Mit «The Upside» drehte der amerikanische Regisseur Neil Burger ein Remake des französischen Kultfilms «Intouchables». Warum soll man sich diese Neuverfilmung ansehen? Wir finden: Warum nicht? Eine gute Geschichte kann man auch mehrmals erzählen.
Philip Lacasse (Bryan Cranston) ist seit seinem Gleitschirmunfall querschnittgelähmt und komplett auf fremde Hilfe angewiesen. Seine Geschäftspartnerin Yvonne (Nicole Kidman) versucht ihm so gut es geht zu helfen und rekrutiert für ihn fähige KandidatInnen für seine Pflege. Zufällig taucht Dell (Kevin Hart) in Philips Wohnung auf, der nach seiner Haftentlassung nachweisen muss, dass er sich um Jobs bemüht und nun bei Lacasse die Möglichkeit auf eine Unterschrift wittert. Doch stattdessen bekommt Dell von Philip ein Jobangebot mit Kost und Logis. Dieses kann Dell nicht ausschlagen, da er seinem Sohn beweisen will, dass er für seine Familie sorgen kann. Der steinreiche Philip und der straffällige Dell müssen sich zunächst mit dem ungewöhnlichen Gegenüber arrangieren, werden aber mit der Zeit immer unzertrennlicher.
Kein simples Remake
Die Geschichte basiert auf dem autobiografischen Buch «Le Second souffle», in dem der schwerreiche querschnittgelähmte Unternehmer Philippe Pozzo di Borgo die Geschichte seiner Freundschaft zu seinem Pfleger Abdel Yasmin Sellou festhält. Doch was bietet die US-Verfilmung, was das französische Original von Olivier Nakache und Éric Toledano nicht hat? Schliesslich war «Intouchables» ein internationaler Erfolg, der noch immer in den Köpfen des Publikums ist. Regisseur Neil Burger ist bemüht, der bekannten Story neue Elemente und damit eine zusätzliche Dimension zu verleihen. So legt «The Upside» viel Wert auf die persönlichen Beziehungen der beiden Männer: Die zerrissene Familie von Dell oder Phillips enge Vertraute Yvonne (Nicole Kidman) spielen in diesem Film eine sehr wichtige Rolle und machen die Figuren so noch fassbarer – und menschlicher.
Dass der Film dabei auch sehr witzig sein kann, ist dem Drehbuch von Paul Feig («Bridesmaids») zu verdanken. Schauspielerisch braucht sich «The Upside» erst recht nicht zu verstecken. Am meisten überzeugt Bryan Cranstons Leistung – er spielt den Querschnittsgelähmten, der die Lust am Leben verloren hat, hervorragend. Es ist eine Freude, ihm zuzuschauen. Auch Kevin Hart als Pfleger Dell macht sich an seiner Seite nicht schlecht, auch wenn seine Figur etwas überzeichnet wirkt und nicht immer glaubwürdig daherkommt.
«The Upside» unterhält und lässt kein Auge trocken! Die Neuverfilmung kann es dank einem tollen Cast und einem guten Drehbuch durchaus mit seinem Vorgänger aufnehmen und lohnt sich allemal!
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Kinostart: Deutschschweiz: 14. März 2019 «The Upside» / USA / Regie: Neil Burger / Mit: Bryan Cranston, Kevin Hart, Nicole Kidman / 126min
Amüsante Neuverfilmung mit einem überzeugenden Bryan Cranston in der Hauptrolle!
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