Gute Zeiten mit schlechten Filmen! Die Kultmoviegang lädt vom 11. bis 14. Mai 2023 zum Kult Attack 80s Filmfestival im cinéClub Bern. Es wartet ein Stelldichein mit 20 kultigen, schrägen, erinnerungswürdigen, bisweilen auch grottenschlechten Filmen.
Es ist für alle etwas dabei, wenn Ronny Kupferschmid und seine Kultmoviegang ihre Kultklassiker aus den Ärmeln schütteln. Bekannt ist die umtriebige cinephile Truppe vor allem dank ihren Worst-Movie-Nights, Kultfridays und Animittwochs, wo sie sich trotz ihres bizzaren Programms sogar von Bern nach Zürich ins ehrwürdige Arthouse Uto wagen und es kräftig aufmischen.
Doch zurück zum kommenden Spektakel des Kult Attack 80s Filmfestival – zur Pflichtveranstaltung für alle, die in den Achtzigerjahren schon ins Kino gehen durften, um Tom Cruise beim Cocktailschütteln zu bewundern, Mad Max (Mel Gibson) als Held zu verehren und bei «Die Hard» mit Bruce Willis am eigenen Popcorn zu ersticken. Das stellt aber kein Problem dar, da Fans von MacGyver (Richard Dean Anderson) sofort wissen, wie man mithilfe eines Taschenmessers und eines Kugelschreibers einen perfekten Luftröhrenschnitt hinkriegt.
Und dann wird man von Knight Rider (David Hasselhoff) im legendären K.I.T.T ins «Flashdance»-Universum – oder gleich «Zurück in die Zukunft» – katapultiert, um eine «Unendliche Geschichte» des «Dirty Dancing» in den Armen von Patrick Swayze zu erleben. Oder man landet beim «Predator» und Arnold Schwarzenegger und findet sich plötzlich inmitten eines Feuergefechts in einem Rebellenlagers wieder.

Cher und Nicolas Cage in «Moonstruck» / © Park Circus Limited & KULT ATTACK
Alternativ könnte man auch mit David Bowie und Jennifer Connelly durchs «Labyrinth» schreiten, Pink Floyds «The Wall» überwinden und den legendären Rocky Balboa (Sylvester Stallone) anfeuern, damit er dem bösen Drago (Dolph Lundgren) endgültig die Fresse poliert. Zuletzt sind wir dann, wie Cher und Nicolas Cage, «Moonstruck», bewaffnen uns mit einer «Naked Gun» und stürmen die Kinobar, um uns ein paar bunte Getränke reinzuziehen und die herrliche Zeit der Neonohrringe, Legwarmer und Dauerwellen nochmals abzufeiern – als Kino noch politisch unkorrekt sein durfte und wir leicht zu unterhalten waren.
Nicht umsonst feiern wir die guten Zeiten der schlechten Filme, die zu ihrer Zeit viel besser waren als die noch schlechter kopierten Generika, die unseren Kindern heute wie ein aufgewärmtes Gulasch vorgesetzt werden. KULT-ATTACK 80s kann aber die Generationen vereinen: Nehmt den Kids für eine Vorstellung die Handys weg, schleppt sie in Wolfgang Petersens Interpretation von Michael Endes «Unendlicher Geschichte» und erzählt ihnen, wie es war – damals, als man das erste Mal ohne Eltern im Kino war. Das ganze Programm ist auf kult-attack.ch zu finden. Und Bern ist sowieso immer wieder eine Reise wert.
Einige Kultklassiker haben es leider nicht ins Programm geschafft, was die Vorfreude zu diesem Achtziger-Kultfest nicht schmälern soll – aber es sollte erwähnt werden, dass «Innamorato pazzo» («Gib dem Affen Zucker») mit Adriano Celentano und der schönsten Zahnlücke der Welt (Ornella Muti), «Fame» mit Irene Cara und «E.T. the Extra-Terrestrial» fehlen. Vielleicht dürfen für das nächste Spektakel Wunschlisten eingeschickt werden.
Weitere Informationen findet man auf der Festivalwebsite.
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Titelbild aus: «Dirty Dancing» © Filmbankmedia / «Predator» © Park Circus Limited / «Naked Gun» © Park Circus Limited / «Die Unendliche Geschichte» © Praesens-Film AG / Trailer: © KULT ATTACK 2023
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