Nachdem sein Vater verstorben ist, ziehen Brian Jardine und seine Familie in das geerbte Haus in Brooklyn. Während Kathy mit ihrem Job als Psychotherapeutin die Familie finanziell über Wasser hält, blickt Brian auf erfolglose Monate als Schauspieler zurück. Ihr Sohn Jake ist ein introvertierter Jugendlicher, der seine Zeit meist mit Malen und Zeichnen zubringt. Sein Traum: die Aufnahme an einer exzellenten Kunsthochschule. Schon am ersten Tag an seinem neuen Wohnort lernt er Tony kennen, mit dem er sich rasch anfreundet. Tonys Mutter, Leonor, betreibt seit Jahren eine kleine Boutique im Untergeschoss des Hauses.
Kino der Normalitäten
Einige Wochen nach ihrem Einzug eröffnet Brian Leonor, dass es sich die Jardines nicht leisten können, Leonor die Geschäftsräume weiterhin zu denselben tiefen Konditionen zu vermieten, wie es sein Vater bis anhin getan hat. Er unterbreitet ihr einen neuen Mietvertrag, die darin verlangte Miete liegt zwar einerseits immer noch unter den üblichen Marktpreisen in Brooklyn, macht aber das dreifache der bisherigen Miete aus. Leonor weigert sich, darauf einzugehen. Der Konflikt der Eltern beeinflusst alsbald die Freundschaft zwischen Jack und Tony.
Eine wahre Wohltat
Ira Sachs hat sich spätestens mit seiner unendlich liebenswürdigen Tragikomödie «Love Is Strange» einen Platz im Herzen des Indie-Publikums gesichert. Daher ist es nur wenig überraschend, dass «Little Men» am Sundance Filmfestival mit Lob überschüttet wurde. Erneut verzichtet Ira Sachs auf einen eigentlichen Spannungsbogen. Dabei wird der Film von einer tiefen Sympathie zu all seinen Figuren begleitet, die sich auch auf die Zuschauer überträgt.
Sachs‘ präzise Beobachtungsgabe in Verbindung mit einem grossartigen Ensemble und seine aufs wesentliche reduzierte Regie machen diesen unaufgeregten und unprätentiösen Film in Zeiten des lauten Comic-Bombast-Kinos zu einer wahren Wohltat.
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Kinostart Deutschschweiz: 1.12.2016
Filmfakten: «Little Men» / Regie: Ira Sachs / Mit: Greg Kinnear, Jennifer Ehle, Paulina García, Theo Taplitz, Michael Barbieri
Bild- und Trailerquelle: Look Now!
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