«Can you imagine a world in which we end up together?»
Der Sundance-Hit kommt endlich in die Schweizer Kinos. Basierend auf Kumail Nanjianis eigener Beziehung zu seiner Frau Emily, ist eine herzerwärmende, emotionale Komödie entstanden, die genau die richtigen Knöpfe drückt.
Kumail (Kumail Nanjiani, «Silicon Valley») ist ein 30-jähriger Stand-up Comedian und Uber-Fahrer mit pakistanischen Wurzeln. Seine Eltern sind gläubige Muslime und versuchen ihr bestes, ihn mit einer jungen pakistanischen Frau zu verkuppeln – immer und immer wieder. Kumail aber lernt an einem seiner Auftritte die junge Emily (Zoe Kazan, «Ruby Sparks») kennen und verliebt sich in sie. Nach einigen Monaten kommt sie ihm auf die Schliche – den Umstand mit der arrangierten Ehe hat er ihr vorenthalten – und begreift, dass eine gemeinsame Zukunft mit Kumail unter keinem guten Stern steht. Kurzerhand trennt sie sich von ihm.
Ein paar Wochen später erhält Kumail einen Anruf von Emilys Freundin. Diese sei ins Krankenhaus eingeliefert worden und brauche Gesellschaft. Da es nicht gut um Emilys Gesundheit steht, wird sie in ein künstliches Koma versetzt, um ihren Zustand zu stabilisieren. So lernt Kumail Emilys Eltern kennen, die verständlicherweise nicht gerade gut auf ihn zu sprechen sind, schliesslich hat sich ihre Tochter soeben von ihm getrennt. Trotzdem beschliesst er, nicht von ihrer Seite zu weichen, sehr zum anfänglichen Missfallen von Emilys Mutter.
«I thought I could just start saying something and something smart would come out.»
Die «Clash of the cultures»-Prämisse ist alles andere als neu. In «The Big Sick» wird sie aber liebevoll und glaubwürdig ans 21. Jahrhundert adaptiert. Dies verhindert unter anderem, dass Kumails Eltern als herzlos porträtiert und als Feinde dieser Liebe abgestempelt werden. Selbst wenn sie streng nach ihren religiösen Prinzipien leben, dringt die Liebe zu ihrem Sohn stets durch. Es ist diese Art von Film, die das Verständnis und Akzeptanz fremder Kulturen und Religionen fördert, anstatt sie zu dämonisieren.
Emilys Eltern werden verkörpert durch Ray Romano («Everybody Loves Raymond») und Holly Hunter («The Piano»). Zweifellos dem grossartigen Drehbuch von Nanjiani und Gordon zu verdanken, präsentieren sie sich als zwei liebevolle und wahrhaftige Figuren, mit denen man sich nach einer kurzen Aufwärmphase sehr gut identifizieren kann. Auch hier ist die Liebe zum eigenen Kind der treibende Faktor der Geschichte.
«The Big Sick» ist eine Wohltat, ein wunderbar geschriebener kleiner Film mit sympathischen Figuren und einer originellen Geschichte. Womöglich genau das, was man an einem kalten Novemberabend im Kino schauen sollte.
«The Big Sick» läuft ab 16. November in den Schweizer Kinos.
Written by Emily V. Gordon und Kumail Nanjiani / Directed by Michael Showalter / Darsteller: Kumail Nanjiani, Zoe Kazan, Holly Hunter und Ray Romano
Bild- und Trailerquelle: Impuls Pictures
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