuchtende Pink des Festivallogos einfach nicht zu übersehen. Überall stehen pink angesprayte Velos herum, aus Schaufenstern leuchtet es in Rosaschattierungen und der Innenhof des Progr verwandelt sich in ein Festivalzentrum, auch dort herrscht – natürlich – die Farbe Pink vor. Immer im Oktober findet in Bern das internationale Kurzfilmfestival «shnit» statt, das hat mittlerweile Tradition. Auch während der 15. Ausgabe, die dieses Jahr gefeiert werden kann, steht eine vielfältige Auswahl an Kurzfilmen aus der ganzen Welt im Zentrum. Es wird aber auch ein Blick zurück in die Festivalgeschichte geworfen und die Organisatoren haben sich ein paar Neuerungen einfallen lassen.
Das «shnit» hat sich dem Kurzfilm verschrieben – und setzt dabei auf eine spannende Mischung. Den Kern des Festivalprogramms macht die «International Competition» aus. In Blöcken von jeweils knapp zwei Stunden Länge wird eine Reihe von herausragenden Kurzfilmen gezeigt, die eine Jury aus Tausenden von eingereichten Filmen ausgewählt hat. Mittels App – vorbei die Zeiten als noch Zettel und Kugelschreiber verteilt wurden – kann auch das Publikum sein Votum abgeben, es wird ein «Audience Award» vergeben. Eine Jury mit Experten aus der Filmbranche vergibt ebenfalls einen Preis: «The Flaming Faun».

Das Festivalzentrum: Der Innenhof vom Progr
Neben dem internationalen Wettbewerb gibt es auch noch einen nationalen. Und zwar an allen Spielorten – und das sind 2017 einige: Bankok, Buenos Aires, Hongkong, Kairo, Kapstadt, Moskau und San José. Deshalb nennt sich das Festival erstmals «Worldwide Shortfilmfestival» statt wie zuvor «International». Auch diesem Wettbewerb sind eigene Blocks gewidmet; nur selten verirrt sich ein Schweizer Film in den Internationalen Wettbewerb. «Shnit» ist aber noch viel lokaler: Besondere Beachtung verdient die Tatsache, dass lokalen Filmemachern eine Plattform geboten wird. So wird dem Publikum in Bern eine «Bärner Platte» serviert.

Auch in der Heiliggeistkirche werden Kurzfilme gezeigt
Das Kurzfilmmenü würde jeden Ernährungsberater zufriedenstellen. Die Auswahl ist ausgeglichen, die Filme variieren thematisch, erzählerisch und auch in der Länge beachtlich. Auch wer sich für einen Themenblock wie «Documents», «Animates» oder «Peeping Shnit»,ientscheidet, darf sich darauf freuen, ganz unterschiedliche Kurzfilme zu sehen zu kommen. Auch die Veranstaltungsorte decken – stärker noch als in früheren Ausgaben – ein breites Spektrum ab: Es geht nicht nur ins Kulturzentrum Progr, sondern auch in den Äusseren Stand, die Mansarde des Stadttheaters, ins mit Matratzen ausgelegte «Kuschelkino» Theater am Zytglogge und – das «shnit» besinnt sich seiner Wurzeln – in die Reitschule. Die Novitäten zeigen: «shnit» lebt – welche der Änderungen (zu nennen wären auch noch grosse Sponsoren, neue Marketingaktionen etc.) sich bewähren, sollen die nächsten 15 Jahre zeigen.
shnit – Worldwide Shortfilmfestival: 18.-22. Oktober, Bern
Trailer- und Bildquelle: www.shnit.org
No Comments