27 Jahre nach der Premiere von «Aladdin» bringt die Walt Disney Company nun eine Realverfilmung des erfolgreichen Zeichentrick-Abenteuers in die Kinosäle. Das Ergebnis ist, wie erwartet, stimmig und farbenfroh, wirkt zum Teil aber etwas überladen.
Im Zentrum der auf einer von den Märchen aus «1001 Nacht» basierenden Erzählung steht der junge Überlebenskünstler Aladdin (Mena Massoud), vor dessen Trickdiebstählen kein Marktbesucher der Stadt Agrabah sicher scheint. Bei einem seiner Streifzüge trifft er auf die schöne Prinzessin Jasmin (Naomi Scott), die ihn sofort in ihren Bann zieht. Als armer Strassendieb macht er sich allerdings keine allzu grossen Hoffnungen, im Palast des Sultans akzeptiert zu werden. Einen Ausweg scheint nur der verschlagene Jafar (Marwan Kenzari) darzustellen, dessen oberstes Ziel das Amt des Sultans von Agrabah ist. So verspricht er dem liebestollen Aladdin grossen Reichtum und Anerkennung, falls dieser es schafft, ihm eine magische Lampe aus einer sagenumwobenen Höhle zu überbringen. Bei der Bergung läuft allerdings nicht alles nach Plan – und so gerät Aladdin selbst in den Besitz der Lampe, durch welche er auf den Wünsche erfüllenden Dschinni (Will Smith) trifft.
Atemberaubende Szenerie
Wie gewohnt, zaubert Disney in Sachen Optik und Effekte eine atemberaubende Szenerie auf die Leinwand, welche aber an manchen Stellen ein wenig übertrieben erscheint. Auch bei den Kostümen und der Gestaltung von Agrabah wurde nicht an auffallenden und grellen Farben gespart und so wird dem Zuschauer ein buntes und effektvolles Spektakel geboten.
Auch schauspielerisch vermag der Film zu überzeugen, wobei die Interpretation von Will Smith als Dschinni zu Beginn etwas gewöhnungsbedürftig ist. Mena Massoud wiederum schafft es durchaus, die Handlung zu tragen und die bröckelnde Unbeschwertheit seines Charakters zu verkörpern.
«Der Film ist gute Unterhaltung und schon wegen der beeindruckenden Optik einen Kinobesuch wert.»
Bei den vielen schon realisierten beziehungsweise noch geplanten Realverfilmungen alter Zeichentrick-Abenteuer aus dem Hause Disney scheiden sich die Geister. So hat auch die Handlung von «Aladdin» erwartungsgemäss nur wenige Neuerungen im Vergleich zu seinem Vorbild aus den 90er Jahren erhalten. Dennoch bietet der Film gute Unterhaltung und ist schon wegen der beeindruckenden Optik einen Kinobesuch wert. Ob er mit den Kassenschlagern «Beauty and the Beast» und «The Jungle Book» mithalten kann, bleibt hingegen abzuwarten.
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Kinostart Deutschschweiz: 23.5.2019
Filmfakten: «Aladdin» / Regie: Guy Ritchie / Mit: Mena Massoud, Naomi Scott, Will Smith, Marwan Kenzari, Alan Tudyk, Navid Negahban, Nasim Pedrad, Numan Acar, Nikkita Chadha, Ocean Navarro / USA / 2019 / 129 Minuten
Trailer- und Bildquelle: Walt Disney Pictures
«Aladdin» ist, im Grossen und Ganzen, eine gelungene Realverfilmung von Disneys Zeichentrick-Neoklassiker.
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