Aliens, Liam Hemsworth und ein wenig Patriotismus
„We will not go quietly into the night!“ geht in die zweite Runde: Desaster-Regisseur Roland Emmerich lässt 20 Jahre nach seinem Sci-Fi-Spektakel „Independence Day“ die Erde erneut von böse gesinnten Aliens heimsuchen, die darauf aus sind, wieder einmal die gesamte Bevölkerung am 4. Juli auszurotten – Ein Spektakel für patriotische Amis, eine weitere unnötige Kino-Fortsetzung für die restliche Menschheit.
Der 4. Juli 2016 wird in die Weltgeschichte eingehen: Die Aliens, die bereits vor zwei Jahrzehnten versucht haben, die Erde auszulöschen, greifen erneut unsere Welt an. Der immer noch traumatisierte Ex-Präsident Whitman (Bill Pullman) hat das in seinen Visionen schon längst kommen sehen und so ziehen die Kampfpiloten Jake (Liam Hemsworth, wer denn sonst) und der Sohn des verstorbenen „Independence Day“-Helden Steven Hiller (Will Smith, dieses Mal leider nicht dabei) namens Dylan (Jessie Usher) bestens vorbereitet in den intergalaktischen Kampf. Daneben gibt’s noch eine herzige Romanze zwischen der Tochter des Präsidenten Patricia (Maika Monroe) und Jake (Liam Hemsworth, wem denn sonst) sowie einen mit Alienbrühe vollgespritzten Schulbus samt kreischender Teenies. Drama ahoi.
Extraterrestrische CGI-Effekte ohne roten Faden
Wir wussten immer, dass sie zurückkommen – Respektive Emmerich wusste, dass er die Geschichte seiner überaus populären Sci-Fi-Bombe aus dem Jahr 1996 weiterspinnen wollte. 20 Jahre nach „Independence Day“ ist sein Alien-Film nicht nur Kult geworden, auch lassen sich durch die heutigen Möglichkeiten an Special Effects weitaus ästhetischere und actiongeladenere Bilder schaffen. „Independance Day: Resurgence“ ist von diesen wahnwitzigen CGI-Effekten allerdings so überladen, dass man vor Alienschiffen und Explosionen gar nicht mehr weiss, wo man denn eigentlich hinschauen soll, womit sich der narrative rote Faden der Geschichte irgendwo im Weltall verliert und dem Zuschauer gar nicht mehr so klar ist, woran die Protagonisten neben der Weltrettung eigentlich genau sind.
Mit all den kurz eingeblendeten gefühlsduseligen Schicksalen, die dem Zuschauer auf die Tränendrüsen drücken sollten und der allgemeinen Non-Sense-Thematik sollte man „Independence Day: Resurgence“ nicht allzu ernst nehmen. Dies war aber wohl auch das Ziel von Emmerich, der mit der Wiederbelebung seines Alien-Knallers ganz augenscheinlich nicht in die Kinogeschichte eingehen will, sondern augenzwinkernd Spass daran findet, seine alte Geschichte als Reboot ins Kino zu bringen und damit etwas Nostalgie und weiteren uramerikanischen Patriotismus in seine Filmografie einzubringen. Das ist alles in allem unterhaltsam und kurzweilig anzusehen, aber weder wirklich revolutionär noch relevant fürs Weltgeschehen.
Kinostart: 14. Juli / Regie: Roland Emmerich / Mit: Liam Hemsworth, Jeff Goldblum, Bill Pullman, Maika Monroe, Travis Tope, William Fichtner, Charlotte Gainsbourg, Judd Hirsch, Jessie Usher, Sela Ward, Brent Spiner, Vivica A. Fox, Angelababy
Trailer- und Bildquelle: ™ & © 2016 Twentieth Century Fox Film Corporation. All rights reserved.
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